Notfallrucksack: Was das ist und was reinkommt
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Notfallrucksack: Was das ist und was reinkommt

Ein Notfallrucksack ist wie der Name bereits verrät für Notfälle gedacht – also für akute Situationen, in denen es schnell gehen muss. Wir erklären Ihnen, um was es sich bei dem Notfallrucksack handelt und worauf Sie dabei achten sollten.

Was ist ein Notfallrucksack?

Ein sogenannter Notfallrucksack ist eine Tasche zur Notfallvorsorge, die in akuten, gefährlichen Ausnahmesituationen – meist in Zusammenhang mit einer schnellen Flucht – griffbereit steht. Wie etwa bei unvorhergesehenen Evakuierungen, extremen Überschwemmungen und anderen Ereignissen, bei denen man die Wohnung umgehend verlassen muss. In diesen Situationen bleibt den Menschen keine Zeit, alle wichtigen Sachen, die sie benötigen, einzupacken. Deshalb wird der Notfallrucksack oft auch als Fluchtrucksack bezeichnet. In einem Notfallrucksack sind Dinge enthalten, die für einen bestimmten Zeitraum die Versorgungssicherheit gewährleisten sollen. Ein Fluchtrucksack gilt als Notgepäck und enthält lebenswichtige Dinge wie Nahrung und Medikamente.

In welchen Notsituationen kann ein Notfallrucksack zum Einsatz kommen?

Ein Notfallrucksack kann in unterschiedlichen Szenarien zum Einsatz kommen. Das kann beispielsweise eine spontane Evakuierung der Bevölkerung aufgrund eines Brandes in der Nachbarschaft sein. Auch wenn es im eigenen Wohnraum ein Feuer ausbricht, kommt der Notfallrucksack zum Einsatz. Umweltkatastrophen wie Erdbeben oder Fluten können ebenfalls dazu führen, dass Anwohner schnell aus dem eigenen Haus flüchten müssen. Weitere lebensgefährliche Notsituationen wie Krieg, Vertreibung oder ein Reaktorunfall können Menschen dazu bringen, ihre Heimat zu verlassen. Hier kann ein Notfallrucksack zumindest die erste Versorgung der Betroffenen gewährleisten.

Checkliste: Was gehört in den Notfallrucksack?

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) hat auf seiner Website eine Packliste mit den empfohlenen Dingen veröffentlicht, die in den Notfallrucksack bzw. Fluchtrucksack einzupacken sind. Dazu zählen folgende Dinge:

  • Persönlich benötigte Medikamente
  • Erste-Hilfe-Kit
  • Batteriebetriebenes Radio + dazugehörige Reservebatterien
  • Dokumentenmappe
  • Nahrung für 2 Tage (in staubdichter Verpackung)
  • Wasserflasche
  • Essgeschirr- und Besteck
  • Taschenmesser und Dosenöffner
  • Taschenlampe + dazugehörige Reservebatterien
  • Schlafsack + Decke
  • Kleidung für mehrere Tage
  • Kopfbedeckung
  • Arbeitshandschuhe
  • Hygieneartikel für ein paar Tage
  • Schutzmaske, behelfsmäßiger Atemschutz (auch zum Schutz bei Gefahr durch radioaktive und chemische Stoffe)
  • Fotoapparat
  • Haltbare Lebensmittel
  • Für Kinder: Brustbeutel oder SOS-Kapsel mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift

Quelle: BKK.bund.de

Checkliste zum Download

Notfallrucksack: Tipps für die richtigen Mitnahmen

Wenn Sie eine Packliste für einen Notfallrucksack erstellen, sollten Sie auch darauf achten, die richtigen Dinge einzupacken. Hier ein paar Tipps für das richtige Essen sowie Kleidung und Medikamente bei Ihrer Notfallvorsorge:

Die richtigen Nahrungsmittel

Wird ein Notfallrucksack notwendig, sollten Sie an Nahrungsmittel für mehrere Tage denken. Daher sollten Sie in Ihrem Fluchtrucksack unbedingt haltbare Nahrungsmittel, die nicht gekühlt werden müssen, deponieren. Darunter fallen Konserven, Müsli- und Energieriegel, Dosen- und Knäckebrot, Trockenobst und Nüsse. Auch Militärmahlzeiten eignen sich für einen Notfallrucksack.

Die richtige Kleidung

In einem Fluchtrucksack sollten Sie unbedingt Kleidung für verschiedene Witterungsbedingungen einpacken – das bedeutet wind-, regen-, kälte- und hitzefeste Kleidung ist Pflicht. Dem Bundesamt für Bevölkerungshilfe und Katastrophenschutz (BKK) zufolge sollte die Kleidung in einem Notfallrucksack nach dem „Zwiebelprinzip“ zusammengestellt werden. Es sollten also Unterwäsche, Socken, T-Shirts, Stoffjacken, Pullover sowie Regenjacken, regenfeste Hosen und Gummistiefel auf die Packliste. Auch eine Kopfbedeckung sollte nicht fehlen. 

Quelle: Bkk.bund.de

Die richtigen Medikamente

Neben dem wichtigen Erste-Hilfe-Kit müssen auch die Medikamente im Notfallrucksack sorgfältig geplant werden. Besonders wichtig ist es, lebenswichtige, individuelle Medikamente in einen Notfallrucksack einzupacken. Es ist sinnvoll, den Reservevorrat vorher mit dem Hausarzt abzusprechen. Weiterhin sollten Schmerzmittel auf die Packliste, da sie bei unterschiedlichen Beschwerden Abhilfe leisten können. Hierzu eignen sich Medikamente mit den Inhaltsstoffen Ibuprofen und Paracetamol. Auch fiebersenkende und Durchfallmedikamente sollten in den Fluchtrucksack eingeplant werden. Ebenso dürfen Antiallergika im Rucksack nicht fehlen – diese können im Notfall lebensrettend sein.

Neben den Medikamenten packen Sie auch unbedingt (Wund-)Desinfektionsmittel ein, da dies sowohl zur Wunddesinfektion als auch zur Desinfektion von Oberflächen – und damit der Vorbeugung von Infektionen – wichtig ist.

Notfallrucksack: Warum die Dokumentenmappe so wichtig ist

Wichtige Dokumente sind ein elementarer Bestandteil des Notgepäcks, da einige Dokumente auf die Schnelle nur schwer bis unmöglich wieder zu erhalten sind. Achten Sie darauf, dass gewisse Dokumente im Original vorhanden sein müssen. Bei anderen reicht eine beglaubigte Kopie, bzw. eine einfache Kopie. Laut BBK ist eine Dokumentenmappe mit folgenden Dokumenten in das Notgepäck zu integrieren:

  • Im Original: Familienurkunden (Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunde) bzw. Stammbuch
  • Als beglaubigte Kopie: Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen, Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide, Zeugnisse, Verträge, Änderungsverträge, Mietverträge, Leasingverträge, Testamente, Patientenverfügungen, Vollmächte
  • Als einfache Kopie: Personalausweis, Reisepass, Führerschein, Fahrzeugpapiere, Impfpass, Grundbuchauszüge, Änderungsbescheide für empfangene Leistungen, Zahlungsbelege für Versicherungsprämien (insb. Rentenversicherung), Meldenachweise der Arbeitsämter, Bescheinigung für die Agentur für Arbeit, Rechnungen, die offene Zahlungsansprüche belegen, Mitglieds- oder Beitragsbücher von Verbänden, Vereinen oder sonstigen Organisationen

Zur Aufbewahrung eignet sich eine wasserfeste Mappe. Mittlerweile gibt es eigens hergestellte Notfalldokumentenmappen, die vor Wasser und Schmutz schützen.

Notfallrucksack: Welcher Rucksack eignet sich am besten?

Zwar können Sie für einen Notfallrucksack einen normalen Rucksack oder aber auch einen Backpacker nutzen. Optimale Möglichkeiten zur Verstauung lebenswichtiger Gegenstände erreichen Sie aber auch mit einem sogenannten Modulrucksack. Ein Modulrucksack zeichnet sich durch die Eigenschaft aus, dass er bereits verschiedene Module besitzt, in welchen die einzelnen Dinge deponiert werden können. Auch gibt es das sogenannte Molle System, das bedeutet, der Rucksack kann um einige Taschen und Zubehör erweitert werden – beispielsweise kann das Erste-Hilfe-Kit daran befestigt werden. Auch gibt es spezielle Rettungsrucksäcke im Internet zu kaufen, welche sich für die Notfallvorsorge gut eignen.

Quellen:

Defport.com: Survival Rucksack

Survivalmesserguide.de: Notfallrucksack

Bkk.bund.de

Preppermitverstand.de: Notfallrucksack

Bkk.bund.de: Notgepäck

Bkk.bund.de: Dokumente sichern

Merkur.de: Notfallrucksack

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