Notfallmappe – Alles Wichtige sofort griffbereit
Was ist eine Notfallmappe?
In Notsituationen, in denen Personen schnell aus ihrem Heim flüchten müssen – beispielsweise bei einem Brand – sollten nur die wichtigsten Dinge eingepackt werden. Neben einem bereitstehenden Notfallrucksack ist auch eine sogenannte Notfallmappe zur Dokumentensicherung hilfreich. Es handelt sich dabei um einen wesentlichen Teil der Notfallvorsorge, denn die Neubeantragung einiger wichtige Dokumente wie beglaubigte Urkunden, Grundbuchauszüge und Zahlungsbelege sind teils mit großer Mühe verbunden. Im Notfallordner sollten wichtige Dokumente also griffbereit sein. Im Falle einer Flucht haben Sie so alle wichtigen Unterlagen und Dokumente, mit denen Sie sich nicht nur ausweisen, sondern auch Finanzen und Besitztümer verwalten können.
Wann wird ein Notfallordner gebraucht?
Wie bereits erwähnt, kommt ein Notfallordner in unterschiedlichen Notsituationen zum Einsatz. Dies kann ein Wohnungs- oder Hausbrand sein, aber auch Evakuierungen durch Bombenentschärfungen oder Ähnlichem können ein Grund sein, schnell das Haus verlassen zu müssen. Auch andere Notsituationen wie Krieg, Umweltkatastrophen oder die Freisetzung von radioaktiver Strahlung gelten als Gründe, schnellstens das Zuhause zu verlassen. Hier sollten die wichtigsten Gegenstände und Unterlagen griffbereit stehen, da für das Zusammenpacken in der Regel keine Zeit bleibt.
Notfallmappe: Welcher Notfallordner ist der richtige?
Zur Dokumentensicherung eignet sich im besten Falle eine wasser- und staubdichte Mappe im DIN A4-Format. Wichtig ist, dass die Dokumente ungefaltet in den Notfallordner hineinpassen – meist sind Unterlagen wie Urkunden, Zeugnisse und so weiter. auch in diesem Format ausgedruckt. Zwar gehören nur die wichtigsten Unterlagen in die Notfallmappe, dennoch sollte die Mappe nicht zu dünn sein. Stellen Sie außerdem sicher, dass sich der Notfallordner gut verschließen lässt, damit im Falle einer schnellen Flucht keine Dokumente verloren gehen.
Tipp: Stellen Sie sicher, dass Ihre Notfallmappe gut in Ihren Notfallrucksack hineinpasst. Dafür eignet sich ein Rucksack mit mehreren Modulen.
Checkliste zur Dokumentensicherung: Das gehört in die Notfallmappe
Bei der Notfallmappe sollten Sie in jedem Fall beachten, dass einige Unterlagen im Original notwendig sind, bei anderen reicht eine Kopie. Achten Sie auch darauf, dass einige Unterlagen im Notfallordner beglaubigt sein müssen. Hier eine Übersicht zu den wichtigsten Dokumenten, welche das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe auflistet:
Im Original:
- Familienurkunden (Geburts,- Heirats- und Sterbeurkunden) bzw. Stammbuch
Im Original oder als beglaubigte Kopie:
- Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen
- Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide
- Qualifizierungsnachweise: Zeugnisse (Schulzeugnisse, Hochschulzeugnisse, Nachweise über Zusatzqualifikationen)
- Verträge und Änderungsverträge, zum Beispiel auch Mietverträge, Leasingverträge etc.
- Testament, Patientenverfügung und Vollmacht
Als einfache Kopie:
- Personalausweis, Reisepass
- Führerschein und Fahrzeugpapiere
- Impfpass
- Grundbuchauszüge
- sämtliche Änderungsbescheide für empfangene Leistungen
- Zahlungsbelege für Versicherungsprämien, insbesondere Rentenversicherung
- Meldenachweise der Arbeitsämter, Bescheide der Agentur für Arbeit
- Rechnungen, die offene Zahlungsansprüche belegen
- Mitglieds- oder Beitragsbücher von Verbänden, Vereinen oder sonstigen Organisationen
Quelle: Bundesamt für Bevölkerungshilfe und Katastrophenschutz
Notfallordner: Keine Passwörter aufbewahren!
Zwar handelt es sich beim Inhalt des Notfallordners um vertrauliche Dokumente, dennoch sollten Sie davon absehen, Passwörter für Ihre Konten aufzubewahren. Es besteht hier nämlich das Risiko, dass der Notfallrucksack mit samt der Mappe und den wichtigen Zugangsdaten in falsche Hände gerät und fremde Menschen beispielsweise Zugriff auf Ihr Bankkonto erhalten. Es empfiehlt sich daher, Passwörter und Zugangsdaten in einem Bankschließfach oder einem Safe aufzubewahren, zu welchem nur Sie Zugang haben.
Wie und wo sollte der Notfallordner aufbewahrt werden?
Der Notfallordner bewahren Sie am besten zusammen mit dem Notfallrucksack auf. Da es im Falle einer Notsituation immer schnell gehen muss, sollten Notfallrucksack und Notfallordner möglichst griffbereit stehen. Verzichten Sie also darauf, die Notfalltasche im Keller oder auf dem Dachboden zu verstauen. Der beste Standort zur Aufbewahrung ist in der Nähe des Ausgangs, beispielsweise an einem Kleiderhaken neben der Tür.
Wer sollte Zugang zur Notfallmappe haben?
Primär müssen vor allem Sie selbst jederzeit einen Zugang zur Notfallmappe haben. Da Sie für Ihre Kinder die Vollmacht haben, haben Sie natürlich auch Zugriff auf deren wichtigste Dokumente. Da es sich bei dem Inhalt des Notfallordners teilweise um sensible und private Unterlagen handelt, sollten nur engste Angehörige Kenntnis von diesem haben. So können diese in Notsituationen – wenn Sie selbst beispielsweise nicht vor Ort sind – den Notfallrucksack samt Notfallordner einpacken, um wichtige Dokumente zu retten.