Kaminofen anschließen: So gelingt der Anschluss am Schornstein
Voraussetzungen für einen Kaminofenanschluss
Grundvoraussetzung ist das Vorhandensein eines Schornsteins, an den Sie den Kaminofen anschließen können. Das Zimmer, in dem Sie Ihren Kamin aufstellen wollen, sollte außerdem über einen Schornsteinzug verfügen – hieran wird das Ofen- oder Rauchrohr, das Qualm und Rauch aus dem Kamin in den Schornstein leitet, angeschlossen. Der Schornsteinzug sollte unbedingt größer als 15 x 15 Zentimeter sein und oberhalb des Kamins noch mindestens 4,5 Meter in die Höhe ragen.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, müssen Sie sich mit einem Schornsteinfeger in Verbindung setzen. Er macht in der Regel einen Hausbesuch bei Ihnen, um zunächst den idealen Standort für den Kamin festzulegen und anschließend technische Details wie die Dimensionen des Ofenrohrs und die Abgasstrecke zu berechnen, also den Weg, den die Abgase des Kamins bis zum Schornsteinzug zurücklegen. Einen Schornsteinfeger in Ihrer Nähe finden Sie direkt unter diesem Text.
Für einen sicheren Stand sorgen
Bevor Sie Ihren Kaminofen anschließen, sind ein paar Vorbereitungen zu treffen. Zum einen darf der Kamin nicht direkt auf einem brennbaren Untergrund wie Teppich oder einem Holzboden stehen. Doch auch, wenn im betreffenden Raum Fliesen verlegt sind, empfiehlt sich die Anschaffung einer feuerfesten Bodenplatte. Sie besteht entweder aus Glas oder Metall und kann je nach Größe des Kamins maßangefertigt werden. Am Ende sollte sie 50 Zentimeter vor und je 30 Zentimeter an beiden Seiten des Kamins hervorschauen.
Kaminofen anschließen: Das Rauchrohr befestigen
Als Nächstes müssen Sie ausmessen, wo das Rauchrohr, das Sie an den Kaminofen anschließen, in den Schornsteinzug geführt wird. Dies geschieht aus optischen Gründen meist oberhalb des Kamins. Markieren Sie die erforderliche Höhe und nehmen Sie dann das Wandfutter des Rauchrohrs zur Hand – also den runden Einsatz, das später innerhalb der Wand als Verbindung zwischen Ofenrohr und Schornsteinzug fungiert. Ziehen Sie den Umriss des Wandfutters mit einem Bleistift nach.
Anschließend kommt je nach Wandstärke eine Schlagbohrmaschine oder ein Bohrhammer zum Einsatz. Denn bevor Sie den Kaminofen anschließen können, müssen Sie einen Durchbruch zum Schornsteinzug schaffen: Bohren Sie im Abstand von wenigen Zentimetern Löcher entlang des Bleistiftumrisses. Zusätzliche Löcher entlang der Längs- und Querachse des so entstandenen Kreises aus Bohrlöchern erleichtern den nächsten Schritt: Mit Hammer und Meißel brechen Sie das Innere des Kreises aus der Wand heraus.
Tragen Sie nun feuerfesten Mörtel auf die Innenseite des Durchbruchs auf und platzieren Sie das Wandfutter für das Rauchrohr in dem Durchbruch. Achten Sie darauf, dass es bündig mit der Rückseite der Wand abschließt und nicht in den Schornsteinzug hineinragt.
Die letzten Schritte für den Kaminanschluss
Sie können jetzt das Ofenrohr zwischen Kamin und Schornsteinzug installieren. Dafür muss der Kaminofen zunächst an seinen endgültigen Platz gerückt werden. Bevor Sie den Kamin aber auf der Bodenplatte platzieren, legen Sie eine Decke zwischen Kamin und Platte, um beim Manövrieren keine Kratzer auf der Unterlage zu hinterlassen. Achten Sie darauf, dass Ihr Kaminofen am Ende mindestens 20 Zentimeter von der Wand entfernt steht und auch andere vom Hersteller vorgegebene Sicherheitsabstände – etwa zu Möbeln – eingehalten werden.
Bevor Sie den Kaminofen anschließen, dichten Sie den Anschluss am Kamin selbst mit Glasfaserband ab, damit kein Rauch in den Wohnraum gelangt. Dann verbinden Sie den Kaminofen mittels Rauchrohr mit dem zuvor geschaffenen Durchbruch zum Schornsteinzug. Stecken Sie dafür ein Ende des Ofenrohrs in die mit Glasfaserband versehene Öffnung am Kamin und das andere in das zuvor installierte Wandfutter. Anschließend setzen Sie noch die Feinstaubfilter des Kamins nach Anleitung des Herstellers ein.
Die erste Inbetriebnahme
Bevor Sie Ihren Kaminofen in Betrieb nehmen, muss dieser von einem Schornsteinfeger abgenommen und genehmigt werden. Danach können Sie Brennholz einlegen und ihn das erste Mal anfeuern. Falls sich am Anfang sehr viel dunkler Rauch entwickelt, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge – einige Öfen sind innen mit einem sogenannten Einbrennlack versehen, der erst aushärtet, wenn der Kamin in Betrieb genommen wird. Die Rauchentwicklung sollte im Laufe der Zeit deutlich nachlassen.