Asbestbeseitigung
Was kostet eine Asbestbeseitigung?
In der Baubranche war Asbest noch bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ein beliebtes und allgemein akzeptiertes Baumaterial. Aufgrund seiner guten Festigkeit, der chemischen Beständigkeit, der thermischen und elektrischen Isolationswirkung sowie der hohen Feuerfestigkeit konnten asbesthaltige Baustoffe multifunktional eingesetzt werden. Besonders weit verbreitet war die Anwendung in Wärmedämmplatten, in Hausdächern sowie in Nachtspeicheröfen.
Heute wissen wir um die negativen gesundheitlichen Auswirkungen; Die Europäische Union hat die technischen Mineralfasern deshalb im Rahmen der sogenannten REACH-Verordnung als Baumaterial weitestgehend verboten. Sofern Asbest in Ihrem Wohngebäude verbaut wurde, sollte Sie dieses fachgerecht (!) entsorgt lassen. Ein rascher Handlungsbedarf wird bereits ab Asbestkonzentrationen von 200 bis 500 Fasern pro Kubikmeter Raumluft empfohlen.
Letzter Punkt ist essentiell: Beim Entfernen asbesthaltiger Komponenten können sich feine Stäube lösen, die sich wiederum über die Atemluft in Bronchien und Lunge festsetzen. Unter Umständen mit enormen Spätfolgen für Ihre Gesundheit. Bevorzugt sollte ein zertifiziertes Bauunternehmen mit dem Ausbau und der Entsorgung asbesthaltiger Baumaterialien beauftragt werden. Neben den gesundheitlichen Aspekten erhöht ein asbestfreies Wohngebäude auch den Wiederverkaufswert der Immobilie.
Asbestbeseitigung – Kosten für Ausbau und Entsorgung
Eine fachgerechte Asbestbeseitigung ist ein komplexes Unterfangen. Aus Sicherheitsgründen sollten diese anspruchsvollen Arbeiten stets von einem professionellen Bauunternehmen durchgeführt werden. Die Kosten für diese Maßnahme setzen sich grundsätzlich zusammen aus dem Ausbau der asbesthaltigen Materialien, dem Abtransport sowie der rechtlich konformen Entsorgung. Am Beispiel eines Gebäudes mit einer Wohnraumfläche von 100 Quadratmetern ergeben sich ungefähr Gesamtkosten zwischen 5.000 Euro und 7.000 Euro. Weitere Ausgaben, beispielsweise für Beratung, Anfahrt und Baugerüst, sollten entsprechend berücksichtigt werden. Sofern der Wohnraum während der Arbeiten nicht bewohnbar ist, muss temporär auf eine andere Art der Unterkunft zurückgegriffen werden – meist verbunden mit weiteren Ausgaben.
- Ausbau von Asbest – Die Kosten für den professionellen Ausbau asbesthaltiger Baumaterialien liegen in der Regel zwischen 35 Euro und 50 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen Aufwendungen für den Einbau asbestfreier Baustoffe; die konkreten Kosten hängen vom Baumaterial und den individuellen baulichen Anforderungen an die Erneuerung der Bausubstanz ab. Vor diesem Hintergrund sind pauschale Preisauskünfte nicht möglich.
- Gerüst – Sofern es die Sanierungsmaßnahmen erfordern, kommen Ausgaben für ein Baugerüst hinzu. Die Kosten liegen meist in der Größenordnung von zehn Euro pro Quadratmeter.
- Entsorgung – Dieser Vorgang umfasst ein feuchtes
Zwischenlagern der Asbestplatten, ein staubdichtes Verpacken in sogenannten Big
Packs, einen fachgerechten Abtransport sowie die gesetzlich vorgeschriebene
Entsorgung des asbesthaltigen Materials auf einer offiziellen Deponie. Die
Preise zur Entsorgung einer Tonne Baumaterial liegen bei 150 Euro bis 300
Euro.
Hinweis: Überzeugen Sie sich vor der Beauftragung einer Baufirma, dass diese über die benötigten Genehmigungen für Transport und Entsorgung verfügt. Für eine nicht rechtskonforme Asbestentsorgung können empfindlichen Bußgelder auf Sie zukommen.
Förderung im Rahmen einer energetischen Sanierung
Ein Asbestbeseitigung wird zunächst nicht grundsätzlich gefördert. Ein entsprechender Zahlungsbeleg vorausgesetzt sind Aufwendungen für meisterliche Handwerksdienstleistungen allerdings als sogenannte außergewöhnliche Belastung von der Steuer absetzbar. Stand 2021 werden 20 Prozent der Ausgaben berücksichtigt (Höchstbetrag 1.200 Euro).
Sofern die Asbestentsorgung im Rahmen einer energetischen Gebäudesanierung (beispielsweise für eine ressourcenschonende Heizung oder eine Wärmedämmung von Fassade und Dach) erfolgt, ist die Beantragung von Fördermitteln möglich. Je nach KfW-Förderprogramm umfasst die Subventioierung sowohl den Bezug von Einmalzahlungen, Tilgungszuschüssen und zinsgünstigen KfW-Krediten. Weiterführende Informationen finden Sie unter anderem auf der Webseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie bei der Kreditbank für Wiederaufbau (KfW). Im Übrigen sind dort auch die entsprechenden Anträge auf Fördermittel zu stellen. Im Sinne einer individuellen Klärung der Fördermöglichkeiten ist eine umfassende Beratung durch ein zertifiziertes Bauunternehmen anzuraten.