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Deckenheizung

Was kostet eine Decknheizung?

Was kostet eine Deckenheizung?

Deckenheizungen stellen das Pendant zur Fußbodenheizung dar. Diese Methode eignet sich besonders für Altbauten und Räume mit großer Deckenhöhe. Eine Deckenheizung lässt sich oft auch nachträglich noch in bestehende Gebäude integrieren. Dazu werden Rohre beziehungsweise elektrische Heizelemente an der Decke so verlegt, dass sich eine flächige Wärmeabgabe in den Raum einstellt. Bei den Kosten ist vor allem die Heizungsart entscheidend: Üblich sind wasserführende Systeme mit Anschluss an die Zentralheizung, an Wärmepumpen und Solarthermieanlagen sowie elektrische Direktheizungen, bei denen die Wärmeabgabe im Wesentlichen über Infrarotstrahlung erfolgt. Letztere sind zwar in der Anschaffung und Montage günstiger, erweisen sich jedoch im Betrieb als deutlich kostenintensiver.

Kosten für eine wassergeführte Deckenheizung

Wassergeführte Deckenheizungen bieten eine Vielzahl an Vorteilen gegenüber konventionellen Heizkörpern. Hierzu zählen die günstige thermische Wärmeführung, eine Reduzierung der Verbrauchskosten und das behagliche Wärmeempfinden im gesamten Wohnraum.

  • Anschaffung und Montage: Grundsätzlich ist der bauliche Aufwand zum Verlegen und Anschluss einer wassergeführten Deckenheizung größer als bei einer elektrischen Einzelheizung. Dies wirkt sich wiederum auf die Montagekosten aus. Üblicherweise liegen die Aufwendungen für die Installation in der Größenordnung von 35 Euro bis 70 Euro, je nach Anbieter auch bis zu 90 Euro pro Quadratmeter. Wobei diese nach konkretem Aufwand und Anbieter variieren. Hinzu kommen Ausgaben für vorbereitende bauliche Maßnahmen – dem Abhängen und Verputzen (im Falle der Nassbauvariante) der Rohre sowie Kosten für Material und Anschluss an die zentrale Heizungsanlage beziehungsweise Wärmepumpe. Auch der Zeitpunkt des Einbaus ist entscheidend: Im Neubau kann die Einbettung der Heizrohre in den Beton unmittelbar beim Gießen erfolgen.  Bei einer nachträglichen Installation muss ein erhöhter Aufwand für das Abhängen der Deckenkonstruktion, Befestigung von rohrführenden Plattenelementen und dem anschließenden Verputzen einkalkuliert werden.
  • Integrativer Betrieb: Eine wassergeführte Deckenheizung, die zusätzlich in Kombination mit einer Zentralheizung betrieben wird, bietet einige Kostenvorteile. Durch geschickte Regelung kann die Heizleistung der konventionellen Fassadenheizkörper entsprechend reduziert werden, was den Heizbedarf insgesamt reduziert. Die zusätzliche Wärmeabgabe als Flächenheizung über die Decke ermöglicht dabei ein als angenehmes Wohnraumklima – trotz Absenkung der Temperatur um wenige Grad Celsius. Dadurch sind auch geringere Vorlauftemperaturen nötig. Denn aufgrund der großflächigen Wärmeabgabe genügen Wassertemperaturen von circa 40 °C, was in etwa 20 °C unterhalb der Temperaturen von Fassadenheizkörpern der Zentralheizung liegt und sich günstig auf die Energiebilanz insgesamt auswirkt.

Kosten für eine elektrische Deckenheizung

Ebenfalls etabliert hat sich die elektrische Deckenheizung. Als Direktheizung kommen dabei sowohl Heizstrahler als auch Infrarotheizungen zum Einsatz.

  • Anschaffung und Montage: Im Gegensatz zu einem wassergeführten System kann eine elektrische Deckenheizung weitaus flexibler an die baulichen Gegebenheiten des Wohnraums angepasst werden. Denn die Infrarotpaneelen, Heizmatten und Gipskarton-Platten werden auf Putz montiert. Ein Plus an Handlungsfähigkeit, vor allem in kleineren Wohnräumen. Zudem wird lediglich ein elektrischer Anschluss benötigt. Der deutlich reduzierte Montageaufwand bringt so einige Kostenvorteile für Installation und Arbeitseinsatz mit sich. Je nach Art der Ausführung und Heizleistung liegen die Preise bei circa 150 bis 250 Euro (elektrische Systeme) beziehungsweise bei bis zu 450 Euro (Infrarotheizung) pro Quadratmeter.
  • Wohnkomfort: Aufgrund der Wärmeabgabe durch Infrarotstrahlung erzeugt die elektrische Deckenheizung ein intensives Wärmeempfinden – zumindest in direkter Umgebung. Auch ist die Wärme unmittelbar nach dem Einschalten ausreichend, was sich beispielsweise im Bad als besonders vorteilhaft erweist. Ein nachhaltiges und räumliches Beheizen des gesamten Wohnraums ist jedoch nur sehr eingeschränkt möglich. Für ein zeitlich konstantes Wohnraumklima eignet sich eher eine wassergeführte Deckenheizung, welche für eine gleichmäßige Temperaturverteilung sorgt.
  • Heizkosten: Auch mit Blick auf die Betriebskosten erweist sich die elektrische Deckenheizung als nachteilig. Der dauerhafte Einsatz von elektrischen Heizelementen mit Leistungen in der Größenordnung von 750 Watt bis 1.000 Watt (pro Heizelement) äußerst sich deutlich im Stromverbrauch. Bereits ein Heizbetrieb von wenigen Stunden pro Tag schlägt sich in monatlichen Stromkosten im oberen zweistelligen Eurobereich nieder. Vor dem Hintergrund der jüngst rapiden angestiegenen Stromkosten ein nicht zu unterschätzender Nachhaltigkeitsfaktor, der die Einsparungen bei der Anschaffung schnell übersteigt. Wirtschaftlich interessant kann in diesem Zusammenhang jedoch die Nutzung von regenerativ produziertem Strom aus der hauseigenen Photovoltaik sein. Steigende Preise auf dem öffentlichen Strommarkt und fortlaufend sinkende Einspeisevergütungen machen den Eigengebrauch von Solarstrom zunehmend attraktiver.
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Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
Autor/-in
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz ist hauptberuflich im Themenfeld der erneuerbaren Energieträger und alternativen Antriebssysteme unterwegs. Nicht nur seine Fachcommunity hält der Maschinenbauingenieur und teamverantwortliche Projektmanager mit zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen und anwendungsnahen Fachpublikationen auf dem neuesten Stand. Als freier Autor informiert der Hobby-Handwerker auch auf ganz praktischer Ebene seinen Leserkreis über Neuigkeiten aus dem Bereich Heimwerk & Technik. Er ist überzeugt: „Die Ziele fest im Blick behalten - und alles ist machbar!“
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
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