Wohnung stinkt: Was können Raumdüfte?
Wie wirken Raumdüfte auf unsere Sinne?
Der menschliche Geruchssinn ist faszinierend: Je nach Alter besitzt der Mensch zwischen 200 und 400 Geruchsrezeptoren mit ca. 10 Millionen Riechzellen. Diese helfen uns, die Gerüche in unserer Umgebung wahrzunehmen. Duftmoleküle treten über die Nase in unsere Nervenzellen ein, die in der Riechschleimhaut sitzen. Über den Riechkolben gelangen die Informationen in unser Gehirn, welches den Duft wahrnehmen und einordnen kann.
Menschen nehmen Gerüche auf unterschiedliche Weise wahr. Während die eine Person einen Duftstoff als besonders angenehm empfindet, kann der:die andere diesen als eher abstoßend wahrnehmen. Außerdem speichert das Gehirn bestimmte Gerüche in Verbindung mit Erlebnissen und Erinnerungen ab. Viele dürften es kennen, wenn einem zum Beispiel ein bestimmter Geruch in die eigene Kindheit zurückversetzt. So verbinden viele Menschen den Duft von Orangen mit dem Winter und der Adventszeit.
Dadurch können Düfte auch Emotionen des Menschen beeinflussen. Bei der sogenannten Aromatherapie wird versucht, das Wohlbefinden eines Menschen mithilfe von ätherischen Ölen positiv zu beeinflussen. Eine Aromatherapie kommt in der Naturheilkunde zum Einsatz, häufig um Erkrankungen zu behandeln oder Stress zu reduzieren.
Wichtig: Erkrankungen können von eine:m ausgebildete:m Mediziner:in behandelt werden. Therapien auf dem Gebiet der Heilpraktik sind immer nur ergänzend, in Absprache mit einem:r Ärzt:in, durchzuführen.
Die verschiedenen Arten von Raumdüften
Es gibt viele verschiedene Raumdüfte – in den unterschiedlichsten Ausführungen. Da kann die Auswahl schonmal schwerfallen. Diese Übersicht hilft Ihnen, den für Sie richtigen Raumduft zu finden:
Natürliche vs. synthetische Raumdüfte: Vor- und Nachteile
Der wichtigste Unterschied zwischen natürlichen und synthetischen Raumdüften ist der Herstellungsprozess. Natürliche Raumdüfte werden vorwiegend aus natürlichen Pflanzenteilen gewonnen, synthetische Duftstoffe werden künstlich nachgebildet. In der Regel sind die Herstellungskosten für natürliche Duftöle deutlich höher als bei synthetischen Produkten. Allerdings können viele synthetische Duftstoffe Allergien und Hautreizungen auslösen und sind damit nicht für jede:n geeignet.
Duftkerzen, Diffusoren, Duftstäbchen und Räucherstäbchen
Aromadüfte – sowohl natürliche als auch synthetische Produkte – gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Für Raumdüfte kommen häufig Duftkerzen, Diffusoren, Duftstäbchen und Räucherstäbchen zum Einsatz, da sie ihre Duftstoffe nach und nach an die Raumluft abgeben und für eine angenehme Atmosphäre sorgen. Diffusoren geben in regelmäßigen Abständen kleine Duftstöße an die Raumluft ab. Räucherstäbchen hingegen werden angezündet und verteilen ihren Geruch über den entstehenden Rauch im Raum – hier wird der Raumduft häufig sehr intensiv wahrgenommen. Duftkerzen hingegen sorgen für eine sanfte Geruchsverteilung. Beim Anzünden der Kerze wird das mit Duftölen vermischte Wachs aufgeweicht und setzt seine Duftmoleküle frei. Duftstäbchen sind kleine Holzstäbe, die in einem Flakon mit einer duftenden Flüssigkeit stehen und die Moleküle über ihr Holz an die Raumluft abgeben.
Besondere Duftkategorien und ihre spezifischen Eigenschaften
Es gibt verschiedene Duftkategorien, die sich in ihren Eigenschaften voneinander unterscheiden:
- Holzig: Duftstoffe mit einer holzigen Note erinnern meist an Bäume und Wurzeln. Beispiele für holzige Duftstoffe sind Sandelholz, Zedernholz, Kiefer, Eiche und Nadelbaum.
- Aromatisch: Aromatische Düfte erinnern an Kräuter und Öle. Viele ätherische Öle fallen unter diese Kategorie, wie etwa Lavendel, Eukalyptus und Rosmarin.
- Blumig: Zu den blumigen Düften gehören mitunter Grundnoten wie Rosen, Jasmin, Lilien, Magnolien und Maiglöckchen – aber auch Lavendel zählt dazu.
- Zitrus: Unter die Kategorie der Zitrus-Düfte fallen Gerüche wie Mandarine, Orange, Limette oder Bergamotte.
Die Bedeutung der Auswahl des richtigen Raumdufts
Raumgröße, Duftintensität und Vorlieben
Bei der Auswahl des passenden Raumdufts für Ihr Zuhause kommt es auf verschiedene Faktoren an: Wie groß ist der Raum? Wie intensiv soll der Duft sein? Welche Duftvorlieben haben Sie? Grundsätzlich gilt, dass kleinere Räume nicht viele Duftkerzen, Diffuser und Co. benötigen – sonst ist die Geruchsintensität zu stark. Bei Räumen von 20 m² reicht es, wenn Sie eine Duftkerze bzw. einen Diffuser aufstellen. In größeren Räumen können Sie ruhig mehr aufstellen. Die Menge der Duftelemente hängt auch von ihrer gewünschten Duftintensität ab. Um Ihre persönlichen Vorlieben herauszufinden, können Sie sich im Vorfeld einige Geruchsproben besorgen und überlegen, welcher am besten passt.
Wirkung von Raumdüften auf verschiedene Räume
Raumdüfte haben eine starke Wirkung auf die Raumatmosphäre. Je nach dem, um welchen Raum es sich handelt, werden verschiedene Assoziationen geweckt. Da diese individuell verschieden sein können, lässt sich pauschal nicht sagen, welcher Duft am besten zu welchem Raum passt – es kommt auf Ihre persönlichen Vorlieben an.
- Badezimmer: Mit dem Badezimmer verbinden wir Entspannung, Pflege und wohltuende Empfindungen. Hier eignen sich aromatische und holzige Raumdüfte besonders gut. Auch Zitrus-Düfte passen sehr gut in das Badezimmer.
- Wohnzimmer: Im Wohnzimmer können Sie auf blumige Raumdüfte setzen. Sie sorgen für eine angenehme Wohlfühlatmosphäre. Achten Sie hier darauf, dass die Duftintensität nicht zu stark ist.
- Küche: Da in der Küche gekocht wird, verbreiten sich hier die meisten, oft intensiven Gerüche. Hier eignen sich vor allem würzige Raumdüfte, wie Thymian und Rosmarin. Achten Sie zudem darauf, Essensgerüche zu neutralisieren – etwa mit Essigreiniger oder Zitronensäure.
Unerwünschte Gerüche mit Raumdüften neutralisieren
Wer mit unangenehmen Gerüchen im Wohnraum konfrontiert ist, sollte zuerst nach der Ursache dafür suchen und diese beseitigen. Es bringt nichts, die Gerüche einfach mit Duftkerzen und Co. zu überdecken, da die Quelle des unangenehmen Geruchs fortbesteht. Neben Essigreiniger, Kaffeesatz und Zitronensäure können Sie unerwünschten Gerüche in Ihrem Haushalt auch mit einigen Raumdüften entgegenwirken. Dafür eignen sich Kräuter- und Zitrus-Düfte besonders gut. Stellen Sie nach der Grundreinigung eine Duftkerze, ein Räucherstäbchen oder einen Diffusor auf. So können Sie dem Geruch schnell den Gar ausmachen.
Auswirkungen von Raumdüften auf die Stimmung und das Wohlbefinden
Gerüche können einen Einfluss auf unser Wohlbefinden, unsere Stimmung und sogar die Gehirnaktivität haben. Geruch wird an das limbische System in unserem Gehirn weitergeleitet, das für Emotionen zuständig ist. Unser Gehirn assoziiert Gerüche also mit bestimmten Erinnerungen, Emotionen usw. und sorgt für eine spezifische Wahrnehmung des Duftstoffes. Je nach dem, um welchen Duft es sich handelt, sind andere Effekte zu erwarten:
- Konzentration: Zitrus-Düfte, Rosmarin und Eukalyptus
- Entspannung: Kamille, Rose, Vanille und Lavendel
- Besser schlafen: Lavendelöl, Melisse und Zedernholz
- Kreativität: Zitrone, Bergamotte, Zypresse und Sandelholz
Tabelle: So wirken verschiedene Duftstoffe
Duft | Wirkung |
---|---|
Lavendel |
entspannend, ausgleichend, lindert Kopfschmerzen |
Zitrone |
erfrischend, konzentrationsfördernd |
Eukalyptus |
anregend, konzentrationsfördernd |
Orange |
stimmungsaufhellend |
Pfefferminze |
gedächtnisstärkend, erfrischend |
Vanille |
harmonisierend, beruhigend |
Rose |
harmonisierend, beruhigend |
Jasmin |
angstlösend, stimmungsaufhellend |
Rosmarin |
konzentrationsfördernd |
Kamille |
angstlösend, nervenstärkend |
Zitronengras |
konzentrationsfördernd, energieverleihend |
Zimt |
ausgleichend, nervenstärkend |