Rhabarber pflanzen, pflegen und ernten
Der aus dem Himalaya stammende Rhabarber wurde im Mittelalter zunächst als Heilpflanze eingesetzt und fand als Gemüse im 19. Jahrhundert seinen Weg nach Deutschland. Rhabarber ist im Gegensatz zu den meisten anderen Gemüsearten eine Dauerkultur und kann bis zu zehn Jahre an einem Standort bleiben. Bewährte Sorten, die Sie vorgezogen im Container kaufen können, sind "Holsteiner Blut", "Vierländer Blut" oder "Goliath" mit bis zu 90 cm langen Stielen. Die kompakte Sorte "Timperly Early" eignet sich für kleine Gärten. Vorgezogene Stauden setzen Sie zeitig im Frühjahr bevor die Blütezeit im April oder Mai beginnt oder im Oktober. Möchten Sie Rhabarber selbst vermehren, stechen Sie im Herbst mit einem Spaten etwa ein Kilogramm schwere Teilstücke vom Wurzelballen ab. Achten Sie darauf, dass jedes Stück mindestens eine Knospe hat und die Schnittstellen vor dem Einpflanzen ausreichend abgetrocknet sind.
Rhabarber richtig pflanzen
Rhabarber bevorzugt humus-und nährstoffreiche Böden und gedeiht sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten. Die Stauden bleiben viele Jahre an ihrem Platz und breiten sich kontinuierlich aus, weshalb Sie eine Beetfläche von mindestens einem Quadratmeter pro Pflanze einplanen sollten. Graben Sie den Boden auf etwa 70 cm um und entfernen Sie dabei sämtliches Unkraut. Arbeiten Sie in sandige Böden reichlich Laubhumus als Wasserspeicher ein, da Rhabarber es feucht mag. Graben Sie die Pflanzen so tief ein, dass nur noch die Knospe sichtbar ist. Die Stauden gießen Sie ordentlich an und arbeiten anschließend eine Mischung aus reifem Kompost, Gartenerde und Hornspänen in den Boden ein. An einem sonnigen Standort können Sie den Wurzelbereich zusätzlich mit kompostierter Rinde abdecken, um die Stauden vor Austrocknung zu schützen. Einen speziellen Frostschutz benötigt der winterharte Rhabarber nicht. Im Gegenteil: Lange Kälteperioden sorgen für einen besonders reichen Ertrag. Kopfsalat, Erbsen, Bohnen und Spinat sind ideale Pflanznachbarn für Rhabarberstauden.
Rhabarber braucht viele Nährstoffe
Um das Wachstum der Stängel zu beschleunigen, können Sie, sobald sich die ersten Triebe im Frühjahr zeigen, einen lichtundurchlässigen Eimer über die Pflanzen stellen. Das fördert zudem ein besonders intensives Aroma. Da dies für Ihren Rhabarber jedoch eine erhebliche Kraftanstrengung bedeutet, sollten Sie von dieser Methode nicht jedes Jahr Gebrauch machen. Im Mai und Juni benötigen die Stauden viel Wasser sowie eine regelmäßige Düngung mit Pferdemist oder Hornspänen. Nach der Ernte sollten Sie noch einmal kräftig düngen. Ab Oktober beginnt die Ruhephase, was sich an gelben Blättern zeigt. Eine spezielle Pflege ist bis zum nächsten Frühjahr nicht notwendig. Die Pflanze ist in der Regel unempfindlich gegenüber Schädlingen. Größere Schäden richtet nur die Rhabarbermosaikkrankheit an, die Sie an bereits im Frühjahr gelblich verfärbten Blättern erkennen.
Die Rhabarberernte endet traditionell am Johannistag
Rhabarber können Sie zwar im ersten Jahr nach der Pflanzung ernten, doch empfehlenswert ist es, den Stauden zwei Jahre Zeit zum Wachstum zu geben. Blütenansätze sollten sofort nach dem Erscheinen herausgebrochen werden, um einen reichen Ertrag zu gewährleisten. Je nach Region beginnt Anfang bis Mitte Mai die Erntezeit. Rhabarber wird nicht geschnitten, sondern unter leichtem Drehen und einem kräftigen Ruck aus der Erde gezogen. Pro Saison sollten Sie maximal die Hälfte der Blattstiele ernten, damit die verbliebenen Triebe Fotosynthese betreiben können und somit im Folgejahr eine gute Ernte gesichert ist. Die Rhabarberernte endet traditionell am 24. Juni, dem Johannistag. Danach bildet die Pflanze zu viel Oxalsäure, die in zu hoher Dosierung Nierenschäden verursachen kann. Rhabarberblätter können Sie danach als Mulch für andere Gemüsebeete verwenden.