Schlafstörungen
Schlafstörungen Definition
Betroffene mit Schlafstörungen können schwer einschlafen, wachen immer wieder auf oder fühlen sich durch nächtliches Schnarchen morgens wie gerädert. Mediziner sprechen von Schlafmangel (med.: Insomnie), wenn Betroffene mit Schlafstörungen mindestens dreimal in der Woche über einen Zeitraum von ein bis drei Monaten unter Ein- und/ oder Durchschlafstörungen oder frühmorgendlichem Erwachen leiden. Zu wenig Schlaf und die damit verbundene fehlende körperliche und psychische Regenerationszeit in der Nacht kann die Belastungsgrenze stark nach unten drücken. Vielen Betroffenen fällt die Teilnahme am Alltag schwer.
Mögliche begleitende Symptome von Schlafstörungen
Schlafstörungen sind meist begleitet von einer starken Müdigkeit und Erschöpfung am Tag. Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach, das Reaktionsvermögen ist verlangsamt. Das führt zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit beim Erledigen verschiedenster Aufgaben und erhöht, etwa im Straßenverkehr, das Risiko für Unfälle. Auch das Immunsystem wird durch fehlenden Schlaf geschwächt und die Infektanfälligkeit steigt.
Mögliche Ursachen für Schlafstörungen
- Stress, Sorgen
- Gedankenkreisen
- Sport kurz vor dem Zubettgehen
- Schweres Essen kurz vor dem Zubettgehen
- Alkohol
- Kaffee oder andere koffeinhaltige Getränke
- Zu warme oder zu kalte Temperaturen im Schlafzimmer
- Lichtquellen im Schlafzimmer
- Schichtarbeit
- Jet lag
- Bluthochdruck
- Psychische Erkrankungen, etwa Depressionen, Angststörungen oder Burn-out
- Infekte
- Einnahme bestimmen Medikamente
- Sodbrennen
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Chronische Schmerzen
- Erkrankungen von Blase und Nieren
- Hormonelle Einflüsse, etwa in den Wechseljahren oder während der Schwangerschaft
- Schilddrüsenerrankungen
- Neurologische Erkrankungen, wie Parkinson oder Multiple Sklerose
- Krebserkrankungen
- Schnarchen und nächtliche Atemaussetzer (Schlafapnoe)
- Restless-Legs-Syndrom
Wann zum Arzt mit Schlafstörungen?
Wohl jeder kennt Schlafstörungen. Besonders in stressigen Phasen, wenn einem viel durch den Kopf geht, fällt das Einschlafen ebenso wie das Durchschlafen oft schwer. Meist pendelt sich der Schlafrhythmus nach kurzer Zeit wieder von selbst ein. Aufmerksam werden sollten Betroffene mit Schlafstörungen, wenn sie immer wieder oder längere Phasen schlecht schlafen und keinen greifbaren Auslöser dafür finden. Dann sollte ein Arzt der Ursache auf den Grund gehen. Auch bei starker Tagesmüdigkeit sollte ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt auch dann, wenn die Schlafstörungen von weiteren Symptomen begleitet sind, etwa nächtlichem Harndrang, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung oder Ängsten.
Welcher Arzt bei Schlafstörungen?
Der erste Kontakt ist die Hausärztin oder der Hausarzt. Diese oder dieser kann nach ersten Untersuchungen bei Bedarf an Fachärzte überweisen, etwa einen Schlafmediziner, einen Facharzt für Innere Medizin (Internisten), einen Herz-Kreislauf-Experten (Kardiologen), einen Facharzt für Psychiatrie (Psychiater), einen Psychotherapeuten oder einen Psychologen. Haben Kinder längere Zeit Probleme beim Ein- oder Durchschlafen, sollten Eltern Kontakt mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin aufnehmen.