Die Kunst des Sammelns: Wie Luxusuhren zu wertvollen Investitionen werden
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Die Kunst des Sammelns: Wie Luxusuhren zu wertvollen Investitionen werden

Schon seit vielen Jahren sind die Zinsen bei Banken so niedrig, dass viele Anleger:innen ihr gutes Geld lieber in Sachwerte investieren. Anstatt aus Edelmetallen und Aktien bestehen die Portfolios dieser Anleger:innen aus wertstabilen Uhren. Neue Uhrenmodelle sind als Wertanlage nur selten geeignet. Mit diesen Tipps werden die gekauften Luxusuhren mit der Zeit zu einer wertvollen Investition.

Was macht Luxusuhren für Anleger:innen und Sammler:innen so wertvoll?

Die Luxusuhren der namhaften Hersteller werden aus hochwertigen Materialien hergestellt. Bei vielen Uhrmacher:innen der Welt kommen Gold und Platin, aber auch Diamanten zum Einsatz. Diese Materialpreise werden später an die Händler:innen und Endkund:innen weiter gegeben. Was ebenfalls zu hohen Preisen führt, ist die Verarbeitung. Viele Hersteller statten die Luxusuhren mit handgefertigten Uhrwerken aus. Der Einbau von Weckern, Mondphasenanzeigen oder eines Chronografen machen die Uhr dann zu einem begehrten Luxusaccessoire. Ganz besondere Modelle an neuen und gebrauchten Uhren erhalten Anleger:innen und Sammler:innen zum Beispiel im Luxusuhren Shop Horando. Viele dieser Uhren im Luxussegment werden zusätzlich in limitierten Auflagen hergestellt. Dadurch erzielen die Uhren hohe Preise. Denn immer, wenn ein besonderes Gut rar ist, wird es teuer. Selbstverständlich spielt der Herstellernamen beim Kauf einer Luxusuhr eine entscheidende Rolle. Der Kunde zahlt beim Kauf seiner Luxusuhr selbstverständlich auch immer eine gewisse Summe für den guten Namen.

Meist bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis von Luxusuhren

Für Anleger:innen besteht die Möglichkeit ein Uhrenportfolio aufzubauen oder Einzelinvestitionen zu tätigen. Sammler:innen von hochwertigen Uhren agieren ähnlich. In beiden Fällen ist es wichtig, die Anschaffung der Luxusuhr aus einem wirtschaftlichen Aspekt zu betrachten. Wer systematisch vorgeht und sich an messbaren Faktoren orientiert, erhält auf den zahlreichen Märkten für teure Uhren und Chronografen einen optimalen Überblick. Neue Uhren im Luxussegment kommen nur sehr selten als Kapitalanlage infrage, weil im Verkaufspreis der einzelnen Exemplare hohe Weichkostenanteile stecken. In diesen Weichkostenanteilen sind die Vertriebskosten und Margen der Händler enthalten. Eine Ausnahme bilden Hersteller wie Patek Phillipe oder Audemers Piguet, die ihre Luxusuhren in limitierten Auflagen auf den Markt bringen. Vintage-Uhren, die länger auf dem Markt sind, weisen nur geringere Weichkostenanteile auf. Bei diesen Uhren bestimmen immer Angebot und Nachfrage den Preis.

Bei der Auswahl der Luxusuhren spielen mehrere Aspekte eine Rolle

Wenn Sie eine Uhr als Wertanlage in Ihrem Portfolio platzieren möchten, sind im Wesentlichen nur drei verschiedene Aspekte wichtig. Der erste Aspekt ist selbstverständlich Ihr individueller und persönlicher Geschmack. Im eigenen Geschmack liegt allerdings die Gefahr, dass Sie sich fehlleiten lassen. Ein weiterer Aspekt ist der uhrmacherische Wert, der von der Seltenheit und den verschiedenen Komplikationen einer Luxusuhr bestimmt wird. Die verschiedenen Komponenten einer Luxusuhr haben allerdings nicht immer einen großen Einfluss auf den Marktwert. Der Marktwert und die Marktpreisbildung sind der dritte Aspekt. Uhren werden auf vielen Märkten gehandelt, die weniger oder überhaupt nicht transparent sind. Auf diesen Märkten wird auf Veränderungen nicht immer sofort reagiert und es sind auch nicht immer alle Informationen einer Luxusuhr im Preis enthalten. Der Vergleich der Märkte ist daher unbedingt wichtig.

Die Preise für Luxusuhren sind auf den Märkten nicht immer transparent

Weltweit gibt es verschiedene Märkte, an denen die Luxusuhren wie Waren gehandelt werden. Zu den renommiertesten Märkten für den Handel mit Uhren zählen die großen Auktionshäuser der Welt. Da in den Auktionshäusern immer eine zahlungskräftige Klientel vorhanden ist, erzielen die Luxusuhren auf den unterschiedlichen Marktplätzen immer völlig verschiedene Ergebnisse. Dieser Umstand macht es besonders schwierig, den Wert einer Uhr objektiv zu bewerten. Beim Mitbieten ist vor allem Ihre Taktik wichtig. Da in den Aktionshäusern die Preise nicht wirklich transparent sind, ist Vorsicht geboten. Die Preise werden durch das sogenannte "front-running" nach oben getrieben. Abgesprochene Gebote zählen eben zur Tagesordnung. Dadurch kommt es anders als beim Wertpapierhandel meist zu verdeckten Überbewertungen. Es finden außerdem keine echten Transaktionen statt, weil das Gut bei der Versteigerung nur ein einziges Mal vorhanden ist. Hinzu kommt, dass auf einigen Premiummärkten eine zahlungskräftige Klientel vorhanden ist. Diese Bieter sind oftmals bereit, Preise für eine Luxusuhr zu bezahlen, die weit über dem Marktwert liegen.

Die Bewertung – bei Uhren zu Investitionszwecken ein Muss

Wenn Sie sich eine gebrauchte Luxusuhr zu Investitionszwecken anschaffen, beginnt die Bewertung der Uhr mit der Prüfung der Authentizität. Danach folgt die technische Einschätzung der Uhr, um eventuelle Wartungs- und Instandsetzungskosten zu ermitteln. Der Kauf einer Vintage-Uhr ist zum Beispiel schon nicht mehr wirtschaftlich, wenn mechanische Teile des Uhrwerks nicht mehr lieferbar sind. Eine Anfertigung der Teile würde den ökonomischen Rahmen sprengen und einen Kauf unwirtschaftlich machen. In den nächsten Schritten stehen die Ermittlung des Fair Value, des Liquiditätsprofils auf dem zuvor definierten Marktplatz und des Chancen-Risiko-Profils an. Eine Ertragsprognose und die Festlegung des Investitionszeitraums sollten ebenfalls nicht vergessen werden. Man kann also durchaus behaupten, dass eine gründliche Bewertung einer Luxusuhr eine profunde Markt- und Modellkenntnis voraussetzt.

Beim Kauf von privat werden höhere Renditen erzielt

Jede:r Anleger:in oder Sammler:in im Segment Luxusuhren fängt fast immer klein an. Daher ist es für den Anfänger wichtig, sich im Vorfeld mit der Preisstruktur der einzelnen Uhrenmodelle zu beschäftigen. Als Anlageobjekt kommt Neuware von den Markenherstellern nur sehr selten infrage. Dies liegt schon alleine daran, dass die hohen Handelsspannen der Händler verhindern, die Luxusuhr zu einem vernünftigen Preis einzukaufen. Sobald eine Uhr über den Ladentisch geht, ist außerdem mit einem sofortigen Preisverfall zu rechnen, der zwischen 20 und 30 Prozent liegt. Günstigere Gelegenheiten bieten sogenannte Vintage-Uhren. Diese Art von Uhren erzielen oftmals eine hohe Rendite, wenn Sie von Privatpersonen gekauft werden. Achten Sie bei diesen Uhren darauf, dass die Originalverpackung, Papiere und vielleicht auch eine Kaufquittung vorhanden sind. Immer wenn ein Händler oder Auktionshaus eingeschaltet ist, müssen Sie mit erhöhten Preisen rechnen. Wenn Sie sich für den Kauf einer limitierten Luxusuhr entscheiden, können Sie im Grunde genommen nichts falsch machen. Da die Auflage dieser Luxusuhren gering ist, steigen die Preise mit der Zeit automatisch. Es ist bei dieser Art der Geldanlage große Geduld und ein glückliches Händchen gefragt.

Investments in Luxusuhren – das Finanzamt darf nicht vergessen werden

Wie bei Aktien, Wertpapieren und anderen Geldanlagen sollten Sie als Uhreninvestor das Finanzamt nicht vergessen. Als Anleger:in im Segment Luxusuhren können Sie sich dabei auf drei Ebenen bewegen. Wenn Ihre Umsätze beim Kauf und Verkauf der Uhren so gering bleiben, dass Ihnen keine gewerbliche Tätigkeit nachgewiesen werden kann, handelt es sich um private Veräußerungsgeschäfte. Dies bedeutet, dass zwischen dem Kauf der Uhr und dem Verkaufsdatum ein Zeitraum von mindestens zwölf Monaten liegen muss. Als Verkäufer:in können Sie dann den Gewinn steuerfrei einstreichen. Wenn Sie mit den Uhren spekulieren und unter dem Jahr an- und verkaufen, darf die Steuerfreigrenze von 600 Euro nicht überschritten werden. Steuerlich problematisch wird es allerdings erst, wenn die verschiedenen Transaktionen in der Höhe und in der Anzahl gewerblich werden. Wenn Sie Umsätze erzielen, die unter 17.500 Euro pro Jahr liegen, müssen Sie ein Gewerbe anmelden und Gewerbesteuer entrichten. Liegen die Umsätze darüber, muss zusätzlich die Umsatzsteuer entrichtet werden. Es ist also von Vorteil, wenn Sie im Vorfeld Ihren Status von einem:r Steuerberater:in prüfen lassen. Vielleicht müssen Sie dann sogar die anfallenden Steuern in Ihre Rendite einbeziehen.

Fazit

Uhren aus dem Luxussegment sind sehr wertbeständig und daher ideal für ein modernes Anlageportfolio. Wer sich beliebte Luxusuhren anschaffen möchte, sollte sich in dem Bereich sehr gut auskennen. Wenn beim An- und Verkauf von Uhren hohe Gewinne erzielt werden, müssen wie bei Kapitalanlagen Steuern entrichtet werden.

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