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Dachsanierung

Was kostet eine Dachsanierung?
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Was kostet eine Dachsanierung?

Es gibt viele Gründe für eine Erneuerung des Daches. Auch wenn ein Dach über Jahrzehnte halten sollte, machen sich dennoch irgendwann Witterungseinflüsse und Materialalterung an der Eindeckung und dem Tragwerk bemerkbar. Schäden durch Wassereintritt, wie beispielsweise Schimmelbefall oder Rissbildung in der Dachkonstruktion, sind dann meist unvermeidlich. Zudem führt oft die Bildung von Moos zu einer vorzeitigen Undichtigkeit an den Dachziegeln. Vor dem Hintergrund massiv steigender Heizkosten und dem zunehmenden gesellschaftlichen Nachhaltigkeitsbewusstsein rücken Aspekte der energetischen Sanierung in den Vordergrund. Baumaßnahmen wie Wärmedämmung, Thermoisolationsfenster und Photovoltaik können die Verbrauchskosten signifikant reduzieren. Auch vor dem Hintergrund staatlicher Förderzuschüsse kann sich die Investition in eine Dachsanierung in überschaubarem Zeitraum amortisieren.

Kosten für Sanierungsmaßnahmen im Einzelnen

Eine Dachsanierung umfasst eine Vielzahl an Arbeitsschritten und ist entsprechend komplex. Neben baulichen Einzelmaßnahmen, wie beispielsweise einer Neueindeckung, lassen sich oftmals auch verschiedene Dachelemente in Kombination erneuern. Mit Blick auf die Gesamtkosten gestaltet sich eine partielle oder gar vollständige Dachsanierung oftmals preiswerter: Ausgaben für Baugerüst und Kran, für die fachgerechte Entsorgung von alter Bausubstanz, Kamineinfassung und Abwassersystem sowie für die ansonsten mehrfach anfallende Dachabdeckung und erneute Eindeckung sind dann nur anteilig zu kalkulieren.

Eine Dacherneuerung betrifft im Wesentlichen den Dachstuhl insgesamt, das Tragwerk sowie die Dacheindeckung:

Dacheindeckung

Witterungseinflüsse und Materialalterung können über die Jahre zu einer zunehmenden Beschädigung der Dacheindeckung führen. Sofern eine isolierte Reparatur der betroffenen Elemente nicht mehr genügt, steht eine neue Kompletteindeckung an. Zu den Arbeiten zählen die Entfernung der alten Eindeckung, die Reparatur der Lattung und die anschließende Neueindeckung – sofern keine weiteren Dämmmaßnahmen oder Wärmeschutzfenster zu installieren sind. Die Kosten hängen vor allem von der Art und Größe des Daches sowie den favorisierten Materialen zur Neubestückung ab. Ausgaben von 30 Euro (zum Beispiel für Ziegel) bis circa 120 Euro (Schiefer) pro Quadratmeter sind realistisch.

Besonders hochwertige und haltbare Materialien, wie Reet oder Edelmetalle, führen zu deutlich höheren Kosten. Die Auswahl des passenden Materials hängt wiederum von einer Vielzahl an Faktoren ab: Die Baustoffe unterscheiden sich unter anderem durch Farbgebung, Design, Textur, Gewicht und Witterungsbeständigkeit. Auf regionaler Ebene werden unterschiedliche Materialien favorisiert: Während in norddeutschen Regionen oftmals Reet zur Anwendung kommt, wird in Süddeutschland eher Schiefer ausgewählt.   

Dachbeschichtung

Alternativ zur klassischen Neueindeckung bieten sich unter anderem auch Beschichtungen an. Diese bestehen in der Regel aus einer Kunststoffbasis, wie beispielsweise Reinacrylat. Die entstehenden Aufwendungen sind meist niedriger als bei einer Dacheindecken und liegen in der Größenordnung von 50 Euro bis 70 Euro pro Quadratmeter.   

Dachstuhlarbeiten

Das Eindringen von Feuchtigkeit ins Dach können zu einer Beschädigung des Tragwerks insgesamt beitragen. Eine Erneuerung des gesamten Dachstuhls ist dann vergleichsweise aufwendig und entsprechend kostenintensiv. Außerdem ist Fachkompetenz gefragt, sodass ein zertifiziertes Bauunternehmen beauftragt werden sollte. Die Preise variieren vor allem nach der favorisierten Holzsorte. Gerne verwendet werden die Hölzer Fichte, Kiefer und Eiche. Je nach Art der Ausführung und Größe des Daches sind Kosten ab 70 Euro bis weit über 130 Euro pro Quadratmeter einzuplanen. Vereinzelt gibt es auch Angebote unterhalb der genannten Beträge. Weitere Ausgaben entstehen in Kombination mit Eindeckung, Wärmedämmung, Dachfenster und der Dachentwässerung.   

Dachentwässerung

Dachrinnen sind in besonderem Maße der Witterung ausgesetzt. Ablagerungen und Korrosion können zu einem Überlaufen der Rinnen führen. Abhilfe schafft oftmals nur eine Erneuerung des Entwässerungssystems insgesamt. Sowohl Material als auch die geometrischen Abmaße sollten dann jedoch mit der Art der Dacheindeckung abgestimmt werden. Für einen Meter Abflussrohr entstehen Aufwendungen in der Größenordnung von 50 Euro bis 60 Euro.  

Übrigens: Im Falle eines Dachstuhlausbaus zu einer Wohneinheit entstehen weitere Ausgaben für Heizung und Maßnahmen des Trockenbaus. In diesem Fall ist eine vorherige Fachberatung bei einem Bauunternehmen empfehlenswert.

Mit diesen Maßnahmen Heizkosten einsparen

Dachfenster 

Die einzuplanenden Ausgaben für ein neues Dachfenster hängen von vielzähligen Faktoren ab. Allen voran sind die Fensterart (zum Beispiel Schwingfenster, Randbogenfenster), die Fenstergröße sowie das Rahmenmaterial (Kunststoff, Metall, Holz) entscheidend für den jeweiligen Preisrahmen. Auch Aspekte der Wärmedämmung (Mehrfachverglasung, Thermosiolation), dem Schallschutz sowie der Einbruchsicherheit (RC-Klasse) bestimmen die Preisgestaltung. Kosten ab circa 450 Euro bis in den oberen dreistelligen Eurobereich sind für eine standardisiertes Fenster mit moderner Wärmedämmung üblich.

Mit höher werdenden Ansprüchen an Materialqualität und Verarbeitung sowie bei zusätzlicher technischer Ausstattung (Elektrik, Rollos und weiteres) steigen auch die Preise.  Soll darüber hinaus ein Ausbau zu einer Dachgaube erfolgen, sind für die zusätzlichen baulichen Aufwendungen Kosten im mittleren bis oberen vierstelligen Eurobereich einzuplanen. Auch die Art der Ausführung ist entscheidend: Zum Beispiel sind Schleppdachgauben mit Preisen ab circa 5.000 Euro kostengünstig im Vergleich zu sogenannten Fledermausgauben. Dies kosten gerne 10.000 Euro und darüber.

Lesetipp: Mit diesen Tipps finden Sie das richtige Dachfenster

Dachdämmung

Eine besonders wirkungsvolle Maßnahme zur Minimierung des Wärmeverlusts ist die Applikation einer Dachdämmung. Wesentliche Kostenaspekte sind unter anderem das Dämmverfahren sowie die Auswahl des verwendeten Materials. Gängige Wärmedämmmethoden sind die Zwischen- beziehungsweise Untersparrendämmung sowie die sogenannte Aufdachdämmung, bei der das Dämmmaterial oberhalb der Latten installiert wird. Die Kosten bewegen sich meist in einer Spanne zwischen 30 Euro und bis zu 100 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen weitere Aufwendungen für die erneute Dacheindeckung, möglicherweise anfallende Reparaturen am Tragwerk und zur thermischen Isolierung etwaiger Wärmebrücken.  

Lesetipp: Dachdämmung & Dachisolierung: Was Sie darüber wissen müssen

Subventionen für die energetische Sanierung

Eine Erneuerung des Daches wird auch von staatlicher Seite ausgehend unterstützt. Hierzu steht eine Vielzahl an unterschiedlichen Formen der Subventionierung zur Verfügung: Neben Direktzuschüssen für konkrete bauliche Einzelmaßnahmen über Tilgungszuschüsse für Kredite bis hin zu zinsgünstigen KfW-Darlehen gibt es einige Möglichkeiten, finanzielle Erleichterungen zu erhalten. Weiterführende Informationen erhalten Sie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dort erfahren Sie auch, wie Sie einen Antrag stellen und welche gebäudetechnischen Voraussetzungen dafür erforderlich sind. Beachten Sie, dass eine Antragstellung stets vor Beginn der jeweiligen Bauaktivitäten erfolgen muss.

Lesetipp: Aktuelle Fördermöglichkeiten für Energie

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Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
Autor/-in
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz ist hauptberuflich im Themenfeld der erneuerbaren Energieträger und alternativen Antriebssysteme unterwegs. Nicht nur seine Fachcommunity hält der Maschinenbauingenieur und teamverantwortliche Projektmanager mit zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen und anwendungsnahen Fachpublikationen auf dem neuesten Stand. Als freier Autor informiert der Hobby-Handwerker auch auf ganz praktischer Ebene seinen Leserkreis über Neuigkeiten aus dem Bereich Heimwerk & Technik. Er ist überzeugt: „Die Ziele fest im Blick behalten - und alles ist machbar!“
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
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