Energiesparfenster
Was kostet ein Energiesparfenster?
Energiesparfenster bieten eine effektive Möglichkeit zur Reduktion von Heizkosten und sorgen darüber hinaus für ein behagliches Wohnraumklima. Den meist höheren Anschaffungskosten für ein mehrfachverglastes Thermoisolationsfenster stehen staatliche Zuschüsse sowie zinsgünstige Finanzierungsmöglichkeiten gegenüber. In Verbindung mit den geringeren Betriebskosten für Ihren Haushalt ist die Investition in ein solches Fenster auch wirtschaftlich betrachtet rentabel. Ganz abgesehen von Ihrem Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen.
Kosten für die Anschaffung und Montage
Der Wirkungsgrad eines Energiesparfenster lässt sich anhand verschiedener Wärmedämmeigenschaften charakterisieren. Neben dem Wärmedurchgangskoeffizienten (Uw-Wert) ist stellt der Wärmedurchlassgrad (Ug-Wert) einen wichtigen Indikator zur Bewertung der Wärmedämmung durch das Fenster insgesamt dar. Diese wärmeisolierenden Eigenschaften eines Energiesparfensters werden durch eine Vielzahl an technischen Einzelelementen realisiert. Neben einem qualitativ hochwertigen Isolierglas kommen applizierte Wärmefunktionsschichten zum Einsatz. Bedeutsam sind auch die Anzahl und Anordnung der Fensterscheiben: Während beispielsweise zweifach verglaste Fenster einen Ug-Wert von circa 1,1 Watt pro Quadratmeter und Kelvin (W/m²K) aufweisen, führt eine Dreifachverglasung zu einer deutlichen Absenkung des Wärmeverlusts auf 0,6 W/m²K. Der wärmedämmende Einfluss wird ferner bestimmt durch die Wahl des Edelgases in den Scheibenzwischenräumen, vom Rahmenmaterial sowie der Dichttechnik. Neben der Fensterscheibe ist also das Profil maßgeblich – achten Sie beim Kauf auf eine entsprechend qualitative Auslegung der eingesetzten Dichtlamellen (Anschlagsdichtung, Mitteldichtung, Überschlagsdichtung).
Ein besonderer Stellenwert ist der Verglasung zuzuschreiben. Während sich bei einem Einfachglas vergleichsweise hohe Wärmedurchgangskoeffizienten (Uw circa 5 W/M²K) ergeben, bieten Isoliergläser (Uw 2,5 W/cm²K) beziehungsweise Wärmeschutzgläser (Uw 1,2 W/m²K) eine deutlich bessere Wärmedämmung. Moderne Scheibenverbunde weisen oftmals sogar noch weitaus niedrigere Uw-Werte auf. Auch die Scheibenstärke und auf dem Glas applizierte thermische Isolierschichten (beispielsweise Zinnoxide) beeinflussen den thermischen Durchlassgrad im Sinne eines behaglichen Wohnraums. Apropos Raumklima: Mit der besseren Abdichtung von Energiesparfenstern kann unter Umständen die Gefahr von Schimmelbildung ansteigen. Achten Sie deshalb auf eine entsprechende Durchlüftung der Wohnräume.
Im Vergleich zu einem zweifachverglasten Standardfenster sind die Anschaffungskosten für ein Energiesparfenster meist um circa zehn bis 20 Prozent höher. Neben Hersteller, Modell, Art der Ausführung, Fenstergröße und Verarbeitungsqualität setzt sich der Kaufpreis vor allem aus den Fensterscheiben und dem Rahmenwerk zusammen. Preisbestimmend ist auch das Rahmenmaterial: Während ein Rahmen aus Kunststoff bereits ab circa 100 Euro erhältlich ist, bezahlen Sie für Holzrahmen (150 Euro) und metallischen Rahmen aus Aluminium (200 Euro) deutlich mehr. Auch Verbunde aus Kunststoff und Aluminium sind um etwa Faktor zwei teurer, verbinden jedoch die werkstoffspezifischen Vorteile miteinander. Für ein dreifachverglastes Energiesparfenster (Abmaße 1,3 Quadratmeter) können Sie sich an folgenden Gesamtkosten als Richtwert orientieren:
- Kunststofffenster: ab circa 500 Euro
- Holzfenster: ab circa 600 Euro
- Aluminiumfenster: ab circa 700 Euro
Neben den Anschaffungskosten ist ferner auf einen fachgerechten Einbau nach anerkannten technischen RAL-Regelwerken zu achten. Als Größenordnung der Montagekosten durch einen zertifizierten handwerklichen Fachbetrieb sollten Sie Aufwendungen zwischen 200 Euro und 440 Euro pro Fenster einkalkulieren. Je nach Fachbetrieb sowie den baulichen Gegebenheiten Ihrer Wohnung können der Arbeitsaufwand und damit auch die Einbaukosten variieren.
Profitieren Sie von geringeren Heizkosten und weniger Lärm
Eine gute Fassadendämmung vorausgesetzt, lassen sich durch den Einsatz von dreifachverglasten Thermoisolationsfenstern die Ausgaben fürs Heizen drastisch reduzieren. Thermografische Aufnahmen zum Wärmeverlust von Häusern dokumentieren einen eklatanten Einfluss der Fenster: Bis zu 30 Prozent der Raumwärme werden von diesen an die Umgebung abgeführt und müssen resultieren in einem deutlich höheren Heizbedarf. Durch den Einsatz von Energiesparfenstern lassen sich diese Wärmeverluste signifikant reduzieren: Branchenexperten sprechen von einer Heizkostensenkung in Größenordnung von 40 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche. Beispielsweise beziffert das Bayerische Landesamt für Umwelt für ein durchschnittliches Einfamilienhaus ein jährliches Einsparpotenzial von circa 1.000 Euro. Auch für das Klima leisten Sie damit einen wertvollen Beitrag: die Emission von mehr als drei Tonnen Kohlestoffdioxid würde sich in dieser exemplarischen Rechnung vermeiden lassen. Übrigens verringern moderne Energiesparfenster auch deutlich den Lärmpegel. Achten Sie beim Kauf auf die entsprechende Schallschutzklasse nach VDI 2719. Grundsätzlich ist in diesem Zusammenhang mit Aufpreisen zwischen 50 Euro pro Quadratmeter Fensterfläche (Beispiel Schallschutzklasse III) und etwa 200 Euro pro Quadratmeter (Schallschutzklasse V) zu rechnen.
Profitieren Sie von Fördermöglichkeiten
Anschaffung und Einbau eines Energiesparfensters sind – vor dem Hintergrund einer Verbesserung der energetischen Gebäudeeffizienz insgesamt – grundsätzlich förderfähig. Dies gilt sowohl für Neubauten als auch für die Sanierung von bestehenden Gebäuden. Vorausgesetzt werden gewisse technische Ausstattungsmerkmale sowie eine fachgerechte Montage. Maßgeblich in diesem Zusammenhang sind vor allem die Wärmedämmeigenschaften.
Die Förderung besteht sowohl aus einer finanziellen Bezuschussung für Investition und Baubegleitung als auch in der Vergabe von zinsgünstigen Krediten mit entsprechendem Tilgungszuschuss, vergeben durch die KfW-Bank. Für weiterführende Informationen sei auf die jeweiligen Förderprogramme verwiesen. Oftmals werden insgesamt bis zu 20 Prozent der Sanierungskosten erstattet. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch programmspezifische Mindestinvestitionen sowie die maximalen förderfähigen Ausgaben.