Unternehmensgründung: 10 Tipps für Start-Ups
Unternehmensgründung: 10 Tipps für Start-Ups
Zu einer erfolgreichen Unternehmensgründung gibt es heute so viel Informationsmaterial wie nie zuvor. Kein Wunder - das Internet bietet Existenzgründern vielfältige Möglichkeiten, weshalb sich immer mehr Menschen für die Selbstständigkeit entscheiden. Dieser Artikel verrät in zehn Tipps, was man bei Unternehmensgründungen beachten sollte.
Der Traum vom eigenen Unternehmen
Der eigene Chef sein, die Befehle geben und auch die Arbeitszeiten selbst festlegen - für viele klingt das nach einem Traum. Wer sein eigenes Unternehmen führt, kann selbst entscheiden und ist für den Erfolg oder den Misserfolg verantwortlich. Das gibt eine unvergleichliche Freiheit, aber auch eine große Verantwortung. Die Unternehmensgründung ist zwar heute so einfach wie nie, weil es zahlreiche Anleitungen und Hilfestellungen gibt, die sogar kostenlos verfügbar sind. Dennoch sollte sie nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Immerhin scheitern nahezu 80 bis 90 Prozent aller neu gegründeten Unternehmen - und das bereits in den ersten drei Jahren. Oftmals liegt das nicht daran, dass die Idee hinter dem Start-Up kein Potenzial hätte. Gerade viele unerfahrene Gründer gehen aber unüberlegt vor und legen den Fokus nicht ausreichend auf die Planung. In vielen Fällen verläuft der Start zudem durchwachsen. Gerade dann ist ein besonderes Durchhaltevermögen gefragt, das einige Start-Ups auf die Probe stellt. Die gute Nachricht lautet aber: Wer eine überzeugende Idee hat und ihre Umsetzung ausführlich plant, hat heutzutage gute Chancen, erfolgreich zu sein. Die folgenden zehn Tipps helfen Gründern dabei, ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen.
1. Einfache und klar definierte Geschäftsidee
Ein Start-Up steht und fällt mit seiner Geschäftsidee. Gerade zu Beginn ist die Motivation hoch, weshalb viele Gründer sich übereifrig in Details verlieren und ihre Geschäftsidee unnötig kompliziert machen. Der Feinschliff ergibt sich aber oftmals ohnehin erst mit der Umsetzung. Dann müssen Pläne zum Teil umgeworfen und neu formuliert werden, was den Aufwand verdoppelt. In der Gründungsphase gilt es deshalb, die Geschäftsidee zwar klar zu definieren, sie aber so simpel wie möglich auszudrücken. Dies hilft den Gründern selbst dabei, sich später an dem Kern des Unternehmens zu orientieren und stets zu ihm zurückzukehren. Auch Geldgeber können mehr mit einer einfach beschriebenen Idee anfangen, die klar auf den Punkt gebracht wurde. Kreditinstitute oder Sponsoren möchten - und müssen - sich einen umfassenden Überblick über das Unternehmen verschaffen, das sie vielleicht finanziell unterstützen. Dies gelingt am besten, wenn die Gründer ihnen transparente Informationen, Daten und Fakten an die Hand geben.
2. Das Start-Up wie den Hauptberuf behandeln
Viele Gründer machen sich mit ihrer Leidenschaft selbstständig. Das ist gut und richtig, schließlich geht es darum, die Idee für die nächsten Jahre und Jahrzehnte umzusetzen. Der Aufbau eines Unternehmens ist allerdings kein Spaziergang und hat oft auch wenig mit Leidenschaft zutun. Hier fällt viel Organisationsaufwand an, für den ein langer Atem benötigt wird. Wer nicht konstant am Ball bleibt, läuft schnell Gefahr, im Chaos zu versinken.
Deshalb sollten Unternehmer ihr Business von Tag eins an professionell angehen und nicht als Hobby, sondern als ihren Hauptberuf ansehen. Eine seriöse Herangehensweise bringt schnellere Erfolge ein und zeigt auch Geldgebern und Geschäftspartnern, dass die Gründer es ernst meinen.
3. Flexibilität in der Unternehmensgründung
Ein wichtiger Punkt, den man bei Unternehmensgründungen beachten sollte, ist die Flexibilität. Die eigenen Ideen und Pläne können an unvorhersehbaren Ereignissen scheitern. Nun geht es darum, umzudenken und eine Alternative zu finden. Kaum eine Existenzgründung verläuft ganz nach Plan und ohne Hürden. Erfahrene Unternehmer sind darauf vorbereitet und legen sich zunächst nur einen groben Plan zurecht, der jederzeit abgeändert und optimiert werden kann. So bleiben sie offen für aufkommende Probleme, aber auch für bessere Alternativen, die sich während der Gründungs- und der Anfangsphase ergeben.
4. Der Businessplan
Der Businessplan beschreibt nicht nur die Idee hinter dem Unternehmen, sondern gibt Gründern auch eine detaillierte Anleitung für die ersten Jahre an die Hand. Er enthält zudem den Finanzplan, in dem die Ausgaben und die voraussichtlichen Einnahmen aufgelistet und gegenübergestellt werden.
Ohne einen Businessplan gelingt kaum eine Unternehmensgründung und schon gar nicht dann, wenn externe Geldgeber involviert sind. Sie verschaffen sich anhand dessen einen Überblick über das Projekt und entscheiden dann, ob sie das finanzielle Risiko eingehen möchten.
Ein ausgefeilter Businessplan ist zeitaufwendig. Diese Zeit sollten Gründer aber investieren, da sie in ihr späteres Unternehmen einfließt. Der Start und die ersten Jahre verlaufen erfolgreicher, wenn die Unternehmer stets auf den Businessplan zurückgreifen und sehen können, wo sie gerade stehen. Anhand dessen lässt sich auch erkennen, ob die anfänglichen Ziele eingehalten wurden oder angepasst werden müssen.
5. Die Finanzierung des Unternehmens
Die Finanzierung des eigenen Vorhabens bereitet vielen Neugründern schlaflose Nächte. Das Eigenkapital ist in der Regel zu gering, um die gesamte Idee in die Tat umzusetzen und ein Kredit gilt als teuer. Tatsächlich greifen die meisten Start-Ups auf einen Kredit zurück und erbringen lediglich 20 Prozent des benötigten Kapitals aus eigenen Mitteln. Die finanzielle Unterstützung von Kreditinstituten ist insbesondere in der Anfangsphase hilfreich, wenn Unternehmer größere Anschaffungen wie Maschinen, Material oder Büroräume bezahlen müssen. Gleichzeitig kann sie das Unternehmen schnell voranbringen und dafür sorgen, dass es zeitnah schwarze Zahlen schreibt.
Bei der Wahl des passenden Geldgebers sollten Gründer nicht gleich die erste Möglichkeit ergreifen, sondern Vergleiche einholen und sich für die besten Konditionen entscheiden. Schließlich gehen sie eine Verpflichtung ein, die sie für die nächsten Jahre bindet.
6. Die Rechtsform des Unternehmens
Gründer können unter anderem als Einzelunternehmen, als GbR-Gesellschaft, GmbH oder Aktiengesellschaft tätig werden. Welche Form die richtige Wahl ist, hängt von der Geschäftsidee und dem Risiko ab, das mit ihr verbunden ist. Nach Möglichkeit sollten Unternehmer ihre persönliche Haftung beschränken, damit im Schadensfall allein das Unternehmen mit seinen finanziellen Mitteln haftet. Dafür können Unternehmer zum Beispiel eine GmbH gründen. Wem das Stammkapital von 25.000 Euro fehlt, kann auch auf die kleine Schwester der GmbH zurückgreifen: Ihre Gründung ist schon mit einem Stammkapital von einem Euro möglich.
7. Die Versicherung der Tätigkeit
Apropos Haftung - Fehler passieren überall dort, wo gehandelt wird. Auch bei größter Vorsicht geht nicht immer alles so aus, wie es ursprünglich geplant war. Eine gute Versicherung, die die eigenen Arbeiten abdeckt, ist in diesen Fällen Gold wert. Hier sollten sich Gründer bereits vor der Aufnahme ihrer Geschäfte über die notwendigen - und möglichen - Versicherungen informieren und auch das Kleingedruckte lesen.
8. Arbeit abgeben
Viele Existenzgründer versuchen zu Beginn ihrer Tätigkeit, noch alles selbst zu machen. Dies ist nicht nur unklug, sondern auf lange Sicht einfach nicht möglich. Deshalb gilt es, frühzeitig Hilfe anzunehmen und Aufgaben abzugeben, die andere vielleicht sogar besser erledigen können.
9. Gutes Personal finden
Das gelingt zum Beispiel mit motiviertem Personal. So bleibt den Unternehmern selbst mehr Zeit für ihr Kerngeschäft. Einfachere Aufgaben können sie derweil abgeben und von helfenden Händen erledigen lassen.
10. Die eigene Marke erschaffen
Das eigene Start-Up konkurriert am Markt mit zahlreichen ähnlichen Unternehmen, die die gleiche Zielgruppe ansprechen. Gründer können sich nur dann von der Masse abheben, wenn sie ihre eigene Marke erstellen und damit einen Wiedererkennungswert bei ihren Kunden kreieren. Die eigene Marke ist das Alleinstellungsmerkmal, das ein Unternehmen von seiner Konkurrenz unterscheidet. Dabei spielen zum Beispiel eine besondere Machart der Produkte, einzigartige Farbkombinationen oder ein spezifisch gestalteter Social-Media-Auftritt eine Rolle. All diese Aspekte sorgen dafür, dass die Zielgruppe das Unternehmen bereits dann erkennt, wenn noch kein Name gefallen ist.