Effektiver Einbruchschutz für Ihre Garage
Deshalb haben Einbrecher oft ein leichtes Spiel
Garagen sind für Einbrecher eine beliebte Möglichkeit, sich Zugang in Ihr Haus zu verschaffen. Auch lassen wertvolle Gegenstände wie Werkzeuge, Fahrräder oder gar Ihr Auto das Einbrecherherz höherschlagen und verführen zu einem Diebstahl. Verstauen Sie deshalb wertvolle Gegenstände beziehungsweise lassen Sie diese nicht offen und von außen sichtbar in Ihrer Garage liegen. Dies gilt insbesondere auch für Gegenstände, die sich als mögliche Hebelwerkzeuge für einen nachgelagerten Einbruch ins Hausinnere eignen. Hierzu zählen beispielsweise Bretter, Leitern, Stemmeisen, Hebelwerkzeuge aller Art oder auch Bolzenschneider und sonstige Werkzeugmaschinen. Meist brechen Kriminelle erfolglose Handlungen nach kurzer Zeit ab, sodass genannte Maßnahmen zwar trivial anmuten, jedoch äußerst wirkungsvoll und kostenfrei umsetzbar sind.
Mit technischen Sicherheitsmaßnahmen Einbrechern die Stirn bieten
Weitaus effektiver sind darüber hinaus technische Sicherheitsvorrichtungen. Von der mechanischen Verriegelung bis hin zu einer digitalen und Smart-Home-tauglichen Alarmanlage gibt es eine Reihe wirkungsvoller Maßnahmen, den Einbruchschutz signifikant zu erhöhen.
Zur fachgerechten Auswahl eines an Ihre individuellen Wohngegebenheiten angepassten Sicherheitskonzepts ist die Konsultation eines Fachbetriebs ratsam. Vorab können Sie sich über vereinzelte Maßnahmen und Subventionsmöglichkeiten auch bei Ihren lokalen Baubehörden informieren.
Das Garagentor vor Einbruch richtig sichern
Der Schutz des Garagentors ist ein wichtiger Baustein im Rahmen der Gesamteinbruchsicherheit. Insbesondere ältere Modelle stellen keine robuste Zugangsbarriere dar und sind deshalb gerne im Visier von Kriminellen. Das Garagentor sollte deshalb effektiv verriegelt sein und über eine stabile Integrität der seitlichen Beleibungen verfügen.
- Entscheidend ist unter anderem das Garagentormaterial: Während manche Leichtbauvarianten − beispielsweise beplankt mit Aluminiumhohlprofilen – vergleichsweise einfach mit entsprechendem Equipment getrennt werden können, stellen Garagentore mit hochwertigen Stahlkonstruktionen ein weitaus größeres mechanisches Hindernis dar. Im Vergleich zur technischen Nachrüstung lohnt sich (auch aus finanzieller Sicht) die Anschaffung eines neuen Tores.
- Ebenso relevant wie das Garagentor selbst ist die geeignete Wahl des Schließmechanismus. Im Allgemeinen sind elektrische Schließsysteme rein mechanischen Ausführungen auch in punkto Einbruchsicherheit weit überlegen. Neben dem eigentlichen Schließzylinder am Torabschluss (zum Beispiel Schnäpperverriegelung) verfügen elektrisch betriebene Modelle meist über zusätzliche mechanische Sperrvorrichtungen der Antriebsschiene. Digitale Lösungen mit Zugangscode und Schnittstellenfunktion für integrierende Smart-Home-Konzepte erhöhen zusätzlich die Sicherheit – vorausgesetzt ein sogenanntes Grabbing der Garagentorfernsteuerung ist ausgeschlossen.
- Je nach Garagentorvariante sind weitere technische Vorrichtungen zu beachten. Mit Blick auf eine feste Toranbindung sind Drehfallenverriegelungen, robuste Beschläge und Verschlusslager sowie Schließkantensicherungen insbesondere für Schwingtore probate Maßnahmen zur Erhöhung der Einbruchsicherheit. Rolltore sollten insbesondere über einen zusätzlichen Hochschiebeschutz der Lamellen verfügen. Als effektive Sperre für sektionale Garagentore sind Stangenschlösser anzuführen. Denken Sie außerdem an einen ergänzenden Schutz von eingebauten Schlupftüren und Fenstern.
Sicherung von Fenstern und Zugangstüren nicht vergessen
Leider nützt das beste Garagentor nur wenig, wenn potenzielle Zugangsmöglichkeiten wie Garagenfenster und Hauszugangstüren nur mäßig gesichert sind. Grundsätzlich gilt: Sofern planbar (Neubau), vermeiden Sie möglichst überflüssige Zugangstüren und Fenster bereits bei der konstruktiven Auslegung der Garage.
- Ebenso wie das Garagentor sollten auch etwaige Zugangstüren zum Hausinneren einer möglichst hohen Widerstandsklasse (größer RC2) gemäß DIN EN 1627 [1] entsprechen. Zusätzlichen Schutz bietet auch eine nachgelagerte Zweitzugangstüre. Im Übrigen sorgt diese auch für einen zusätzlichen wärmedämmenden Effekt und Zugluftschutz.
- Garagenfenster sind aufgrund ihrer meist kostengünstigen Ausführung (geringe Anforderungen an die Wärme- und Schalldämmung) oftmals auch nicht wirkungsvoll im Einbruchschutz. Neben der Auswahl von einbruchsicheren Fenstermodellen mit entsprechenden Scharniersicherungen, Beschlägen und Verriegelungen können auch bereits vorhandene Fenster, zum Beispiel durch die Applikation hochwertiger Maßgitter, effektiv geschützt werden. Lassen Sie sich hierzu individuell vom Fachbetrieb beraten.
Übrigens: Nicht zu unterschätzen ist die abschreckende Wirkung von Milchglas oder Sichtschutzfolien; ein reduzierter Einblick in das Garageninnere macht einen Einbruchversuch möglicherweise bereits im Vorfeld unattraktiv.
Alarmanlagen für Ihre Garage
Eine weitere, teils hochwirksame Methode zur Vorbeugung eines Einbruchs stellen alarmgesicherte Systeme dar. Die abschreckende Wirkung ist vor allem bei modernen, digital vernetzten Alarmanlagen gegeben. Die Anbindung in sogenannte Smart-Home-Applikationen ermöglicht beispielsweise die integrierte Kopplung von Alarmanlagen mit bewegungsgesteuerter Außenbeleuchtung, vorgetäuschten Bewohnen von Innenräumen durch Variation der Beleuchtung sowie das automatisierte Einschalten und Deaktivieren der Anlage selbst. Darüber hinaus verbessert die digitalisierte Integration von Alarmanlagen und mechanischen Schutzvorrichtungen die Einbruchsicherheit eklatant.
Kosten und Fördermöglichkeiten für ein sicheres Zuhause
Die Kosten für Einbruchsicherheit hängen maßgeblich vom jeweils favorisierten Schutzsystem ab. Zu unterscheiden sind ferner lokal, bauteilspezifische mechanische Vorrichtungen wie beispielsweise Verriegelungen von umfassenden hybriden Konzepten mit Smart-Home-Anbindung. Pauschale Kostenangaben für Anschaffung, Montage und Instandhaltung sind deshalb im Rahmen dieses einführenden Artikels nicht möglich. Als Größenordnung ist bei Neubauten in etwa ein Kostenfaktor von bis zu 5 Prozent der Baukosten für einen optimalen Einbruchschutz auszugehen. Hinzu kommen mögliche Zuschüsse durch staatliche Förderprogramme sowie zinsgünstige Kredite der KfW. Vor dem Hintergrund der Komplexität und vielfältigen Subventionsmöglichkeiten ist eine umfassende Beratung durch einen zertifizierten Fachbetrieb – wie beispielsweise einen Bauplaner – anzuraten.
Fazit: Mit diesen Maßnahmen gelingt ein effektiver Einbruchschutz
- Einbruchsicherheit durch Ihr Verhalten: Einen nennenswerten Beitrag zur Einbruchsicherheit liegt bereits in Ihrer Hand. Verringern Sie die Attraktivität eines Einbruchs beispielsweise durch Verschließen wertvoller Gegenstände und sorgen Sie stets für eine zuverlässige Verriegelung von Gargentor, Fenstern und Zugangstüren.
- Technische Maßnahmen für den Einbruchschutz: Wirkungsvolle Maßnahmen sollten sowohl das Garagentor als auch etwaige Fenster und Gebäudezugangstüren betreffen. Je nach Ausführung der Garage gibt es eine Vielzahl an technischen Konzepten, von denen einige beispielhaft im Artikel betrachtet werden. Auch eine Alarmanlage kann durch ihre abschreckende Wirkung insbesondere als präventive Maßnahme zur Einbruchsicherheit beitragen.
- Das kostet Einbruchsicherheit: Die Kosten für den Einbruchschutz variieren je nach technischer Ausführung. Neben Ausgaben für die Anschaffung sind für manche Systeme auch Wartungsaufwendungen einzuplanen. Bei Garagenneubauten sollten ca. 5 Prozent der Gesamtkosten in die Einbruchsicherheit investiert werden. Zinsgünstige Kredite und Fördermittel unterstützen bei der Finanzierung.
Quellenverzeichnis
[1] DIN EN 1627:2011-09: Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse - Einbruchhemmung - Anforderungen und Klassifizierung; Deutsche Fassung EN 1627:2011; Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, 2011