Herstellung: Wolle aus Stein gesponnen
Steinwolle gehört – wie auch Glaswolle und Schlackenwolle – zu den Mineralwollen. Tatsächlich hat die Steinwolle-Dämmung also nichts mit der Wolle von Schafen zu tun – lediglich die Struktur ist ähnlich. Steinwolle wird hergestellt, indem Gestein eingeschmolzen wird – die Ausgangsstoffe dafür sind zum Beispiel recycelte Formsteine, aber auch Mineralien wie Dolomit oder Feldspat. Unter Zusatz von Bindemitteln und Imprägnierölen wird die heiße Masse dann zu einem Vliesstoff aus feinen Fasern verwoben und erhält dabei ihre guten Dämmeigenschaften.
Steinwolledämmung: Viele Vorteile bei der Dämmung mit Steinwolle
Besonders häufig wird Steinwolle zur Dämmung von Wänden und Decken verwendet, denn das Material hat einen guten U-Wert, ist also nur wenig wärmeleitfähig. So lässt die Steinwolle-Dämmung im Winter kaum Wärme hinaus und sorgt im Sommer dafür, dass es im Haus schön kühl bleibt.
Darüber hinaus hat die Steinwolle-Dämmung weitere positive Eigenschaften: So ist Steinwolle feuerfest, bringt also gute Brandschutzeigenschaften mit. Das Dämmmaterial schimmelt nicht und ist resistent gegen Ungezieferbefall. Gleichzeitig bieten die Dämmplatten auch einen guten Schallschutz. Und das Beste ist: Das Ganze ist für einen relativ günstigen Preis zu haben. Je nach Hersteller ist für die Dämmplatten mit Kosten zwischen 5 und 20 Euro pro Quadratmeter zu rechnen.
Auch die Verarbeitungsformen sind vielfältig: Sie bekommen Steinwolle als lockere Meterware, genormte Dämmplatten oder als Schläuche zur Rohrisolierung. So können Sie die Mineralwolle vom Dach bis zur Kellerdecke im ganzen Haus einsetzen.
Steinwolle-Dämmung: Nachteile der Steinwolle
Steinwolle verträgt keine Nässe: Bei einer hohen Belastung durch Feuchtigkeit fällt sie in sich zusammen und verliert dabei ihre dämmende Funktion. Deswegen gibt es Einschränkungen beim Einsatz in der Dach- und Fassadendämmung: Ist die Fläche stark der Witterung ausgesetzt, greifen Sie besser auf andere Dämmstoffe zurück, anstatt Dämmplatten aus Steinwolle zu nutzen.
Hinzu kommt, dass Steinwolle ein relativ hohes Eigengewicht hat, was die Wände und Dächer, die Sie damit dämmen, deutlich schwerer macht. Gerade bei steilen Dächern bieten sich anstatt der Steinwolle-Dämmung andere Mineralwollen zur Dämmung an, etwa die leichtere Glaswolle.
Steinwolledämmung: Ist Steinwolle giftig?
Früher war die Arbeit mit Steinwolle oft gesundheitsschädlich: Mikrofeine Fasern lösten sich beim Zuschneiden und Einbauen des Dämmstoffs, gerieten in die Lungen der Arbeiter und konnten so Krebserkrankungen auslösen. Diese Art von Steinwolle-Dämmung ist aber inzwischen verboten: Seit dem Jahr 2000 dürfen Steinwollen mit krebsverdächtigen Inhaltsstoffen in Deutschland weder hergestellt noch verarbeitet werden.
Trotzdem ist bei der Verwendung der Steinwolle-Dämmung Vorsicht geboten: Die etwas größeren Fasern können Hautirritationen und Juckreiz hervorrufen. Entsprechend sollten Sie das Dämmmaterial bei Steinwolle-Dämmung nur mit Arbeitshandschuhen und geschlossener Arbeitskleidung anfassen. Ein Mundschutz ist nicht zwingend notwendig, schadet aber auch nicht.
Entsorgung von Steinwolle-Dämmung: Darf man Steinwolle im Restmüll entsorgen?
Nein, Steinwolle-Dämmung darf nicht im Restmüll entsorgt werden. Sowohl die alten wie auch die neuen Dämmmaterialien haben im Hausmüll nichts verloren. Müssen Sie Steinwolle entsorgen, bestellen Sie sich bei professionellen Entsorgungsunternehmen je nach Menge einen Container oder Big Bags. Handelt es sich bei der Steinwolle-Dämmung um alte Steinwolle, deren winzige Fasern noch lungengängig sind, muss sie sorgfältig in den Big Bags verschlossen werden. Am besten lassen Sie diese Arbeit eine Fachperson erledigen. So stellen Sie sicher, dass bei der Entsorgung der Steinwolle-Dämmung niemand zu Schaden kommt.