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Kombucha selber machen: Kleiner Pilz mit großer Wirkung
Was genau ist Kombucha?
Das Getränk gilt in mehreren asiatischen Ländern schon seit 2.500 Jahren als Volksmedizin: Kombucha soll eine positive Wirkung auf das Immunsystem und die Darmflora haben und dem Körper beim Entgiften helfen. Bislang ist diese Wirkung schulmedizinisch allerdings nicht nachgewiesen. Beim industriell hergestellten Kombucha kann sie ohnehin nicht in großem Umfang auftreten, weil die Milchsäurebakterien, die für die gesundheitsförderliche Wirkung verantwortlich sind, bei der Pasteurisierung verloren gehen. Wer das Teegetränk jedoch selbst macht, erhält die Mikroorganismen.
Der Kombucha-Pilz: Grundlage für die eigene Herstellung
Möchten Sie Kombucha ansetzen, brauchen Sie den gleichnamigen Pilz dafür, den Sie in speziellen Onlineshops bekommen. Er ist gelblich bis hellbraun, gallertartig und wird meist in Scheibenform geliefert. Genau genommen handelt es sich nicht nur um einen einzigen Pilz, sondern um eine Verbindung mehrerer Pilze, Hefen und Bakterien. Letztere wandeln den Alkohol, den die Hefen aus Zucker produzieren, in verschiedene gesunde Säuren um.
Der Kombucha-Pilz wird in einer Ansatzflüssigkeit geliefert. Achten Sie bei der Auswahl des Pilzes darauf, dass genügend von dieser Flüssigkeit enthalten ist. Sie brauchen rund zehn bis 20 Prozent der Menge, die Sie später ansetzen möchten. Planen Sie also, einen Liter Kombucha herzustellen, sollten mindestens 100, besser noch 200 Milliliter der Ansatzflüssigkeit vorhanden sein.
So setzen Sie den Kombucha an
Sie benötigen neben dem Pilz nur wenige Hilfsmittel, um das gesunde Getränk herzustellen. Dazu zählen:
- ein Gärgefäß, etwa ein Glaskrug mit großer Öffnung
- ein Plastiksieb
- ein Plastiklöffel
- ein Papiertuch
- ein Gummiband
- ein Liter Wasser
- zwei Esslöffel grünen oder schwarzen Tee
- rund 90 Gramm Zucker
Wichtig: Waschen Sie alle Gerätschaften, mit denen Sie bei der Kombucha-Herstellung hantieren, vorher gründlich mit heißem Wasser ab.
Kochen Sie das Wasser auf, geben Sie es in Ihr Gärgefäß und fügen Sie dann den Tee hinzu. Lassen Sie ihn mindestens 15 Minuten lang ziehen – er muss schön stark sein. Geben Sie danach den Zucker mit in das Gefäß und rühren Sie mit dem Plastiklöffel, bis die Zuckerkristalle sich aufgelöst haben. Erst wenn die Mischung auf etwa 20 bis 25 Grad abgekühlt ist (nutzen Sie im Zweifel ein Küchenthermometer), fügen Sie den Kombucha-Pilz mitsamt der Ansatzflüssigkeit hinzu. Decken Sie das Gefäß mit dem Papiertuch ab und befestigen Sie es mit dem Gummiband.
Der Kombucha entsteht bei Zimmertemperatur
Damit die Flüssigkeit, die Sie angesetzt haben, in Ruhe fermentieren kann, braucht sie Zeit und Wärme. Ideal sind 23 Grad, aber wenn es bei Ihnen 20 Grad warm ist, funktioniert der Vorgang trotzdem. Kühler sollte es allerdings nicht sein, da niedrigere Temperaturen die Fermentation verlangsamen.
Stellen Sie das Gärgefäß an einen Platz, an dem Sie es nicht bewegen müssen. Achten Sie auch darauf, dass Sie direkt daneben keine Lebensmittel lagern: Beginnen sie zu schimmeln, finden die Sporen nur allzu leicht ihren Weg in das Gefäß. Nach sieben bis 14 Tagen haben die Hefen und Bakterien den Zucker normalerweise in Säure verwandelt – Ihr Kombucha ist fertig.
Kombucha-Pilz abgießen und weiterverwenden
Schütten Sie die Flüssigkeit mit dem Pilz vorsichtig durch ein Plastiksieb, sodass am Ende nur Ihr selbst gemachter Kombucha übrig bleibt. Probieren Sie ihn: Der Tee sollte leicht säuerlich und sehr erfrischend schmecken. Ist er süßsauer, hatten die Bakterien noch nicht genügend Zeit, allen Zucker umzuwandeln. Dann können Sie beim nächsten Mal etwas länger warten. Aber Vorsicht: Bei einer zu langen Fermentation entsteht Essig!
Waschen Sie den Pilz anschließend vorsichtig mit lauwarmem Wasser ab. Während der Fermentation hat er sich eine dunkle Hülle zugelegt, die Sie jetzt wegspülen. Sobald der Pilz wieder aussieht wie zu Anfang, können Sie ihn erneut verwenden. Statt der Ansatzflüssigkeit verwenden Sie einfach 200 Milliliter Ihres selbst gemachten Kombuchas – es enthält die richtigen Bakterienkulturen.