Schwimmteich planen und bauen: Das sollten Sie wissen
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Schwimmteich planen und bauen: Das sollten Sie wissen

Ein Schwimmteich im Garten ist eine natürliche Alternative zum Pool, die in vielen Fällen sogar günstiger ist. Was bei Planung, Bau und Pflege des Teichs zu beachten ist, erfahren Sie hier.

Von Anfang an Mindestgröße für den Schwimmteich bedenken

Der Bau eines Schwimmteichs im eigenen Garten ist relativ anspruchsvoll – und nicht immer möglich. Während Sie einen kleinen Pool in fast jedem Garten errichten können, braucht ein Schwimmteich eine Mindestfläche von rund 50 bis 60 Quadratmetern. Sonst ist die Selbstreinigung durch die Wasserpflanzen nicht gewährleistet und der Teich kann „kippen“. 

Das mag Ihnen viel vorkommen, doch für einen intakten Nährstoffkreislauf benötigt ein Schwimmteich eine Ruhezone, in der Sie nicht schwimmen dürfen. Der Anteil dieses Bereiches sollte mindestens 60 Prozent betragen – damit würden Ihnen zum Schwimmen gerade noch 20 bis 24 Quadratmeter bleiben. In einer gängigen Form wäre das ein maximaler Schwimmbereich von sechs Metern Länge und vier Metern Breite.

Hier erfahren Sie alles zu den unterschiedlichen Schwimmteich-Typen.

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Spaß für die ganze Familie: Der Schwimmteich.

Nicht jeder Standort eignet sich für einen Schwimmteich

Beachten Sie zudem, dass sich nicht jeder Standort im Garten eignet:

  • Zum einen sollte eine Beschattung vorhanden sein, um direkte Sonneneinstrahlung auf den gesamten Teich zu vermeiden. Denn starke Sonne lässt Algen ungebremst wachsen und schadet anderen Teichpflanzen. 
  • Zum anderen kann bei einem Standort unter vielen Bäumen auch starker Laubbefall eine Algenblüte zur Folge haben.

Ebenfalls wichtig: In manchen Bundesländern und Kommunen benötigen Sie ab einer gewissen Größe und Beschaffenheit des Gartenteichs eine Baugenehmigung.

Erdarbeiten für den Schwimmteich

Sind die Standort- und Größenplanung abgeschlossen und haben Sie die Fläche des künftigen Schwimmteiches abgesteckt, können Sie mit dem Ausheben der Grube beginnen. Ein geliehener Mini-Bagger erleichtert die Arbeit enorm. Beachten Sie bereits beim Ausbaggern die unterschiedlichen Tiefen des Schwimmteichs: 

  • Die Schwimmzone sollte eben und tief genug sein, um problemlos Bahnen ziehen zu können. Damit nicht jeder Beinschlag die Sedimentschicht am Grund des Teichs aufwirbelt, sind mindestens 1,50 Meter zu empfehlen
  • Die Ruhezone muss hingegen unterschiedliche Tiefen aufweisen, um den Wasserpflanzen optimale Bedingungen zu bieten. Für ein funktionierendes Ökosystem sollten Sie Flachwasser-, Seichtwasser- und Tiefwasserbereiche schaffen.
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Ein Schwimmteich benötigt eine Regenerationszone.

Teichfolie auslegen und befestigen

Der Grund des Teichs wird mit spezieller Teichfolie ausgelegt, die Sie am Rand mit einer natürlichen Befestigung aus Steinen oder Kies verankern. 

Eine sogenannte Kapillarsperre sorgt für eine saubere Abgrenzung zwischen dem Teich und dem Ufer mit der umgebenden Bepflanzung und verhindert, dass der Teich Wasser an das Umland verliert oder Dünger und Co. aus dem Gartenboden in den Teich gelangen. Da diese Teichumrandung über Gelingen oder Scheitern des Schwimmteichprojekts entscheiden kann, lohnt es sich, hier die Hilfe professioneller Teichbauer in Anspruch zu nehmen. Auf die Folie schütten Sie Füllsand und Teicherde, damit die Wasserpflanzen gedeihen können. Für den Schwimm- und Uferbereich eignet sich alternativ auch Kies als Untergrund.

Jetzt ist der Schwimmteich soweit vorbereitet, dass Sie ihn mit Leitungs-, Grund- oder Regenwasser füllen können. 

In diesem Artikel erfahren Sie mehr zu den Vor- und Nachteilen von Schwimmteich und Naturpool.

Schwimmteich bepflanzen

Wasserpflanzen sind für den Schwimmteich unerlässlich, da sie für die Reinheit des Wassers sorgen. Idealerweise setzen Sie die Gewächse im Mai ein, damit sie im warmen Wasser des Sommers optimale Bedingungen vorfinden, um Wurzeln zu schlagen. Pflanzkörbe erleichtern das Einsetzen. Bedenken Sie auch, dass die Wasserpflanzen wachsen und nach einiger Zeit mehr Platz beanspruchen.

Etwa ein Fünftel der Arten sollten aus Süßgräsern oder Sauergräsern bestehen, der Rest aus Unterwasser- und Blütenpflanzen. Folgende Pflanzen eignen sich besonders für die verschiedenen Teichzonen:

  • Flachwasser: Froschlöffel, Sumpfdotterblume, Blumenbinse, Wasserlilie, Tannenwedel, Hechtkraut, Teichsimse, Zyperngras
  • Seichtwasser: Rohrkolben, Igelkolben, Pfeilkraut, Wasserminze, Kleine Teichrose, Seesimse
  • Tiefwasser: Wasserähre, Seerose, Wasserknöterich, Gelbe Teichrose, Seekanne, Wasserkanne

Für die Bepflanzung rund um den Schwimmteich eignen sich Blütenhecken aus Kolkwitzie oder Strauchrosen als Sichtschutz.

Pflege des Schwimmteichs

Ein Schwimmteich benötigt relativ wenig Pflege, da er sich ja selbst reinigt. Ein paar Pflegemaßnahmen sind aber dennoch zu empfehlen:

  • Saugen Sie einmal im Jahr den Schlamm ab, der sich am Teichgrund sammelt. 
  • Schneiden Sie wuchernde Teichpflanzen regelmäßig zurück, damit sich nicht übermäßig viele Nährstoffe im Wasser anreichern.
  • Füllen Sie während Hitzeperioden Wasser nach, um die Verdunstung zu kompensieren.

Grünalgen sollten Sie nicht entfernen, sie sind ein wesentlicher Bestandteil des Ökosystems – es sei denn, sie vermehren sich massenhaft, weil der Teich „gekippt“ ist. 

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Ein Schwimmteich gilt als natürliche Alternative zum Swimmingpool.

Kosten für einen Schwimmteich

Grundsätzlich gibt es drei Varianten des Schwimmteichs

  • komplette Planung und Ausführung in Eigenregie
  • DIY-Bau mithilfe eines Schwimmteichbausatzes
  • professionelle Teichplanung und Ausführung durch Fachpersonal

Zu den Kosten eines Schwimmteichs erfahren Sie hier alles Wichtige.

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