Fassadenfenster: Eine große Fenstervielfalt für Ihre individuellen Ansprüche
Fassadenfenster gibt es in vielzähligen Varianten. Bei der Wahl des passenden Fensters sind dabei nicht nur die Anforderungen an Funktionalität und Einbaumöglichkeiten von Relevanz. Auch ästhetische Aspekte an Design und Innenraumausleuchtung sowie die Schaffung eines behaglichen Wohnraumklimas sind bei der Entscheidung zu berücksichtigen. Das Anforderungskollektiv in seiner Gesamtheit ist komplex: Zum Beispiel hängt die Wahl der richtigen Fenstergröße auch von weiteren Faktoren ab, beispielsweise der Gebäudeausrichtung. Während nach gen Süden gerichtete Fenster zur Maximierung der Wärmeausnutzung möglichst groß sein sollten, ermöglicht der Einbau kleinerer Fenster auf der Nordseite des Gebäudes eine langfristigere Wärmespeicherung auch bei winterlichen Bedingungen und sorgt tageszeitunabhängig für ein ganzjährig moderates Raumklima. Ein Energieberatungsunternehmen kann Sie hierzu individuell beraten – und mit Ihnen gemeinsam das für Sie passende Fenster auswählen.
Das sind die gängigsten Fensterarten
Fassadenfenster lassen sich grundsätzlich nach der Art ihrer konstruktiven Ausführung unterteilen. Neben den allseits etablierten Flügelfenstern werden insbesondere bei Altbauten und historischen Gebäuden sogenannte Kastenfenster verwendet. Besonders optisch ansprechend sind Sprossenfenster, bei denen ein inneres Rahmenwerk die Glasscheibe in mehrere Einzelelemente unterteilt. Aber auch das Gegenteil kann der Fall sein: Festverglaste Fenster können große Teile der Fassadenfront umspannen – und damit für viel Licht und eine gute Außensicht sorgen.
- Flügelfenster: Ein weit verbreiteter Fenstertyp für Fassaden sind sogenannte Flügelfenster. Vereinfacht dargestellt, bestehen diese aus einem fest im Mauerwerk integrierten Blendrahmen und den daran meist drehbar gelagerten Fensterflügeln. Ihre Beliebtheit ist vor allem den vielfältigen Öffnungsmöglichkeiten zuzuschreiben: Neben dem vollständigen Öffnen bieten viele Flügelfenster auch die Möglichkeit zum Kippen. Insgesamt lässt sich damit flexibel ein an die Witterungsverhältnisse angepasstes Raumklima einstellen. Daneben sind auch Ausführungen als Drehfenster und platzeinsparende Schiebefenster erhältlich.
- Sprossenfenster: Ein zeitloser und von Eleganz geprägter Fenstertypus ist bis heute das Sprossenfenster. Die Öffnungsmöglichkeiten solcher Fenster sind vielfältig. Hervorzuheben ist die stilistisch besonders ansprechende Ausführung als Dänisches Fenster, deren Fensterelemente zur Außenseite hin geöffnet werden. Übliche Bauformen des aus mehreren kleinen Glasscheiben zusammengesetzten Fensters sind die sogenannte echte Sprosse, die „Helima“-Ausführung mit innenliegenden Sprossen und die Variante mit aufgeklebten äußeren Sprossen, auch als „Wiener Sprosse“ bezeichnet. Letztere bietet vor allem beim Einsatz von Wärmeschutzverglasungen auch wärmeenergetische Vorteile.
- Festverglaste Fenster: Aufgrund ihrer vergleichsweise hohen energetischen Effizienz werden zunehmend festverglaste Fenster verbaut. Insbesondere im Passivhausbau mit integrierter Wärmerückführung und Wohnraumbelüftung eignen sich festverglaste Fenster allein schon aus wirtschaftlichen Aspekten. Hervorzuheben sind aber auch ästhetische Aspekte: Neben vielen Möglichkeiten der Formgebung überzeugen festverglaste Fenster durch ihr schlichtes, modern wirkendes Design. Als nachteilig ist die nicht vorhandene Möglichkeit zum Öffnen anzuführen. Je nach Vorlieben kann dies unter Umständen ein einengendes Wohnraumgefühl erzeugen. Demgegenüber steht der große Lichteinfall bei bodentiefen Fenstern und Panoramafenstern.
- Kastenfenster: Vorwiegend in Altbauten zu finden sind sogenannte Kastenfenster. Ihr charakteristisches Merkmal sind die inneren und äußeren Flügel. Trotz der Einfachverglasung lassen sich mit dieser Konstruktion relativ gute Wärmedämmeigenschaften erzielen. Aufgrund der energetischen Überlegenheit moderner mehrfachverglaster Flügelfenster sind Kastenfenster in heutigen Neubauten nicht mehr von bedeutsamer Relevanz. Investitionen in eine Modernisierung bestehender Kastenfenster mit Wärmeschutzverglasung können sich in der Gesamtkostenrechnung dennoch als wirtschaftlich günstig für Ihr Budget erweisen.
Auf diese Weisen lassen sich Fassadenfenster öffnen
Je nach technischer Ausführungsart bieten Fassadenfenster unterschiedliche Öffnungsmöglichkeiten, die hinsichtlich der grundlegenden Bewegungsfunktionen „drehen“, „kippen“, „klappen“ und „schieben“ konstruktiv ausgelegt sind.
- Die wohl mit Abstand bekannteste Öffnungs- und Verschlussform eines Fassadenfensters ist die Ausführung als Drehflügel und Kippflügel. Charakteristisches Merkmal dieser Bewegungsvariante ist die Möglichkeit zum vollständigen Öffnen des Fensters durch Drehen um die vertikale (Drehflügel) Achse beziehungsweise dem Kippen gen Wohnraum um eine horizontale (Kippflügel) Achse. Sogenannte Drehkippflügelfensterverbinden dabei beide Öffnungsarten miteinander.
- Fenster, die sich um eine meist am oberen Flügelende gelagerte Drehachse nach außen hin öffnen lassen, werden als Klappfenster bezeichnet. Derivative dieser Fensterart sind der Schwingflügel und der Senkklappflügel, welche aufgrund der guten Zugangsmöglichkeiten gerne auch als Dachfenster verbaut werden.
- Insbesondere im angelsächsischen Raum verbreitet sind sogenannte Schiebefenster. Am Beispiel eines Sprossenfensters erfolgt das Öffnen durch horizontales oder vertikales Schieben eines Teilbereichs des Fensters. Gängige Fensterarten am Beispiel der USA sind sogenannte Hung-Windows und Slide-Windows.
Auch die Anordnung der Flügel ist unterschiedlich
Ein weiteres Auslegungskriterium ist die Anordnung und Anzahl der Fensterflügel. Seit Jahrzehnten etabliert sind Einfachfenster, wobei diese heutzutage in der Regel als Energiesparfenster mit Isoliergläsern ausgestattet sind. Aller Voraussicht nach wird das die für Sie relevanteste Fensteranordnung sein, insbesondere wenn es sich um einen Neubau handelt. Etwas exotischer erscheinen dagegen die heute eher nicht mehr üblichen Doppel-beziehungsweise Vorfenster. Bei dieser Anordnung sind zwei Einfachfenster mit einem dazwischenliegenden Luftraum gekoppelt. Dadurch ergeben sich Vorteile hinsichtlich des Wärme- und Schalldämmvermögens. Eine vergleichbare Funktion wird auch von Verbundfenstern erzielt. Häufig in Altbauten und historischen Gebäuden finden sich sogenannte Kastenfenster. Vereinfacht betrachtet stellen diese eine Mehrfachanordnung separierter Doppelfenster dar, woraus sich die charakteristische Kastenform ableitet.
Das Fassadenfenster als architektonisches Designelement
Diese Fenstergrundformen sind erhältlich
Rechteckfenster sind heute der weitgehende Standard aller Fensterformen. Neben architektonischen Gründen sind vor allem die Fertigungsverfahren und damit auch die Herstellungskosten allen anderen Fenstergrundformen überlegen. Neben den zuvor aufgelisteten Fensterarten werden aus ästhetischen Gründen zunehmend auch Fensterbänder oder gar durchgehende Fensterfronten eingesetzt.
Dachgeschosswohnungen weisen an den Hausflanken oftmals auch dreieckig geformte Fenster auf. Auch zusammengesetzte Dreiecksfenster sind anzutreffen. Hinsichtlich funktioneller Aspekte, beispielsweise beim Öffnen und Schließen, bietet auch dieser geometrische Grundtyp eine ähnliche Vielfalt an Möglichkeiten wie beim Rechteckfenster.
Deutlich seltener sind sogenannte Rundbogenfenster beziehungsweise kreisrunde Fenster. Diese werden für entsprechende architektonischen Anforderungen verwendet und sind eher als künstlerisches Element der Gesamtfassade anzusehen. Laut Branchenangaben kommen runde beziehungsweise bogenförmige Fenster zunehmend im Gebäudeneubau zum Tragen. Wenngleich die Kosten vergleichsweise hoch sind, bieten sie eine bunte gestalterische Vielfalt für die Gebäudearchitektur.
Beispiel Sprossenfenster – Verbindung von Eleganz mit Funktionalität
Einige Fassadefenster überzeugen durch ihre ästhetische Formgebung und verbinden damit eine dekorative Funktion mit den hohen funktionellen Standards konventioneller Rechteckfenster wie Wärmedämmung, Lärmschutz und Einbruchsicherheit. Am Beispiel des Sprossenfensters wird dies deutlich: Dabei handelt es sich um ein äußerst energiesparendes, förderfähiges und damit auch insgesamt kosteneffizientes Fenster, was zugleich höchsten stilistischen Ansprüchen genügt.
Aufgrund der hohen Lichteinfallsrate sorgen Sprossenfenster für eine gute Raumausleuchtung und generieren damit einhergehend ein behagliches Wohnraumambiente. Hinzu kommt ein gewisser Sichtschutz gegen ungewollte Wohnraumblicke von außen. Zu finden sind Sprossenfenster oftmals in Fachwerk - und Landhäusern.
Grundsätzlich sind zwei Sprossenarten zu unterschieden:
- Die Echte Sprosse: Bei dieser Sprossenart unterteilt ein Sprossenrahmen das Fenster in mehrere kleine Bereiche. In jedem Segment ist eine einzelne Glasscheibe eingesetzt, sodass sich zusammengesetzte Fenster aus Einzelelementen bilden lassen. In der Vergangenheit war dies aufgrund begrenzter Herstellungsverfahren oftmals die einzige Möglichkeit zur Erzeugung größerer Fensterfronten aus Holz. Auch heute noch sind Echte Sprossen aus Holz aufgrund ihrer traditionellen Optik beliebt, wenngleich mittlerweile auch Sprossenfenster aus Kunststoffen und Aluminiumwerkstoffen erhältlich sind. Letztere Materialien bieten unter anderem Vorteile mit Blick auf wärmedämmende Eigenschaften (Kunststoff) und dekorativen Aspekten (Farbgebung durch Aluminium). Aufgrund der aufwendigeren Herstellung, dem filigranen Rahmenwerk und den Aufwendungen zum Abdichten der vielen Einzelscheiben sind Echte Sprossenfenster vergleichsweise teuer.
- Die Unechte Sprosse: Heutzutage lassen sich problemlos auch größere Scheibenfronten fertigen, sodass zunehmend die weitaus kostengünstigeren Unechten Sprossenfenster angeboten werden. Je nach Anordnung der Sprossen sind zwei Varianten zu differenzieren. Bei der sogenannten „Wiener Sprosse“werden die Sprossen von außen auf eine durchgängige Einzelscheibe geklebt. Damit entfällt zwar die tragende Funktion des Sprossenrahmens; die dekorativen Eigenschaften bleiben jedoch vollumfänglich erhalten. In Verbindung mit einem wärmeeffizienten Energiesparglas macht dieser Aspekt das Wiener Sprossenfenster besonders attraktiv. Zudem besteht die Möglichkeit, ein konventionelles Einfachglasfenster mit Sprossen nachzurüsten, wobei mit Aluminiummaterialien sogar eine Farbgebung möglich ist. Bei der sogenannten „Helima-Sprosse“ sind die Sprossen in den Scheibenzwischenraum integriert. Vorteilhaft bei dieser Variante ist die gute Reinigung der Scheiben, da keine äußere Segmentierung mehr entsteht.
Die Kosten für ein Sprossenfenster im Überblick
Im Vergleich zu standardisierten Einfachfenstern sind die Anschaffungskosten für ein Sprossenfenster etwas höher, was im Wesentlichen auf die aufwendigere Herstellung zurückzuführen ist. Dabei variieren die Preise je nach Sprossenart. Eklatante Unterschiede ergeben sich insbesondere für Echte Sprossenfenster. Die Kosten für diese Sprossenart sind im mittleren dreistelligen Eurobereich angesiedelt. Weitere Zuschläge ergeben sich je nach Fenstergröße, der Sprossenanzahl, den wärmedämmenden Eigenschaften sowie möglichen dekorativen Elementen, wie beispielsweise Ornamenten. Doch auch das Material für das Rahmenwerk ist entscheidend: Im Vergleich zu einem konventionellen Kunststoffrahmen ergeben sich für Aluminium- und Holzfenster weitere Kosten in einer Größenordnung von bis zu 50 Prozent. Für Unechte Sprossenfenster ist mit etwa der Hälfte der Kosten eines Fensters mit Echten Sprossen zu kalkulieren. Im Übrigen weichen die Montagekosten bei allen beschriebenen Sprossenarten nicht wesentlich vom Einbau eines klassischen Einfachfensters ab. Als Richtwert ist von Montagekosten für einen Fachbetrieb, der zertifiziert ist und den Gütekriterien der RAL entspricht, im unteren dreistelligen Bereich auszugehen. Eine weiterführende Beratung vor dem Hintergrund Ihrer individuellen Anforderungen und Wohnraumgegebenheiten erhalten Sie bei einem professionellen Fachbetrieb.
Mit diesen Kriterien das richtige Fassadenfenster finden
- Fensterarten: Fassadenfenster lassen sich unter anderem nach Art der Ausführung, der Anordnung der Fenstergläser, den Öffnungs- und Schließmöglichkeiten sowie in formgebende Aspekte einteilen. Damit können Sie bereits im Vorfeld die für Ihre Anforderungen passende Fensterart ermitteln.
- Bunte Auswahlvielfalt: Nach Festlegen der grundsätzlichen Ausstattungsmerkmale eines Fassadenfensters können Sie auf eine Vielzahl von Varianten zurückgreifen. Am Beispiel werden die jeweiligen Einsatzmöglichkeiten exemplarisch deutlich.
- Professionelle Beratung: Vor dem Hintergrund der vielzähligen Fenstervarianten, unterschiedlichen Kosten und der prinzipiellen Fördermöglichkeiten ist eine individuelle Beratung vom Fachbetrieb empfehlenswert. Auch den Einbau sollten Sie dem Experten überlassen – dies kann sich sogar positiv auf die Gesamtkosten auswirken.