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Betongarage

Was kostet eine Betongarage?

Was kostet eine Betongarage?

Eine gemauerte Garage weist von allen Garagenarten die größte individuelle Gestaltungsvielfalt und zugleich bauliche Robustheit auf. Beispielsweise können Sie diese stilistisch an Ihr bestehendes Wohnumfeld anpassen oder aber gezielt für die Applikation einer Photovoltaik- beziehungsweise Solarthermieanlage auslegen. Auch in Punkto Einbruchsicherheit überzeugt eine Betongarage nicht zuletzt auch deshalb, weil diese mit einbruchsicheren Fenstern und Hausdurchgängen zusätzlich ausgestattet werden kann. Der konstruktiven Flexibilität, baulichen Qualität und Wertsteigerung Ihres Wohngebäudes insgesamt stehen jedoch meist längere Bau- und Trocknungszeiten sowie teils deutlich höhere Investitionskosten gegenüber. Zumindest im direkten Vergleich mit einer Fertigteilegarage oder gar einem Carport sollten Sie diese Aspekte mit Blick auf die favorisierte Nutzung bereits vor der Bauentscheidung abwägen.

Kosten für den Garagenbau

Die Kosten für eine gemauerte Garage setzen sich unter anderem zusammen aus:

  • Fundament, befestigte Zufahrtswege, Bodenversiegelung
  • Garagenmaterial und Baustoffe (Fassade, Dacheindeckung)
  • Garagentor und Torantrieb
  • Zugangstüren, Fenster
  • Je nach Nutzung: Belüftung, Beleuchtung, Heizung, Wasseranschluss
  • Energetische Ausstattung: Wallbox, Solarthermieanlage, Photovoltaik

Neben den genannten Kostenpunkten kommen finanzielle Aufwendungen für konstruktive, architektonische und bauliche Arbeiten hinzu, welche oftmals einen Großteil der Gesamtkosten betragen. Auch behördliche Gebühren, wie beispielsweise eine Bauanzeige oder eine Gebäudeeinmessung, sind zu berücksichtigen und schlagen mit durchschnittlich 0,5 Prozent der Gesamtkosten zu Buche. Relevant ist meist die Garagengröße sowie die Nähe zur Grundstücksgrenze des Nachbarn und zu öffentlichen Verkehrswegen. Welche gesetzlichen Regelungen in Ihrem jeweiligen Bundesland gelten, erfahren Sie unter anderem im Ratgeber Garagen, zu finden auf den Gelben Seiten.

Pauschale Angaben zu den Baukosten sind aufgrund der vielfältigen Auslegungsmöglichkeiten und örtlichen Gegebenheiten Ihres Wohnumfelds nur bedingt möglich. Ferner variieren die Preise beispielsweise je nach Region, Garagenart und -größe, Material und Baustofflieferant sowie den Vergütungen für Bauunternehmen. Als preisliche Größenordnung können Sie sich jedoch an üblichen Kostensätzen orientieren, unter anderem auszugsweise nachfolgend skizziert:

  • Konstruktion (Kostensätze nach HOAI Gebührenordnung): circa 1.500 Euro
  • Fundamentlegung: circa 100 Euro pro Quadratmeter
  • Bodenplatte und Versiegelung: Richtwert 2.000 Euro
  • Baustoffe für eine Einzelgarage: circa 6.000 Euro
  • Garagentor und -antrieb: je nach Modell circa 1.500 Euro bis 2.000 Euro
  • Baukosten: circa 70 Euro pro Quadratmeter (Mauerwerk) und 150 Euro bis 250 Euro pro Quadratmeter (Dach)
  • Energetische Sanierung (Wärmedämmung, Schallschutz): circa 200 Euro pro Quadratmeter

Am Beispiel einer gemauerten Einzelgarage mit gängigen Standardformaten ergeben sich damit Gesamtkosten von bis zu 25.000 Euro. Eine individuelle Beratung im Vorfeld und ein Angebotsvergleich sind ratsam. Kompetente Branchenbetriebe, die oftmals auch Komplettlösungen anbieten, finden Sie unter anderem auf den Gelben Seiten.

Kosten für Maßnahmen zur Einbruchsicherheit

Einbrüche ereignen sich oftmals über unzureichend gesicherte Garagen und Hauszugänge. Vor allem das Garagentor sollte wirksam mit entsprechenden konstruktiven Bauelementen gesichert werden. Hierzu zählt insbesondere der Schließmechanismus. Grundsätzlich sind elektrische Systeme zu bevorzugen. Auch der Torabschluss sollte entsprechende Verriegelungen aufweisen. Neben robusten Anschlägen zählen auch der Hochschiebeschutz von Torlamellen oder gar Stangenschlösser.

Unbedingt zu beachten sind sämtliche (Schlupf-) Türen und Fenster. Diese sollten eine möglichst hohe Widerstandklasse (größer RC2) aufweisen und können unter Umständen durch die Applikation von Maßgittern zusätzlich verstärkt werden. Wie auch beim Garagentor sollten Scharniere, Beschläge und Verriegelungen nicht unberücksichtigt bleiben.

Alarmanlagen sind eine weitere Möglichkeit zur Minimierung des Einbruchrisikos. Neben der akustischen Warnung im Falle eines Einbruchs sind diese auch ein probates Funktionselement mit abschreckender Wirkung. Vor allem integrierte, digital gesteuerte Systeme lassen sich beispielsweise mit der Wohnraumbeleuchtung koppeln – und täuschen somit ein Bewohnen der Innenräume vor. Die erhöhte Einbruchsicherheit ist in der Regel mit einem zusätzlichen finanziellen Invest verbunden. Die Preise hängen dabei von der jeweiligen Sicherungsmaßnahme und der Widerstandklasse ab. Auch die Kombination bestimmter Einzelelemente kann die Sicherheit insgesamt drastisch erhöhen.

Expertenangaben zufolge ist von einer zusätzlichen Aufwendung von circa fünf Prozent der gesamten Baukosten auszugehen. Unter Umständen sich solche Ausgaben subventionsfähig und lassen – zusammen mit der Vermeidung von unkalkulierbaren Folgekosten im Falle eines Einbruchs – die Installation von Sicherungselemente auch wirtschaftlich rentabel erscheinen.

Staatliche Zuschüsse begrenzt möglich

Grundsätzlich wird der Bau einer neuen Garage nicht gefördert. Allerdings gibt es Angebote für zinsgünstige Kredite beziehungsweise grundschuldbasierte Hypothekendarlehen. Im Gegensatz zur Gesamtgarage sind jedoch einzelne Elemente unter Umständen förderfähig: Hierzu zählen vor allem Maßnahmen zur Wärmedämmung (zum Beispiel das KfW-Programm 461), Einbruchsicherheit (KfW-Förderprogramm 455-E), Barrierefreiheit (KfW-Programm 455-B) und die Applikation von regenerativen Anlagen, basierend auf Solarthermie beziehungsweise Photovoltaik. In diesem Zusammenhang ist auch die Wallbox zum Laden eines Elektrofahrzeugs zu nennen.

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Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
Autor/-in
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz ist hauptberuflich im Themenfeld der erneuerbaren Energieträger und alternativen Antriebssysteme unterwegs. Nicht nur seine Fachcommunity hält der Maschinenbauingenieur und teamverantwortliche Projektmanager mit zahlreichen wissenschaftlichen Vorträgen und anwendungsnahen Fachpublikationen auf dem neuesten Stand. Als freier Autor informiert der Hobby-Handwerker auch auf ganz praktischer Ebene seinen Leserkreis über Neuigkeiten aus dem Bereich Heimwerk & Technik. Er ist überzeugt: „Die Ziele fest im Blick behalten - und alles ist machbar!“
Dr.-Ing. Rüdiger Reitz
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