Wandgestaltung durch Wandverkleidung
Welche Arten von Wandverkleidungen gibt es?
Wandverkleidung aus Stein:
An Außenwänden stehen Steinverkleidungen seit jeher hoch im Kurs, denn sie sind langlebig, pflegeleicht und witterungsbeständig und verleihen langweiligen Wänden im Nu eine ganz besondere Note. Kein Wunder also, dass sich diese Art der Wandverkleidung inzwischen auch im Innenraum durchgesetzt hat. Immer mehr Menschen entscheiden sich dafür, ihre Wände in hochwertigen Naturstein zu hüllen und damit charakteristische Akzente im Interior Design zu setzen. Je nachdem, für welche Art von Stein, welche Farbgebung, welches Format und welche Struktur man sich entscheidet, kann man sein Zuhause so elegant, rustikal, klassisch oder modern inszenieren, in jedem Fall aber dekorativ aufwerten. Besonders beliebt sind zum Beispiel Backstein, Schiefer oder Granit. In den meisten Fällen kommen sogenannte Verblendsteine zum Einsatz, die mit Fliesenkleber oder Spachtelmasse auf die Wand aufgetragen werden. Dabei beginnt man von unten nach oben und sollte darauf achten, dass der Kleber sowohl auf die Wand als auch auf die Verblender aufgetragen wird, um einen optimalen Halt zu garantieren. Für ein schnurgerades Verlegen sollte man Hilfsmittel wie Wasserwaage und Senklot nutzen und sehr sorgfältig vorgehen.
Wandverkleidung aus Holz:
Die Wandverkleidung aus Holz ist ein echter Klassiker, der in den letzten Jahren sein angestaubtes Biedermann-Image abgeschüttelt und sich zu einem angesagten Wandgestaltungselement gemausert hat, das in immer mehr modernen Wohnungen zu finden ist. Kein Wunder: Eine solche Echtholzverkleidung bringt viele Vorteile mit sich. Zum einen vermittelt sie ein warmes, natürliches Wohlfühlambiente, zum anderen ist sie atmungsaktiv, antibakteriell, feuchtigkeits- und wärmeregulierend sowie vor allem nachhaltig. Auch hier gibt es unterschiedliche Varianten in Holzart, Farbe, Struktur und Design, sodass garantiert jeder die passende Holzverkleidung für seinen Geschmack und Einrichtungsstil findet. Beim Verlegen muss man darauf achten, zunächst eine Unterkonstruktion aus Holzlatten, welche an die Wand gebohrt werden, zu errichten. Will man die Wandpaneele (je nach Muster) horizontal anbringen, wird die Verlattung darunter vertikal angebracht. Möchte man die Verkleidung vertikal verbauen, erfolgt die Unterkonstruktion horizontal. Wichtig: Das Naturmaterial Holz vor dem Anbringen eine Nacht im Raum lagern, damit es sich akklimatisieren kann.
Wandverkleidung aus Kunststoff:
Auch Wandverkleidungen aus Kunststoff werden immer beliebter. Zumeist gibt es sie entweder als Paneele mit reliefartigem 3D-Look oder aber in Naturstein-, Beton- oder Ziegeloptik, mit der das Aussehen echter Steine nachgeahmt wird. Der Vorteil: Die Kunststoffvariante ist nicht nur deutlich günstiger in der Anschaffung, sondern auch viel einfacher anzubringen. Generell variieren die Preise für Wandverkleidungen natürlich stark je nach Anbieter und Qualität, aber Preisvergleiche zeigen, dass Kunststoffmodelle im Vergleich mit Echtholz oder Naturstein erheblich preisgünstiger sind. Je nach Hersteller und Art der Verkleidung kann man hier schon für 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter fündig werden, während man für Holz und Stein Preise ab rund 30 Euro einkalkulieren muss.
Ein weiterer Vorteil von Kunststoffpaneelen: Sie werden mit einem speziellen Wandbelagskleber angebracht und sind bei Bedarf einfach und unkompliziert wieder zu entfernen – was diese Art der Wandverkleidung sehr interessant für Mietwohnungen macht. Was man allerdings beachten sollte, ist eine umfassende Lüftung des Raumes, um Schimmelbildung zu verhindern.
Wandverkleidung aus Gips:
Die angesagte Naturstein-, Holz-, Backstein-, oder Betonoptik kann man auch mit Gipspaneelen erreichen, die den Look des Originals teils täuschend echt nachahmen, sich dabei aber – genauso wie die Kunststoffvariante – einfacher anbringen lassen und noch dazu in jedes Budget und in jede Wohnung passen. Mit einfachem Gipskarton kann man außerdem unschöne oder schiefe Wände verkleiden und aus unebenen Oberflächen glatte machen. Diese werden dann entweder mit Ansetzbinder oder Mörtel einfach auf die Wand geklebt oder – wenn zum Beispiel eine zusätzliche Dämmung gewünscht ist – aufgeschraubt.
Stuck an Wänden und Decken:
Wem eine komplette Wandverkleidung zu aufwändig ist, der kann seine Wände mit Stuck hübsch in Szene setzen und ihnen so einen stimmungsvollen Altbaucharme verleihen. Dieses besondere Flair kann man mit täuschend echt wirkenden Styroporprofilen in jede Neubauwohnung holen. Die Leisten werden ganz einfach auf die gewünschte Größe zugeschnitten und dann mit einem speziellen Spachtelkleber an der Wand befestigt. Das Tolle: Diese Elemente können in jeder beliebigen Farbe gestrichen und so perfekt der individuellen Wohnraumgestaltung angepasst werden. Auf die gleiche Weise lässt sich übrigens auch die in amerikanischen Häusern beliebte Wandvertäfelung bis Hüfthöhe umsetzen, die auch hierzulande immer wieder gerne übernommen wird.
Welche Wandverkleidung für welchen Raum, Effekt und Zweck?
Welche Art von Wandverkleidung man in welchem Raum umsetzt, bleibt grundsätzlich natürlich dem persönlichen Geschmack überlassen. In Feuchtbereichen wie Küche und Bad sollte man allerdings auf eine ausreichende Belüftung achten und vor allem bei Holzverkleidungen sicherstellen, dass man die passende Holzart und Bearbeitung auswählt.
Mit verschiedenen Wandverkleidungen lassen sich die unterschiedlichsten Effekte im Raum erzielen. Je nach Struktur, Farbe, Größe und Art der Steine und Holzpaneele kann das Ergebnis am Ende rustikal oder elegant, super modern oder klassisch-traditionell wirken. Man kann also mit der Wahl der Verkleidung den eigenen Geschmack und Einrichtungsstil unterstreichen und noch eindrucksvoller in Szene setzen beziehungsweise die perfekte Kulisse für weitere Interior-Ideen schaffen.
Was gibt es zu beachten?
Nach einem ersten Überblick über die vielfältige Welt der Wandverkleidungen steht man nun vor der Frage, ob man das Verkleiden selbst macht oder lieber einen Profi ranlässt. Die Antwort hängt natürlich vor allem vom eigenen handwerklichen Geschick, aber auch von der Art der Verkleidung ab. Kunststoff- und Gipspaneele sowie Stuckelemente aus Styropor lassen sich einfacher anbringen als Naturstein- oder Echtholzverkleidungen. Sobald Unterkonstruktionen notwendig werden beziehungsweise eine Dämmung oder elektrische Leitungen ins Spiel kommen (beispielsweise Steckdosen, die in der Wand liegen und weiterhin benutzt werden sollen oder wenn eine indirekte Beleuchtung mit eingebaut werden soll), entscheiden sich die meisten Bauherren lieber dafür, einen Experten ins Boot zu holen, der die Arbeit professionell und qualitativ hochwertig ausführt und garantiert, dass man auch wirklich lange Freude an der neuen Wandverkleidung hat.
In Mietwohnungen ist es oft nicht erlaubt, solch tiefgreifende Veränderungen vorzunehmen. Wer seine Wände dennoch verkleiden will, sollte zu Styropor-, Gips- oder Kunststoffvarianten greifen, die sich ohne großen Aufwand und vor allem rückstandslos wieder entfernen lassen. Allerdings ist es auch hierbei ratsam, sich von einem Profi beraten und helfen zu lassen, um böse Überraschungen und Streit mit dem Vermieter zu vermeiden.