Rechtzeitig vorsorgen: Klassische und moderne Formen der Altersvorsorge
Vor allem aber im privaten Bereich haben Sie eine Vielzahl an Optionen, wie Sie die Rentenlücke ausgleichen können. Klassische private Rentenversicherungen können eine gute Möglichkeit sein, um die Rente im Alter aufzustocken, allerdings sind die aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase eher wenig lukrativ. Anders sieht es hier mit moderneren, fondsbasierten Rentenversicherungen aus. Wir haben uns Ihre verschiedenen Optionen genauer angeschaut.
Gesetzliche Rente sollte die Basis bilden
Seit der Rentenreform im Jahr 2001 herrscht in Deutschland bei der Altersvorsorge ein sogenanntes Drei-Säulen-Modell. Das bedeutet, dass sich die spätere Rente idealerweise aus drei verschiedenen Komponenten zusammensetzen sollte. Den größten Teil dabei macht die gesetzliche Rente aus. Allerdings wird die auf keinen Fall ausreichen, um den Lebensstandard beizubehalten.
Das Rentenniveau liegt aktuell bei 47,5 Prozent. Damit der Lebensabend jedoch gesichert ist, werden etwa 75 bis 80 Prozent des bisherigen Nettoeinkommens benötigt. Es gilt also die bestehende Rentenlücke auf verschiedene Arten und Weisen zu schließen.
Betriebsrente nicht immer sinnvoll
Eine weitere Säule bei der Altersvorsorge stellt die Betriebsrente dar. Dabei zahlt der Arbeitgeber einen Teil zu einer Altersversorgung zu. Seit dem Jahr 2019 ist ein verpflichtender Arbeitgeberzuschuss von 15 Prozent gesichert. Besser ist es jedoch, wenn 20 bis 30 Prozent oder der gesamte Betrag übernommen wird. Erst dann lohnt sich die Betriebsrente und ist sinnvoll für Angestellte.
Was der Arbeitgeber nicht zahlt, wird vom Bruttogehalt abgezogen. Auf diese Weise lassen sich Steuern und Sozialabgaben einsparen. Die Betriebsrente muss im Ruhestand jedoch vollständig versteuert werden.
Wer bereits weiß, dass in Zukunft häufige Jobwechsel anstehen, sollte sich ebenfalls gut überlegen, ob die betriebliche Altersvorsorge das Richtige ist. Unabhängig davon, ob Sie sich für eine betriebliche Altersvorsorge entscheiden oder nicht, sollten Sie sich doch immer um eine private Altersvorsorge kümmern.
Staatliche Förderung bei der Altersvorsorge
Die sogenannte Riester-Rente wurde ebenfalls im Jahr 2001 im Zuge der damaligen Rentenreform eingeführt. Dabei können Sie sich bei Abschluss auf eine staatliche Förderung freuen. Je nach Einkommen kann sie bis zu 175 Euro pro Jahr betragen. Vor allem für Familien mit Kindern lohnt sich die Riester-Rente. Pro Kind kann es bis zu 300 Euro vom Staat dazu geben.
Außerdem bieten sich zusätzlich noch steuerliche Vorteile. Allerdings muss die Rente später voll versteuert werden.
Mit dem Riestern sollte schon früh begonnen werden, um genug Geld für den Ruhestand einzuzahlen. Bereits Berufsanfängerinnen und -Anfänger können einen entsprechenden Vertrag abschließen.
Klassische private Rentenversicherung: ein Auslaufmodell?
Daneben lässt sich die Rente mit einer klassischen privaten Versicherung aufstocken. Dabei wird ein Vertrag mit einer Versicherung abgeschlossen, monatliche Beträge eingezahlt und später wieder ausgezahlt, entweder monatlich oder als Einmalbetrag.
Bei klassischen privaten Rentenversicherungen ist es jedoch mittlerweile so, dass sie kaum noch Rendite abwerfen. Sie bekommen also nur das Geld zurück, das Sie eingezahlt haben, wobei die Inflation noch nicht eingerechnet ist. Grund hierfür ist die noch immer anhaltende Niedrigzinsphase, die sich nicht nur auf Rentenversicherungen, sondern auch auf andere klassische Sparmöglichkeiten auswirkt. Mehr erfahren können Sie dazu bei CLARK.
Aktien, ETFs, Wertpapiere: die Zukunft der privaten Altersvorsorge
Es scheint als würden die klassischen privaten Rentenversicherungen immer mehr abgelöst von moderneren Varianten. Besonders beliebt sind aktuell fondsgebundene Versicherungen. Dabei sind die Renditechancen deutlich höher als beispielsweise bei klassischen Modellen, allerdings sind solche Möglichkeiten der Altersvorsorge risikoreicher. Es ist nicht sicher, wie viel Geld im Ruhestand zur Verfügung steht.
Der Versicherer investiert Ihr Geld je nach Präferenz in verschiedene Fonds in unterschiedlicher Art und Güte. Dabei gibt es risikoreichere Anlageformen, die mehr Rendite bringen, oder natürlich risikoärmere Anlageformen, die entsprechend weniger Rendite versprechen.
Selbst Kombinationen mit Riester-Verträgen möglich
Mittlerweile lassen sie sich auch Riester-Verträge in Form von Fondssparplänen abschließen. Dabei können Sie von der höheren Rendite und gleichzeitig der staatlichen Förderung profitieren. Außerdem bietet der Riester-Fondssparplan eine gewisse Sicherheit bei der Rente: Mindestens die Summe der Einzahlungen stehen Ihnen zu. Das ist gesetzlich festgeschrieben.
Immobilie noch immer gefragt
Eine weitere klassische Form der Altersvorsorge ist die Immobilie. Sie ist vor allem in Deutschland nach wie vor sehr beliebt. Der größte Vorteil bei einem eigenen Haus oder einer Wohnung ist zunächst, dass Sie darin wohnen können und sich so die Miete sparen. Sie zahlen nur die anfallenden Nebenkosten und haben mehr von Ihrer Rente.
Daneben besteht natürlich die Möglichkeit die Immobilie zu verkaufen oder sie zu vermieten. Auf diese Weise kann die monatliche Rente im Ruhestand ein wenig aufgestockt werden.
Der Vorteil bei einer Immobilie ist, dass es sich um eine Sachwertanlage handelt. Je nach Größe, Lage und Zustand ist es ziemlich wahrscheinlich, dass sie sich im Laufe der Jahre im Wert steigert.
Fazit
Egal, ob klassische oder moderne Altersvorsorge. Wichtig ist, dass schon frühzeitig damit begonnen wird. Wenn Sie im Alter mehr für Ihr Geld möchten, empfehlen wir Ihnen sich für eine der modernen Varianten, wie etwa einen Fondssparplan, zu entscheiden. Wollen Sie im Alter eine gewisse Planungssicherheit haben, ist wohl eher die klassische private Rentenversicherung etwas für Sie.