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Elektroscooter

Was kostet ein Elektroscooter?

Was kostet ein Elektroscooter?

Elektrotretroller haben sich insbesondere im urbanen Bereich als flexibles Transportvehikel für den Kurzstreckeneinsatz etabliert. Gründe für die Anschaffung eines eigenen E-Scooters sind vielfältig: Neben dem guten Handling, dem niedrigen Gewicht, der Schadstofffreiheit und den unbegrenzten Parkmöglichkeiten eigenen sich diese Gefährte vor allem mit Blick auf die Wendigkeit, die akzeptablen Geschwindigkeiten und die günstige Ladeinfrastruktur für nahezu sämtliche alltäglichen Erledigungen. Auch für die Fahrt zur Arbeit und in der Freizeit werden die Tretroller gerne genutzt – Fahrspaß inklusive. Dabei sind die Kosten für Anschaffung und Unterhalt im Vergleich zu anderen elektrischen Gefährten wie E-Auto, Elektromofa und E-Bike eher gering. Auch Sharing-Konzepte haben sich mit attraktiven Tarifoptionen in vielen Städten durchgesetzt.

Kosten bei der Anschaffung

Tipp: Achten Sie beim Kauf auf die vom Hersteller mitgelieferte Konformitätserklärung (CEC – Certificate of Conformity). Diese bestätigt die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen an die Mindestausstattung. Hierzu zählen unter anderem voneinander unabhängige Bremseinrichtungen, Beleuchtung, Abmaße, maximale Leistung (1.400 Watt) und sicherheitstechnische Elemente wie beispielsweise die Klingel oder die selbstständige Zurücknahme der Leistungseinstellung beim Loslassen des Bedienelements.

Günstige Modelle sind bereits ab 350 Euro erhältlich. Meist weisen diese jedoch nur einen rudimentären Fahrkomfort (Hartgummireifen) und lediglich eine Mindestausstattung auf. Höherpreisige Varianten im oberen dreistelligen Eurobereich sind meist robuster ausgelegt und lassen sich dank Luftreifen deutlich angenehmer fahren. Auch verfügen diese meist über größere Akkus – und erzielen damit höhere Reichweiten.

Aufgepasst: Unter Umständen gibt es regionale Programme mit staatlichen Zuschüssen für die Anschaffung. Informieren Sie sich bei Ihren zuständigen Verwaltungsbehörden über einen etwaigen Umweltbonus. Auch die Hersteller selbst gewähren manchmal Rabatte.

Kosten für Akku und Strom

Der Akku stellt ein zentrales Element im elektrischen Antrieb dar. Performance und Reichweite des E-Scooters hängen unter anderem von der Batteriekapazität ab. Dabei gilt: Je größer der Akku und je schnelladefähiger, desto teurer ist dieser in der Anschaffung. Sofern der installierte Akku den meisten Ihrer alltäglichen Streckenanforderungen genügt, stellt ein portabler Ersatzakku eine sinnvolle, kostengünstige Ergänzung zur temporären Reichweitenerhöhung für längere Ausflüge dar. Vorausgesetzt, der Akkumulator ist austauschbar. In diesem Zusammenhang sei auf die Vorteile einer entnehmbaren Batterie im Sinne eines flexiblen, ortsunabhängigen Ladens verwiesen.

Die Kosten für einen Akku variieren herstellerspezifisch und werden maßgeblich von der Kapazität bestimmt. Preise über den gesamten dreistelligen Eurobereich sind üblich. Als Größenordnung sollten Sie circa 200 Euro bis 500 Euro für den Akku eines E-Scooters mit üblichen Ausstattungsmerkmalen einplanen. Bedenken Sie, dass ein Akku nach circa 500 bis 1.000 Ladezyklen aufgrund der meist rasch einbrechenden Leistungseigenschaften meist ausgetauscht werden muss.

Die Akkukapazität definiert die speicherbare elektrische Energie. Von technologiespezifischen Verlusten abgesehen, kann die Energie als elektrischer Strom für den Antrieb der E-Motoren umgesetzt werden. Als zusätzlich leistungsmindernd sind niedrige Außentemperaturen und nicht akkugerechtes Laden zu nennen (Ladestand idealerweise zwischen 20 und 80 Prozent). Je nach Antriebsleistung, Streckenprofil und Fahrstil nennen Expertenkreise für einen handelsüblichen E-Scooter mit mittlerer Performance Stromkosten von circa 5 Euro pro einhundert Kilometer als realistisch. Die jüngst ansteigenden Preisanstiege der Energieversorger sind zu berücksichtigen.

Kosten für die Versicherung

Für den Betrieb eines E-Scooters im öffentlichen Verkehr benötigen Sie eine Haftpflichtversicherung. Eine entsprechende Plakette (selbstklebend) ist am Roller zu installieren. Wie für Mofas und Mopeds üblich beginnt ein Versicherungsjahr stets zum ersten März eines Kalenderjahres und endet dann automatisch nach zwölf Monaten. Bei Bedarf kann die Versicherung entsprechend jährlich verlängert werden. Die Kosten variieren je nach Versicherer und Deckungsumfang, wobei dieser in der Regel Personen- und Sachschäden an Dritten beinhaltet. Relevant ist unter anderem auch das Alter des Fahrenden. Übliche Jahresbeiträge liegen bei circa 40 bis 100 Euro.

Freiwillig können Sie den Roller auch Teilkasko versichern, beispielsweise zum Schutz vor Diebstahl, Tierbiss, Unwetterereignissen und Vandalismus. Als Größenordnung für einen meist mit der Haftpflichtversicherung kombinierten Tarif müssen Sie etwa 150 Euro einplanen.

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Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
Autor/-in
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz ist hauptberuflich im Themenfeld der erneuerbaren Energieträger und alternativen Antriebssysteme unterwegs. Nicht nur seine Fachcommunity hält der Maschinenbauingenieur und teamverantwortliche Projektmanager mit zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen und anwendungsnahen Fachpublikationen auf dem neuesten Stand. Als freier Autor informiert der Hobby-Handwerker auch auf ganz praktischer Ebene seinen Leserkreis über Neuigkeiten aus dem Bereich Heimwerk & Technik. Er ist überzeugt: „Die Ziele fest im Blick behalten - und alles ist machbar!“
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
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