Ist Efeu giftig? Die Kletterpflanze im Risiko-Check
Efeu: Je oller, desto doller
Die wichtigste Information gleich vorweg: Ja, im Prinzip sind alle Pflanzenteile des Efeu giftig für Menschen. Die jungen Blätter der Hedera helix – wie der gemeine Efeus in der Fachsprache heißt – sind allerdings nur leicht toxisch. Teilweise werden sie sogar in der Homöopathie als Grundlage für Naturheilmittel zur Behandlung von Bronchitis, Keuchhusten, Schnupfen oder Gallenleiden verwendet. Im Alter hingegen bildet Efeu Blüten und später dunkle Beeren aus – und diese sind hochgiftig.
Vorsicht: Gefährliche Beeren
Grund hierfür sind Saponine, die auch als Seifenstoffe bezeichnet werden. Sie sind in starker Konzentration in den Früchten enthalten. Bereits der Verzehr von zwei bis drei Stück kann zu lebensgefährlichen Vergiftungserscheinungen führen. Vor allem Kinder sind gefährdet. Die dunklen Beeren sehen harmlos und appetitlich aus, sodass neugierige Kinder sie versehentlich essen könnten.
Vergiftung mit Efeu erkennen und behandeln
Efeubeeren schmecken sehr bitter. Es ist also recht unwahrscheinlich, dass Kinder von alleine eine potenziell tödliche Dosis der Giftstoffe verzehren. Dennoch sollten Sie wachsam sein, wenn Sie die folgenden Symptome bei Ihrem Kind beobachten:
- Übelkeit und Erbrechen
- Bauchschmerzen
- Kopfschmerzen
- Schneller oder unregelmäßiger Puls
Lebensgefährlich sind die folgenden Anzeichen einer Vergiftung mit Efeu:
- Heftiger Brechdurchfall
- Krämpfe
- Schock
- Atemnot bis hin zu Atemstillstand
Zögern Sie nicht und wählen Sie in diesem Fall sofort die Nummer vom Giftnotruf beziehungsweise des nächsten Giftinformationszentrums. Schildern Sie die Symptome und nennen Sie den Verdacht auf eine Efeu-Vergiftung. Die Experten im Giftinformationszentrum erklären Ihnen dann, wie Sie Erste Hilfe leisten können und ob Sie mit Ihrem Kind in die Krankenhaus-Notaufnahme fahren sollten.
Efeu auch für Tiere giftig?
Gartenvögel und Insekten scheinen die Efeubeeren zwar im Vergleich zum Menschen problemlos zu vertragen, für die folgenden Tiere ist Efeu jedoch ebenfalls giftig:
- Hunde
- Katzen
- Kaninchen
- Pferde
- Meerschweinchen
- Hamster
- Ziervögel wie Wellensittiche, Kanarienvögel oder Zebrafinken
Tiere, die sich mit Efeu vergiftet haben, zeigen ähnliche Symptome wie Menschen: Erbrechen, Durchfall, Krämpfe und Atemnot. Fahren Sie bei Verdacht auf eine Vergiftung mit Ihrem Haustier umgehend zum Tierarzt!
Efeublätter können Kontaktallergie auslösen
Die Efeublätter sind zwar weniger giftig als die Beeren, dennoch sollten Sie direkten Hautkontakt mit ihnen vermeiden. Die Blätter der Kletterpflanze enthalten Falcarinol und Dihydrofalcarinol – Stoffe, die eine Allergie auslösen können. Es kommt dann zu einem allergischen Kontaktekzem auf der Haut, das sich durch juckende Rötungen und Ausschlag äußert. Bei schweren allergischen Hautreaktionen bilden sich juckende Bläschen und Ödeme. Das Tückische daran ist, dass sich die Symptome oft erst nach wiederholtem Kontakt mit Efeublättern über mehrere Jahre hinweg zeigen.
Tragen Sie daher stets Handschuhe, wenn Sie Efeu entfernen oder zurückschneiden wollen. Sollten Sie bei sich eine Kontaktallergie vermuten, gehen Sie zum Hautarzt und lassen Sie sich durchchecken. Er kann Ihnen außerdem eine Salbe verschreiben, die die allergischen Hautreaktionen lindert.