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Elektroroller

Was kostet ein Elektroroller?

Was kostet ein Elektroroller?

Elektroroller bieten eine hervorragende Alternative zum E-Auto. Insbesondere im städtischen Verkehr mit geringem Parkraum überzeugen elektrisch angetriebene Mopeds nicht nur durch ihre Schadstofffreiheit und Wendigkeit. Dank der ausgezeichneten Ladeinfrastruktur sind alltägliche Erledigungen sowie die Fahrt zur Arbeit meist mühelos mit den verfügbaren Reichweiten moderner E-Mofas zu bewältigen. Oftmals genügt der vorhandene Stauraum auch für den Einkauf.

Sofern Sie über einen Autoführerschein beziehungsweise eine Fahrerlaubnis der Klasse AM verfügen, dürfen Sie Modelle bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 45 Kilometer pro Stunde bewegen. Für leistungsstärkere Varianten fordert der Gesetzgeber einen entsprechenden Motorradführerschein.

Finanziell durchaus interessant sind sowohl der im Vergleich zum E-Auto niedrige Kaufpreis eines Elektrokleinkraftrades als auch die geringen Unterhaltskosten etwa für Versicherung, Strom und Wartung.

Kosten bei der Anschaffung

Je nach Hersteller, Modell und Ausstattungsmerkmalen beginnen die Preise für die Anschaffung eines Elektrorollers mit circa 700 Euro im oberen dreistelligen Bereich. Realistischer sind Ausgaben bis in den mittleren vierstelligen Eurobereich; in dieser Preisklasse erhalten Sie dafür aber ein vollumfänglich alltagstaugliches und robustes Gefährt. Die Kosten hängen unter anderem vom Markennamen, Verarbeitung und Design, Motorleistung, Reichweite und Akkukapazität sowie der Fahrzeugausstattung insgesamt ab. Hochwertige Modelle mit besonderen Leistungseigenschaften und Ausstattungsmerkmalen sind ab circa 5.000 Euro erhältlich, können aber auch bis in den fünfstelligen Eurobereich ragen. Dies betrifft auch die schnelleren Leichtkrafträder mit Geschwindigkeiten über 45 Kilometer pro Stunde. Beachten Sie in diesem Fall aber zusätzliche Anforderungen an die Fahrerlaubnis (Führerschein der Klasse A1 benötigt).

Kosten im Betrieb – Stromverbrauch und Instandhaltung

Eines Vorneweg: Im Vergleich zu einem mit Benzin betriebenen Moped ist ein Elektroroller als Richtwert um circa Faktor zwei teurer. Demgegenüber stehen die deutlichen niedrigen Verbrauchs- und Wartungskosten eines E-Roller sowie mögliche staatliche Förderungsmaßnahmen für den Kauf. Expertenkreise sprechen von Betriebskosten in der Größenordnung von circa einem bis zwei Euro pro einhundert Kilometer. Von der Anschaffung abgesehen, setzen sich diese unter anderem aus nachfolgenden Faktoren zusammen:

  • Stromverbrauch – Pauschalangaben zum streckenbezogenen Strombedarf sind nur bedingt möglich. Als Richtwert können Sie sich an den Herstellerangaben orientieren, die vor allem auf den Leistungsdaten basieren. Typische Strombedarfe liegen etwa in der Größenordnung von vier Kilowatt pro einhundert Kilometer. Bei einem exemplarischen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich ein Kostenaufwand von 1,20 Euro für eine Strecke von einhundert Kilometern. Berücksichtigen Sie jedoch die derzeit tendenziell steigenden Stromkosten und Grundgebühren. Ein Anbietervergleich ist zu empfehlen. Weitere Einflussfaktoren auf den tatsächlichen Energiebedarf sind unter anderem das Streckenprofil, der Fahrstil, die Witterungsverhältnisse (vor allem die Außentemperaturen) sowie die Pflege und Ladeverhalten des Akkus.
  • Instandhaltung: Wartung und Reparatur – Wenngleich ein E-Roller deutlich weniger Verschleißteile als ein vergleichbares Moped mit Verbrennungsmotor aufweist, muss auch dieser für einen sicheren Fahrbetrieb und mit Blick auf die Werterhaltung gewartet werden. Empfehlenswert ist zudem eine Erstinspektion nach etwa den ersten 500 bis 1.000 Kilometern. Sofern in einer autorisierten Werkstatt beauftragt und keine größeren Reparaturen anstehen, sollten Sie hierfür mit Kosten zwischen 50 und 150 Euro rechnen. Unter Umständen ist die Einhaltung der vom Hersteller definierten Inspektionsintervalle Voraussetzung für die Geltendmachung etwaiger Garantieansprüche. Vor allem der Kauf eines neuen Akkus kann schnell mit einem dreistelligen Eurobetrag zu Buche schlagen. Im Vergleich zu den mit einem Verbrennungsmotor angetriebenen Mopeds entfallen jedoch Kosten für Ölwechsel, Luftfilter, Vergaser und Auspuff. Auch die Bremsen sind Dank rekuperierender Wirkung des Elektromotors beim Verzögern weniger auf Verschleiß beansprucht. 
  • Versicherung – Die vom Gesetzgeber geforderte Haftpflichtversicherung ist – je nach Versicherer und Leistungsumfang – bereits ab circa 40 pro Jahr erhältlich. Eine ergänzende Teilkaskoversicherung ist separat abschließbar. Auch hierzu gibt es eine Vielzahl an Kombimöglichkeiten, vom Basispaket bis hin zum Komplettschutz. Als Größenordnung sollten Sie bis zu 100 Euro pro Jahr kalkulieren.     

Staatliche Fördermöglichkeiten

Einige Bezirke fördern mit Blick auf Umweltschutz und die Minimierung von Schadstoff- und Lärmemissionen die Anschaffung eines Elektrorollers.  Die jeweilige Fördersumme variiert je nach Region: Die Leistungen liegen meist im unteren bis mittleren dreistelligen Eurobereich, wobei es Ausnahmen mit Beträgen weit über 1.000 Euro gibt. Manche Orte verknüpfen eine Förderung mit Auflagen. Fragen Sie bei Ihrer Stadt nach.

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Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
Autor/-in
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz ist hauptberuflich im Themenfeld der erneuerbaren Energieträger und alternativen Antriebssysteme unterwegs. Nicht nur seine Fachcommunity hält der Maschinenbauingenieur und teamverantwortliche Projektmanager mit zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen und anwendungsnahen Fachpublikationen auf dem neuesten Stand. Als freier Autor informiert der Hobby-Handwerker auch auf ganz praktischer Ebene seinen Leserkreis über Neuigkeiten aus dem Bereich Heimwerk & Technik. Er ist überzeugt: „Die Ziele fest im Blick behalten - und alles ist machbar!“
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
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