Energiekosten senken: Die Vorteile einer Dachdämmung

Eine gute Wärmedämmung schützt Ihr Zuhause vor der Verschwendung von Heizenergie. Besonderes effektiv ist dabei die Dachisolierung – denn nach oben hin entweicht besonders viel Wärme. Erfahren Sie, mit welchen Dämmverfahren und -materialien Sie das verhindern können.

Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes zur Dachdämmung

Wer das Dach seines Altbaus sanieren oder ein neues Haus bauen will, muss sich an die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) halten. Dabei handelt es sich um die 2020 erfolgte Zusammenführung der ehemaligen Energieeinsparverordnung (EnEv) und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEWärmeG). Das GEG soll die Energiewende unterstützen, indem es beispielsweise bestimmte Richtwerte für die Wärmedämmung von Wohngebäuden festlegt. Beispielsweise ist im GEG festgelegt, dass zumindest das oberste Dachgeschoss bzw. der Dachboden eines Gebäudes gedämmt sein müssen.

Dazu gehört der sogenannte U-Wert. Er bezeichnet den Wärmedurchgangskoeffizienten: Er misst, wie viel Wärme von einem Fluid (Flüssigkeit oder Gas) durch einen festen Körper (beispielsweise eine Wand) hindurch in ein anderes Fluid übergeht, wenn ein Temperaturunterschied zwischen den Fluiden besteht. In Bezug auf die Dachisolierung bedeutet das: Wie viel Wärme aus der Luft im Innenraum entweicht durch das Dach in die Außenluft? Die Maßeinheit dafür lautet W/(m²K) und setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:

  • W = Watt
  • = Quadratmeter
  • K = Kelvin

Je kleiner der U-Wert, desto besser die Dämmung des Daches. Laut GEG sollte der U-Wert für ein Flachdach 0,20 W/(m²*K) nicht überschreiten. Wollen Sie ein Steildach dämmen, ist ein U-Wert bis zu 0,24 W/m2*K mit der GEG vereinbar. Für denkmalgeschützte Häuser gibt es Ausnahmeregelungen.

Im Wesentlichen lassen sich drei Methoden zur Dachisolierung unterscheiden:

  • Aufsparrendämmung
  • Untersparrendämmung
  • Zwischensparrendämmung

Aufsparrendämmung als Dachisolierung mit Dacheindeckung

Die Aufsparrendämmung kommt nur infrage, wenn Sie Ihr Dach ohnehin neu decken lassen, da die Dämmmaterialien von außen angebracht werden. Der Dämmstoff wird hierbei auf den Sparren aufgebracht und anschließend mit der Dacheindeckung (zum Beispiel Dachziegeln) vor Wind und Wetter geschützt. Im Hausinneren bleiben die Balken sichtbar, was ästhetisch sehr ansprechend aussehen kann.

Eines gilt es, bei dieser Art der Dachisolierung zu bedenken: Durch die Aufsparrendämmung erhöht sich die Dachhöhe. Schornsteine, Dachfenster und Co. müssen an diese neue Dachhöhe angepasst werden. Klären Sie außerdem im Vorfeld sicherheitshalber mit der Baubehörde, ob diese etwas gegen das erhöhte Dach einzuwenden hat, und holen Sie sich gegebenenfalls eine Genehmigung.

Dach isolieren mit Untersparrendämmung und Zwischensparrendämmung

Untersparrendämmung und Zwischensparrendämmung werden bei der Dachisolierung für gewöhnlich miteinander kombiniert. Beide Dämmarten trägt der:die Dachdecker:in von innen auf, das heißt, die äußere Dachabdeckung bleibt dabei unangetastet. Diese Methoden sind also dann sinnvoll, wenn Dachziegel und Co. noch einwandfrei in Ordnung sind und nicht ausgetauscht werden sollen.

Bei der Zwischensparrendämmung wird der Dämmstoff – zum Beispiel in Form von Klemmfilzen – in den Lücken des Gebälks befestigt. Die Untersparrendämmung wiederum deckt von innen das gesamte Gebälk ab. Auf diese Isolierung kommt anschließend noch die Verkleidung der Innenwände, beispielsweise Holzpaneele oder Gipsbauplatten, sowie Verputz und bei Bedarf Tapeten oder Farbschichten. Der Innenraum verkleinert sich aber nicht durch diese Form der Dachdämmung.

Wichtig ist, dass die Dachdämmung von innen wie von außen lückenlos gelingt und mit einer Dampfbremse geschützt wird. Die Dampfbremse fungiert auch als Feuchteschutz, denn die meist aus einer Klimamembran besteht, verhindert, dass die Feuchtigkeit aus der Luft in den Dämmplatten hängenbleibt. Selbst feinste Ritzen zwischen den einzelnen Dämmelementen lassen ohne diese Schutzschicht Luft durch und Wärme entweichen. Die Luft von außen ist wetterbedingt stets feucht, von innen sorgen Atemluft, Küchendämpfe und die Nutzung des Badezimmers für Feuchtigkeit. Gelangt diese in die Isolierung, steigt der U-Wert und die optimale Wärmedämmung ist nicht mehr gewährleistet. Außerdem kann in feuchtem Dämmmaterial Schimmel entstehen.

Dachisolierung: Was sind Wärmebrücken?

Mit der richtigen Dachdämmung lassen sich sogenannte Wärmebrücken vermeiden. Wärmebrücken entstehen, wenn zwischen der Raummitte und der Außenwand des Gebäudes ein Temperaturunterschied von mindestens 3 Grad Celsius besteht. Daraus folgt, dass die warme Raumluft aus der Mitte in Richtung Wand strömt. Viele Menschen nehmen einen Temperatursturz sowie Zugluft wahr. Hierbei handelt es sich um Wärmebrücken. Ein großes Problem bei Wärmebrücken ist, dass durch sie ein hoher Energieverlust entsteht, da warme Raumluft nach Außen entweicht. Mit der richtigen Dachisolierung können sie allerdings vermieden werden.   

Welches Dämmmaterial für die Dachisolierung geeignet ist

Für die Aufsparrendämmung haben Sie die Wahl zwischen einer Vielzahl von Dämmstoffen, darunter:

  • EPS (Polystyrol, Styropor)
  • XPS (Styrodur)
  • PUR (Polyurethan)
  • Steinwolle (Mineralwolle)
  • Schafwolle
  • Holzfaser
  • Hanf

PUR und XPS eignen sich nicht für die Zwischensparrendämmung, alle anderen Materialien können Sie aber dafür benutzen. Die geringste Auswahl haben Sie für die Untersparrendämmung: Nur Steinwolle und PUR finden dort Verwendung. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Energieberatung, welches Material und welche Dämmmethode für Ihr Hausdach optimal geeignet sind.

Was kostet eine Dachdämmung?

Die Kosten für eine Dachdämmung hängen von verschiedenen Faktoren ab: Einerseits richten sich die Kosten nach der Dämmungs-Art. Die Aufsparrendämmung ist mit bis zu 300 Euro pro Quadratmeter die teuerste Variante. Eine Zwischensparrendämmung kostet zwischen 50 und 150 Euro pro Quadratmeter. Die Untersparrendämmung ist die günstigste Variante mit Kosten zwischen 30 und 80 Euro pro Quadratmeter. Andererseits richten sich die Preise für eine Dachdämmung nach dem verwendeten Material. Während die Holzwolledämmung zu den teuren Materialien gehört, ist die Dämmung mit EPS und XPS vergleichsweise günstiger.

Dachsanierung: Förderungen in Anspruch nehmen

Generell empfiehlt es sich, vor der Dachsanierung eine Energieberatung zu kontaktieren. Muss die Dachdämmung erneuert werden, um den Anforderungen des GEG gerecht zu werden, haben Sie unter Umständen Anspruch auf eine Förderung durch die KfW (Kreditbank für Wiederaufbau) oder das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Das BAFA fördert Sanierungsmaßnahmen mit seinem Programm "Bundesförderung für effiziente Gebäude" (BEG). Auch die Leistungen von Energieberater:innen werden mit BEG staatlich subventioniert.

3 Möglichkeiten

1. von außen:

Aufsparrendämmung (genehmigungspflichtig)

2. von innen:

Zwischensparrendämmung (genehmigungsfrei)

3. von innen:

Untersparrendämmung (genehmigungsfrei)

Dämmung vom Dach bis zum Keller
Quelle: KfW Bankengruppe
Fehlende Isolierung erkennen

An Flächen, an denen sich  in einem Reif- oder Schneebelag durch Auftauen zuerst Lücken bilden, fehlt es an effektiver Isolierung.

Die beste Wärmedämmung für ein Dach ist die Aufsparrendämmung. Sie ist besonders platzsparend und effizient, allerdings gehört sie auch zu den teureren Dämmungs-Methoden. Mit der richtigen Förderung können Sie möglicherweise einiges an Kosten einsparen.
 Bei einer Dachdämmung sollten Sie Dämmmaterial mit einer Dicke von mindestens 15bestenfalls 20 Zentimetern nutzen. Je schlechter die Isolierfähigkeit eines Dämmstoffs, desto dicker sollte er sein. Die Dicke eines Dämmstoffs ist also immer auch von seiner Wärmeleitfähigkeit abhängig.   
  Ja, es ist möglich, dass Sie zu viel und zu stark dämmen. Infolge dessen kann es vermehrt zu Schimmelbildung kommen. Achten Sie bei der Dämmung also unbedingt darauf, dass Sie die richtige Menge verwenden.   
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