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Glas, Acrylglas oder Plexiglas? Die richtige Verglasung für das eigene Gewächshaus finden
Die Verglasung hat neben der Lichtdurchlässigkeit vor allem auch einen bedeutenden Einfluss auf die Wärmedämmung und damit auf das Wachstum der Pflanzen. Die gängigen Materialien für Eindeckung und Verkleidung sind echtes Glas und sowie die Kunststoffe Polymethylmethacrylat (besser bekannt als Acryl- oder Plexiglas) und Polycarbonat (besser bekannt als Macrolon).
Die Vor- und Nachteile von echtem Glas
Fensterglas hat eine schöne und elegante Optik und lässt am meisten Licht auf die Bepflanzung fallen. Andererseits ist es anfällig für Risse und Brüche, beispielsweise durch starke Hagelschauer, stürmischen Wind oder auch herabfallende Äste von benachbarten Bäumen. Darüber hinaus kann eine ungeschickte Bewegung der Nutzer im Inneren dazu führen, etwa mit dem Stielende eines Kultivators, dass eine Scheibe beschädigt oder zerstört wird. Insgesamt ist Glas - wenn es nicht mechanisch beschädigt wird - langlebiger, stabiler und dauerhaft ansehnlicher als Plexi- oder Acrylglas.
Blankglas oder Nörpelglas?
Bei der Verwendung von Blankglas besteht zusätzlich noch die Gefahr eines zu starken Lichteinfalls, der Verbrennungen auf den Blättern der Pflanzen verursachen kann. Wenn es unbedingt Glas sein soll, eignet sich das so genannte Nörpelglas besser. Es hat eine aufgeraute, geriffelte Oberfläche und sorgt dadurch für ein gebrochenes, diffuses, weniger aggressives Licht. Die Oberfläche ist durch ihre Rauheit allerdings anfälliger für Verschmutzungen, so dass Sie Ihr Gewächshaus öfter mal von außen reinigen müssen.
Wärmeschutzglas
Diese Art der Verglasung besteht ähnlich wie Isolierglas in den Fenstern von Wohngebäuden aus zwei durchsichtigen Glasscheiben. Der Zwischenraum wird dabei mit einem speziellen Gas zur Wärmedämmung gefüllt. Wärmeschutzglas bietet in Kombination mit einer Heizung beste Voraussetzungen für die ganzjährige Bewirtschaftung Ihres Gewächshauses.
Glas ist schwer und teuer
Zwei weitere Nachteile von Glas sind das Gewicht und der Preis. Zum einen kostet Glas mehr als die Alternativen aus Kunststoff. Zum anderen kann das Gewicht zu einem Problem werden. Wärmeschutzglas zum Beispiel kann unter Umständen bis zu 20 kg pro Quadratmeter wiegen. Das erfordert ein starkes Fundament und eine deutlich stabilere Rahmenkonstruktion, was den Preis für ein Gewächshaus ebenfalls in die Höhe treibt.
Plexiglas
Qualitativ hochwertiges Plexi- oder Acrylglas bietet für den Bau von Gewächshäusern eine sehr gute Lichtdurchlässigkeit von rund 90 Prozent und ist darüber hinaus sehr beständig. Manche Hersteller gewähren eine 30-jährige Garantie darauf, dass die Platten aus Kunststoff nicht vergilben.
Die Lichtdurchlässigkeit sorgt für eine ausgezeichnete Energiebilanz und reduziert im Winter bei ganzjährig genutzten Gewächshäusern den Heizaufwand. Hinzu kommt das leichtere Gewicht von 4 bis 5 kg pro Quadratmeter, was eine weniger aufwändige Rahmenkonstruktion als bei Glas-Häusern erfordert.
Macrolon
Macrolon-Platten werden aus Polycarbonaten gefertigt und haben ähnliche Eigenschaften wie Plexiglas, was die Beständigkeit, die Wärmedämmung und das Gewicht angeht. Allerdings ist die Lichtdurchlässigkeit mit 70 bis 80 Prozent um einiges niedriger, und sie lassen keine UV-Strahlung ins Innere des Gewächshauses dringen. Trotzdem haben sie sich bewährt, denn sie sind hagelfest, bruchsicher und tropfenresistent.
Eigenschaften von Plexiglas und Macrolon im Vergleich
Der folgende kurze Überblick über die Vor- und Nachteile der gängigen Kunststoff-Verglasungen für Gewächshäuswer sollen Ihnen als Entscheidungshilfe dienen, falls Glas für Sie von vornherein nicht in Frage kommt.
Plexiglas - Vorteile:
- vergilbt nicht
- Echtglasähnliche Optik
- weniger kratzempfindlich als Macrolon
- höhere Transparenz als Macrolon
- etwas schwieriger zu verarbeiten als Macrolon (kann splittern)
Plexiglas - Nachteile
- bruchanfälliger bei starkem Wind
Macrolon - Vorteile
- wetterbeständig
- hochtransparent
- geeignet, wenn Brandschutz eine Rolle spielt
- leicht zu verarbeiten
Macrolon - Nachteile
- teurer als Plexiglas
- empfindlicher gegen Kratzer
- vergilbt mit der Zeit (kann jedoch mit Schutzlack gegen Vergilbung behandelt werden)
Gewächshaus-Verglasungen aus Kunststoff sind günstiger in der Anschaffung und leichter zu verarbeiten als Glas. Sie können relativ bequem mit einer Stichsäge oder einer Handkreissäge zurechtgeschnitten werden. Deshalb eignen sie sich für DIY-Fans besser.
Glasplatten sind empfindlicher und können leicht splittern oder Sprünge aufweisen. Diese sollten Sie besser von Profis in Ihr Gewächshaus einbauen lassen. Fundament und Rahmenkonstruktion können mit Plexiglas oder Macrolon einfacher ausgeführt werden. Die schöne Optik von echtem Glas gefällt allerdings den meisten Menschen besser, es ist jedoch anfälliger für Schäden und belastet das Budget mehr.