Solche Nachbarn wollen wir alle: So klappt’s mit dem Miteinander!
Miteinander sprechen, miteinander aktiv sein
Mit dem Einzug in eine Wohnung oder ein Haus kommen neue Menschen in unser persönliches Umfeld. Hier sind wir besonders empfindlich – wir haben eine Vorstellung, wie es um uns herum ablaufen sollte. Alles, was davon abweicht, wird schnell zum Thema. Ob gutes oder schlechtes Thema, hängt von den Beteiligten ab…
Manchmal gibt es sofort verbindende Elemente – Kinder im selben Alter, ähnliche Hobbys, gleiche Berufe oder Haustiere. Dann ist die Chance auf eine gemeinsame Basis groß. Doch man kann auch von sich aus vieles dafür tun, dass die Chemie stimmt:
Sprechen: Wer neu einzieht, sollte sich informieren – und fragen, wer im Haus oder in der Straße wohnt. Sich schlau machen, welche Gewohnheiten oder speziellen Regeln sich eingespielt haben. Erzählen, wer man ist und was man tut, also: sich vorstellen. Und wenn mal etwas unverständlich wirkt: lieber nachfragen anstatt sich „seinen Teil zu denken“.
Aktivitäten: Durch aktives Handeln lässt sich gute Nachbarschaft fördern – etwa, indem man Hilfe anbietet, wenn etwas transportiert wird oder jemand eine offenkundig schwierige Arbeit beginnt. Sinnvoll ist auch, ein Werkzeug zu verleihen, wenn Bedarf besteht. Wer seinen Nachbarn mal etwas aus dem Supermarkt oder Gartencenter mitbringt, schafft ebenfalls eine solide Grundlage für das Miteinander. Das sich dann prima auf einem Fest oder beim Grillen ausbauen lässt: Andere einzuladen, ist eine nette, gewinnende Form des Handelns. Man muss nicht erst bis zum Winter warten, um dem Nachbarn Starthilfe zu geben, wenn sein Auto nicht anspringt…
Gut durch schwierige Zeiten steuern
Nachbarschaft funktioniert fast nie ohne Reibungspunkte – dazu lebt man zu nah beieinander. Ob man auf der Terrasse telefoniert, die Kinder spielen oder der Grill angeheizt wird: Alles hat auch Auswirkungen auf die Nachbarn. Sich dessen überhaupt bewusst zu werden, ist der erste und wichtigste Schritt zur Rücksichtnahme. Für die braucht es vor allem zwei Zutaten:
Toleranz: Viele Menschen glauben, dass sie in ihrer Wohnung oder ihrem Haus machen können, was sie wollen. Das mag bezogen auf die Grundfläche stimmen – doch der Luftraum darüber und zu den Nachbarn hin ist grenzenlos, so z.B. auch das Treppenhaus und der Flur. Wenn der eine Nachbar toleriert, dass auf der Terrasse telefoniert wird, weil der andere sein Gespräch möglichst leise führt, funktioniert das Miteinander besser. Ebenso, wenn die Grillparty ab 22 Uhr im Hausinneren weitergeführt wird, weil der Nachbar bis dahin klaglos die Gerüche ertragen hat. Wenn hierbei jeder seine Mietrechte kennt und nicht auf Mietrecht-Mythen beharrt, kann das das Zusammenleben ebenfalls leichter machen.
Offenheit: Oft tragen Menschen ihren Unmut oder ihr Unverständnis über bestimmte Dinge mit sich herum und stauen so Frust auf. Das muss nicht sein – rechtzeitig angesprochen, lösen sich Situationen oft, bevor sie zum Problem werden. Es schadet nie, zu wissen, woran man ist: Wer seine Gefühle zeigt, wird eher richtig verstanden als streng verschlossene Typen. Offenheit heißt auch, miteinander zu sprechen statt nur übereinander.
Der ideale Nachbar
Wie ist er denn nun, der ideale Nachbar? Ganz einfach: offen, interessiert, hilfsbereit, tolerant, rücksichtsvoll, initiativ, aktiv und mitdenkend. Selbst wenn man diese Verhaltensweisen nur teilweise beherzigt, sollte das nachbarschaftliche Miteinander gut funktionieren...
Sollten Sie dennoch in einen Nachbarschaftsstreit geraten, finden Sie hier hilfreiche Tipps, wie der Streit friedlich beigelegt werden kann.