DIY - Fliesen selbst verlegen
Um Fliesen selbst zu verlegen benötigen Sie:
- Fliesen
- Fließspachtel für größere Unebenheiten im Boden
- Grundierung (je nach Untergrund Haftgrund oder Tiefengrund)
- Randdämmstreifen
- Kleber
- Fliesenkreuze oder Fugenkeile
- Fugenmörtel
- Sanitärsilikon
- Übergangsschiene
- Rosette für Heizungsrohr
- evtl. Klebeband
Werkzeuge
- Zollstock
- Stift
- Cuttermesser
- Rühraufsatz für die Bohrmaschine
- Kelle
- Fliesenschneider
- Wasserwaage
- Flex
- Kneifzange oder Fliesenlochzange
- Fugenbrett
- Fliesenwaschset
- Fugenglätter für die Silikonfuge
Beim Kauf der Kelle sollten Sie beachten, dass diese Werkzeuge mit verschiedenen Zahnungen erhältlich sind. Die Zahnung muss zu der von Ihnen gewählten Fliese passen. Den Rühraufsatz für die Bohrmaschine benötigen Sie zum Anrühren des Klebers, des Fugenmörtels und des Fließspachtels, sofern er bei Ihnen zum Einsatz kommt.
Wichtige Hinweise für Heimwerker
Möchten Sie sowohl Wandfliesen als auch Bodenfliesen verlegen, beginnen Sie stets mit den Wandfliesen.
Denken Sie außerdem daran, rechtzeitig die Heizung auszustellen.
Beachten Sie beim Anrühren des Fliesenklebers die Verarbeitungszeit. Wenn Sie noch nicht so geübt sind, rühren Sie besser zunächst kleinere Mengen an, damit der Fliesenkleber nicht vorzeitig trocknet.
Haben Sie sich für Glasfliesen entschieden, sollten Sie unbedingt einen weißen Fliesenkleber oder einen Epoxidharzkleber verwenden. Alle anderen wären durch das durchsichtige Glas sichtbar und würden die Optik beeinträchtigen.
Damit Ihr neuer Fliesenbelag später gut aussieht, sollten Sie die Fliesen zunächst auf den trockenen Boden legen. So können Sie die verschiedenen Verlegearten ausprobieren und entscheiden, welche Ihnen am besten gefällt. Fliesen lassen sich wahlweise längs, quer oder auch diagonal verlegen.
Besonders wichtig ist es, dass Ihr Fliesenbelag in der Hauptblickrichtung gut aussieht. Dies ist der Bereich, der Ihnen schon beim Betreten des Raums ins Auge fällt. In Ecken, die später ohnehin beispielsweise durch das WC verdeckt sind, fällt es dagegen kaum auf, wenn Sie die Fliesen passend zurechtschneiden müssen.
Sollten Sie beim Ausprobieren feststellen, dass die letzte Fliese einer Reihe sehr schmal oder sehr kurz wird, schneiden Sie schon die erste Fliese auf ein kürzeres beziehungsweise schmaleres Maß.
Beginnen Sie beim Verlegen stets an der Wand, die gegenüber der Tür liegt beziehungsweise arbeiten Sie so, dass Sie mit der letzten Reihe Fliesen die Tür erreichen. Grund hierfür ist die Tatsache, dass Sie die Fliesen erst betreten dürfen, wenn der Kleber trocken geworden ist.
Mischen Sie beim Verlegen die Fliesen aus mehreren Kartons, denn selbst wenn die Brandfarbe die gleiche ist, können kleine Farbunterschiede auftreten.
Bei großen Wandfliesen beginnen Sie stets am Boden, damit die Fliesen nicht nach unten rutschen können. Durch Fliesenkeile bleibt der Abstand zum Boden gewahrt.
Fliesen verlegen – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Im folgenden Abschnitt erfahren Sie, wie Sie Ihre neuen Fliesen selbst verlegen. Diese Anleitung bezieht sich auf das Verlegen von Bodenfliesen, kann aber ebenso gut beim Verlegen von Wandfliesen verwendet werden. Handelt es sich um Wandfliesen, ist es jedoch sinnvoll, zunächst Fenster und Türen abzukleben, um die Rahmen vor dem schwer zu entfernenden Fliesenkleber zu schützen. Gleiches gilt für die Wasseranschlüsse, sofern Sie die neuen Wandfliesen in Ihrem Badezimmer verlegen. Für diesen Zweck gibt es in den Baumärkten selbstklebende Dichtmanschetten und Dichtband.
Den Untergrund optimal vorbereiten
- Bevor Sie mit dem Verlegen der Fliesen beginnen, sollten Sie den Untergrund sorgfältig vorbereiten. Entfernen Sie, sofern dies möglich ist, den alten Fußbodenbelag und säubern Sie den Boden gründlich. Sollte er uneben sein, gleichen Sie die Unebenheiten mit Fließspachtel aus. Er ist recht flüssig, sodass von allein eine ebene Oberfläche entsteht. Fließspachtel muss allerdings trocknen, bevor Sie mit der Arbeit fortfahren können. Beachten Sie außerdem, dass er nicht bis an eine Wand fließen darf. Möchten Sie Stellen nahe einer Wand ausbessern, sollten Sie daher vorher einen Randdämmstreifen anbringen. Kleinere Löcher und Risse können Sie jedoch auch mit Fliesenkleber auffüllen.
- Eine Grundierung ist bei Fußböden aus saugenden Materialien wie zum Beispiel Zementestrich erforderlich. Bei allen anderen Untergründen und vor allem auf sehr glatten Oberflächen ist eine Grundierung jedoch ebenfalls zu empfehlen, denn sie sorgt für eine bessere Haftung. Ist Ihr Fußboden saugend, grundieren Sie ihn mit einem Tiefengrund, ist er nicht saugend, mit einem Haftgrund.
- Durch die Anbringung eines Randdämmstreifens sorgen Sie dafür, dass zwischen den Fliesen und der Wand ein kleiner Abstand bleibt, der als Dehnungsfuge bezeichnet wird. Einen Randdämmstreifen benötigen Sie allerdings nur an Wänden, die nicht gefliest sind.
Reihe für Reihe die neuen Fliesen verlegen
- Als nächstes rühren Sie den Fliesenkleber an und verteilen ihn mit einer Kelle auf dem Boden. Arbeiten Sie hierbei in einem 45 °-Winkel und verteilen Sie nur so viel Kleber, wie Sie zum Verlegen der ersten Reihe benötigen.
- In das Kleberbett legen Sie die erste Reihe Fliesen. Damit alle den gleichen Abstand haben, setzen Sie Fliesenkreuze in die Fugen. Beachten Sie jedoch, dass unkalibrierte Fliesen unterschiedlich groß sein können. Sehen Sie sich das Ergebnis deshalb in regelmäßigen Abständen im Stehen an, damit Sie rechtzeitig Korrekturen vornehmen können. Überprüfen Sie außerdem nach Fertigstellung einer Reihe mit der Wasserwaage, ob die Fliesenreihe gerade ist.
Hinweis: Haben Sie sich für Zementfliesen entschieden, verlegen Sie diese im sogenannten Buttering-Floating-Verfahren. Dies bedeutet, dass Sie den Fliesenkleber sowohl auf den Boden als auch auf die Fliesenrückseiten auftragen. Dadurch entstehen so gut wie keine Hohlräume, die den Fliesen keinen Halt geben. Sie könnten zu Rissen und Brüchen im Material führen.
- Die letzte Fliese einer Reihe müssen Sie vermutlich einkürzen. Dies gelingt Ihnen am leichtesten mit einem Fliesenschneider, den Sie in vielen Baumärkten auch ausleihen können. Ecken und Aussparungen für Heizungsrohre schneiden Sie dagegen am besten mit einer Flex aus. Liegen die Schnitte im mittleren Bereich der Platte, lösen Sie das Teilstück mit Hilfe einer Kneifzange oder einer Fliesenlochzange. Bei einem Ausschnitt für ein Heizungsrohr kürzen Sie das ausgeschnittene rechteckige Fliesenstück im Anschluss mit dem Fliesenschneider. Auf diese Weise können Sie es für den Bereich hinter dem Heizungsrohr verwenden. Ein sauberer Abschluss entsteht durch die Abdeckung mit einer Rosette.
- Ist eine Einkürzung der Türzarge erforderlich, legen Sie ein Stück Karton vor die Zarge. Es entspricht in etwa der Höhe des Klebers. Auf den Karton legen Sie das Reststück einer Fliese. An seiner Oberkante orientieren Sie sich beim Kürzen der Zarge.
Sockelleisten anbringen und die Fliesen verfugen
- Nach dem Verlegen sämtlicher Fliesen dürfen Sie eine Pause machen, denn der Kleber benötigt eine gewisse Zeit, um zu trocknen. In dieser Zeit sollten Sie es unbedingt vermeiden, Ihren neuen Fußboden zu betreten.
- Ist der Kleber trocken, entfernen Sie die Fliesenkreuze und die Randdämmstreifen. Letztere schneiden Sie einfach mit dem Cuttermesser direkt über den Fliesen ab. Kratzen Sie außerdem, beispielsweise mit dem Cuttermesser, sämtliche Kleberreste aus den Fugen.
- Danach bringen Sie die Sockelleisten an. Sind für die von Ihnen gewählten Fliesen keine Sockelleisten erhältlich, können Sie diese selbst aus Fliesen schneiden. Fertigen Sie aus jeder Fliese jedoch nur zwei Leisten, damit alle die gleiche Oberkante haben. Die gekauften oder selbst hergestellten Sockelleisten kleben Sie mit Fliesenkleber an die Wand. Verwenden Sie hierbei Abstandshalter, damit die Leisten einen kleinen Abstand zu den Bodenfliesen haben.
- Den Fugenmörtel rühren Sie wie den Fugenkleber am besten mit einem Rühraufsatz für die Bohrmaschine an. Zum Verstreichen benötigen Sie ein Fugenbrett, mit dem Sie den Mörtel in diagonaler Richtung in die Fugen zwischen den Fliesen und den Sockelleisten drücken. Achten Sie hierbei darauf, die Fliesen und die Leisten nicht zu sehr mit Mörtel zu verschmutzen.
Die Fliesen reinigen und die Raumecken versiegeln
- Nach dem Verfugen haben Sie wieder eine Pause. Erst wenn der Mörtel matt und hell ist, dürfen Sie die Fliesen reinigen. Dies gelingt Ihnen am besten mit einem Fliesenwaschset. Es besteht aus einem Eimer, auf dem Rollen angebracht sind, und einer Art Schwamm, an dem ein Griff befestigt ist. Ihn tauchen Sie immer wieder in den Eimer, den Sie zuvor mit Wasser gefüllt haben, und wischen den Boden. Achten Sie hierbei darauf, dass der Schwamm nicht zu nass sein sollte. Auf diese Weise reinigen Sie die gesamte Fläche, bis keine Spuren des Mörtels mehr zu sehen sind.
- Ist der Boden wieder trocken, versiegeln Sie die Raumecken und, sofern es sich um ein Badezimmer handelt, die Abstände zwischen den Fliesen und der Badewanne beziehungsweise Dusche mit Sanitärsilikon. Mit einem Fugenglätter sorgen Sie für eine glatte und gleichmäßige Oberfläche.
- Zum Schluss bringen Sie ein Übergangsprofil im Türeingang an. Mit ihm überdecken Sie den Übergang, an dem Ihr neuer Fliesenbelag auf den Bodenbelag im angrenzenden Raum trifft. Eventuell müssen Sie zusätzlich noch die Tür einkürzen. Sollte dies der Fall sein, kleben Sie das Türblatt an der Stelle, an der Sie schneiden möchten, mit Klebeband ab. Dadurch sorgen Sie für eine saubere Schnittkante.