Fliesen-Materialien – von Keramik bis hin zu Aluminium
Fliesen werden inzwischen aus zahlreichen Materialien hergestellt. Sie bestehen aus
- Keramik
- Naturstein
- Metall
- Zement
- Glas
- Porzellankeramik
Keramikfliesen und ihre zahlreichen Varianten
Keramikfliesen lassen sich nochmals in die drei Gruppen der Steinzeug-, Feinsteinzeug- und Steingutfliesen unterteilen. Diese drei Varianten unterscheiden sich vor allem durch ihre Struktur und damit die Möglichkeit, Wasser aufzunehmen. Steingutfliesen haben eine poröse Struktur und können viel Wasser aufnehmen. Mit dieser Fliesenart sollten Sie deshalb nur Wandflächen gestalten. Steinzeug- und Feinsteinzeugfliesen sind dagegen auch für Fußböden bestens geeignet. Letztere können Sie sogar auf der Terrasse verlegen, denn Feinsteinzeugfliesen nehmen aufgrund ihrer hohen Dichte kaum Wasser auf, das im Winter gefrieren, sich ausdehnen und die Fliesen zum Platzen bringen könnte. Nicht ganz so dicht sind Steinzeugfliesen, die Sie aufgrund der höheren Wasseraufnahme nur im Innenbereich verwenden sollten.
Terracottafliesen - mediterranes Flair
Zur Rubrik der Keramikfliesen gehören auch die Terracottafliesen, mit denen Sie ein mediterranes Flair in Ihr Zuhause bringen. Sie werden aus bestimmten Tonsorten hergestellt, die sich vor allem in den Abbaugebieten Italiens finden, und haben eine erdige rötlich bis ockerbraune Farbe. Typisch für diese Fliesen ist außerdem, dass sie relativ offenporig und rau sind. Ihre Oberflächen schlucken den Schall, sodass beim Betreten mit Straßenschuhen weniger Geräusche entstehen. Darüber hinaus können die Fliesen überschüssige Luftfeuchtigkeit aufnehmen, wodurch sie für ein angenehmes Raumklima sorgen. Die Offenporigkeit hat jedoch den Nachteil, dass die Fliesen recht fleckempfindlich sind. Terracottafliesen sollten Sie deshalb nach dem Verlegen versiegeln, sofern sie nicht schon vom Hersteller versiegelt wurden. Sie eignen sich am besten für Bereiche, in denen der Fußboden weniger hohen Beanspruchungen und Verschmutzungen ausgesetzt ist.
Natursteinfliesen bringen Lebendigkeit ins Innere
Natursteinfliesen werden aus zahlreichen Gesteinsarten wie zum Beispiel Granit, Marmor, Schiefer und Quarz hergestellt. Diese Gesteine werden in Steinbrüchen in großen Blöcken abgebaut und von den Fliesenherstellern auf das gewünschte Format geschnitten. Der Stein bleibt daher im Großen und Ganzen unverändert. Er ist auf natürliche Weise entstanden, deshalb gibt es keine zwei Natursteinfliesen, die identisch sind. Diese natürliche und stets unterschiedliche Struktur lässt einen Fußboden aus Natursteinfliesen lebendig und interessant wirken.
Fliesen aus Glas, Aluminium und Edelstahl
Glas und Metalle wie Aluminium oder Edelstahl, die nicht rosten, werden häufig zur Herstellung von Mosaikfliesen genutzt. Mit ihnen können Sie einzelne Bereiche wie zum Beispiel die Wand hinter dem Waschtisch oder die Dusche interessant gestalten. Mit Fliesen aus Aluminium oder Edelstahl bringen Sie gleichzeitig ein wenig Glanz in einen Raum, denn in ihren Oberflächen spiegelt sich das Licht. Mosaikfliesen sind außerdem für den Boden einer Duschkabine eine gute Wahl. Durch ihre kleinen Formate entstehen zahlreiche Fugen, die den Fußboden rutschsicherer machen.
Weitere Möglichkeiten, geflieste Wände attraktiv zu gestalten, bieten die Bordüren. Sie gliedern eine Wand in zwei Bereiche und lockern die gesamte Fläche dadurch auf. Bordüren sind aus so gut wie in jedem Material und in den unterschiedlichsten Designs erhältlich.
Zementfliesen: Von puristisch bis modern
Fliesen aus Zement wirken zum Teil modern bis puristisch. In Ausführungen, bei denen gut zu erkennen ist, dass es sich um Zement handelt, eignen sie sich daher sehr gut für entsprechend modern oder im Industrial-Design eingerichtete Räume. Zementfliesen sind jedoch auch mit Dekoren erhältlich. Sie wurden schon in früheren Zeiten wie zum Beispiel in der Epoche des Jugendstils zur Gestaltung von Räumen genutzt und waren vor allem in den Ländern rund um das Mittelmeer weit verbreitet. Bei dieser Variante, die häufig noch immer in Handarbeit gefertigt wird, greifen die Hersteller oft traditionelle Muster wieder auf. Möchten Sie diese Art Zementfliesen verlegen, sollten Sie beachten, dass die Fugen möglichst schmal sein sollten, damit das Muster gut zur Geltung kommt. Noch besser ist es, die Fliesen auf Stoß zu verlegen. Bedenken Sie bei der Planung außerdem, dass Zementfliesen häufig dicker als andere Fliesen sind. Ihre Materialstärke liegt oft bei eineinhalb bis zwei Zentimetern, sodass es bei einer Renovierung zu Höhenunterschieden in angrenzenden Räumen kommen kann.
Hinweis: Kunstvoll gestaltete Zementfliesen benötigen eine Imprägnierung, denn in unbehandeltem Zustand sind sie empfindlich gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit. Gereinigt und gepflegt werden sie am besten mit Schmierseife oder einem Mittel speziell für Zementfliesen.
Neuer Trend der Porzellankeramik
Ein noch relativ neues Material im Bereich der Wand- und Bodenfliesen ist die Porzellankeramik. Sie ähnelt einem Laminat, denn sie soll auf dem Boden oder an der Wand verlegt werden. Dafür wird sie in der Regel auf einem Trägermaterial befestigt. Ohne diese Trägerplatte hat Porzellankeramik meist nur eine Dicke von wenigen Millimetern. Sie kann auch für viele andere Zwecke wie zum Beispiel Möbelfronten oder als oberste Lage einer Küchenarbeitsplatte verwendet werden. Nicht zuletzt für diesen Zweck wird sie in bis zu mehrere Meter großen Platten hergestellt. Porzellankeramik hat eine sehr dichte, gleichmäßige Struktur und eine unempfindliche Oberfläche. Aufgrund der hohen Dichte, die das Eindringen von Schmutz und Bakterien erschwert, ist sie außerdem besonders hygienisch.
Weitere Unterschiede bei Fliesen
Fliesen bekommen Sie inzwischen in so gut wie jeder Farbe und in unzähligen Dekoren. Viele Hersteller bieten sogar Fliesen in Holzoptik an. Sie wirken auf den ersten Blick wie ein Holzfußboden und machen einen Raum dadurch gemütlich. Auch Fliesen in Natursteinoptik sind erhältlich. Sie sind eine gute Wahl, wenn Ihnen das Aussehen von Natursteinen gefällt, Sie sich aber einen möglichst pflegeleichten Bodenbelag wünschen. Im Handel finden Sie außerdem Fliesen in Metalloptik, die auch gold- oder bronzefarben sein können, sowie Fliesen, die aus mehreren Materialien bestehen. Sie können aber auch selbst Fliesen aus verschiedenen Materialien oder zwei Farben miteinander kombinieren und beispielsweise ein schönes Schachbrettmuster legen.
Ebenso groß wie bei den Farben und Dekoren ist die Auswahl im Hinblick auf die Formate. Fliesen können quadratisch oder rechteckig sein. Sie werden außerdem in zahlreichen Größen produziert. Die Bandbreite reicht von kleinen Mosaikfliesen bis hin zu Wand- und Bodenfliesen mit einer Länge von mehreren Metern. Ihre Entscheidung für ein bestimmtes Format treffen Sie ganz nach Geschmack. In kleinen Räumen sollten die Fliesen jedoch nicht all zu groß sein.
Die Fliesen-Oberflächen – glasiert, unglasiert, imprägniert oder versiegelt
Fliesen unterscheiden sich außerdem durch ihre Oberflächen. Sie können glasiert, unglasiert, poliert, versiegelt oder auf andere Weise behandelt sein und beispielsweise eine besondere Rutschhemmung besitzen.
Eine Glasur wirkt wie ein Schutzüberzug. Sie macht eine Fliese unempfindlich gegenüber Verschmutzungen und lässt keine Flecken entstehen. Glasierte Fliesen sind aufgrund ihrer glatten Oberflächen außerdem sehr strapazierfähig und besonders leicht zu reinigen. Möglicherweise gefallen Ihnen unglasierte oder polierte Fliesen aber besser. Wenn Sie sich für diese Variante entscheiden, können Sie durch eine Imprägnierung für einen Fleckenschutz sorgen. Solch eine Imprägnierung wird nach dem Verlegen vorgenommen und von vielen Herstellern empfohlen. Sie schützt Fliesen vor allem vor Fett, Öl und farbigen Flüssigkeiten, die auf unbehandelten Oberflächen leicht zu einer Fleckenbildung führen. Diese Flecken lassen sich oft gar nicht oder nur mit großem Aufwand wieder entfernen. Weitere Möglichkeiten, für einen besseren Schutz zu sorgen, sind eine Versiegelung und eine Kombination aus Imprägnierung und Versiegelung.