Vollwärmeschutzdämmung
Was kostet eine Vollwärmeschutzdämmung?
Ein nicht unerheblicher Anteil der Heizwärme wird über Fassade, Dach und Wärmebrücken (zum Beispiel Fenster und Türen) an die Umgebung abgegeben. Mit einer Vollwärmeschutzdämmung lassen sich diese Verluste deutlich reduzieren und somit Kosten sparen: Experten beziffern ein Einsparpotenzial von bis zu 20 Prozent. Mit Blick auf den Klimaschutz und die massiv ansteigenden Heizkosten eine sicherlich nachhaltige Investition. Allein die thermische Isolierung des Dachs verbessert den Wärmehaushalt bereits um bis zu acht Prozent. Im Übrigen führt die Anbringung einer Dämmung auch zu einem angenehmeren Wohnraumklima insgesamt. Dabei sind gesetzliche Regelungen zu beachten: Beispielsweise schreibt die Energieeinsparverordnung (EnEV) eine Fassadendämmung verbindlich für Neubauten vor. Erfreulicherweise steht eine Vielzahl an Dämmverfahren zur Verfügung, sodass Sie die für Ihre individuellen Anforderungen passende Wärmedämmung finden können.
Kosten für eine Fassadendämmung
Eine Fassadenwand kann sowohl von außen als auch von innen gedämmt werden. Beide Varianten haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Beispielsweise bietet sich eine Innendämmung vor allem bei Altbauten an, wo eine optisch nachteilige Veränderung von Fassadenornamenten aus ästhetischen Gründen vermieden werden soll. Wenngleich sich eine äußere Fassadendämmung mit Blick auf die Dämmwirkung vermutlich als effizienter erweist. Doch die Kosten für eine Innendämmung sind meist günstiger: Je nach Dämmmaterial sind Preise zwischen 30 Euro und 70 Euro pro Quadratmeter üblich. Zum Einsatz kommen unter anderem Mineralwolle, Mineralschaumplatten, Kalziumsilikate und Kunststoffe wie Polyurethan.
Meist wirkungsintensiver ist eine Außendämmung der Fassade. Zu den etablierten Dämmverfahren zählen die Einlassdämmung, das Wärmedämmverbundsystem, Isolierklinker sowie ein sogenannter Fassadenvorhang. Jedes Verfahren benötigt wiederum einen Einsatz bestimmter Materialien – zum Beispiel Mineralwolle, Mineralfasern, Styropor, Phenol-Hartschäume aber auch Naturstoffe biogenen Ursprungs (unter anderem Holzfaser, Stroh). Die Kosten der Materialien und Dämmverfahren sind unterschiedlich hoch:
- Relativ kostengünstig mit etwa 30 Euro (Einblasverfahren) beziehungsweise 50 Euro pro Quadratmeter (Platten im Wärmedämmverbundsystem) ist zum Beispiel Styropor. Auch methodenspezifisch gestalten sich die Montagekosten insgesamt als eher moderat. Nachteilig im Zusammenhang mit Polystyrol ist jedoch die bedenkliche Umweltverträglichkeit, vor allem bei der Entsorgung. Übrigens ein Grund, weshalb Polystyrol nur noch äußerst begrenzt von staatlicher Seite subventioniert wird.
- Wesentlich kostenintensiver mit Preisen in der Größenordnung von 250 Euro (und darüber hinaus) sind Isolierklinker und Fassadenvorhang. Dafür entfallen meist bauliche Folgekosten, beispielsweise für Putz und Armierungsarbeiten zur Vermeidung von Spannungsrissen am Mauerwerk. Sofern Wärmebrücken vermieden und isoliert sind, überzeugen beide Dämmverfahren vor allem bei den reduzierten Heizkosten und der Schimmelvermeidung.
Die Vielfalt und unterschiedlichen Dämmverfahren ermöglicht eine individuelle Auswahl, angepasst an die jeweiligen Anforderungen an eine wirksame Dämmung des Wohngebäudes. Weiterführende Angaben zur Methodik, den vorbereitenden baulichen Maßnahmen sowie den damit verbundenen Kosten und Einsparpotenziale sind in den Lexikon-Beiträgen „Außendämmung“ und „Innendämmung“ zu finden.
Kosten für eine Wärmedämmung am Dach
Die Gesamtkosten für die Anbringung einer Wärmedämmung am Dach variieren teils deutlich. Maßgeblich sind zunächst das gewählte Dämmverfahren sowie das Dämmmaterial. Die Kosten hängen außerdem auch von der Art des Daches (Walmdach, Schrägdach etc.), dem Sparrenanteil im Tragwerk, der Dachgröße sowie der konstruktiven Komplexität des Daches insgesamt ab (Rinnen, Kehlen, Dachknicke etc.). Weitere Kostenpunkte sind vorbereitende Baumaßnahmen am Dachstuhl, dem Tragwerk (Lattung, Dachsparren) und am Dachfirst. Auch energiesparende Dachfenster sind eine effektive Möglichkeit zur Erhöhung der Dämmwirkung, allerdings verbunden mit zusätzlichen Ausgaben im dreistelligen bis vierstelligen Eurobereich.
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Vor allem die Dämmverfahren sind kostenentscheidend. Etabliert haben sich die sogenannte Zwischensparrendämmung beziehungsweise die damit verbundene Untersparrendämmung sowie Verfahren auf den Dachsparren (Aufsparrendämmung, Aufdachdämmung).
- Zwischensparrendämmung – Bei diesem Dämmverfahren werden Spannfilzbahnen zwischen die Dachsparren geklemmt und fixiert. Solche Klemmstoffmatten bestehen oftmals aus Mineral- oder Steinwolle. Der Montageaufwand ist im Vergleich zu anderen Dämmverfahren eher moderat: Zum Beispiel kann ein vorheriges Entfernen der Dachdeckung entfallen. Der Quadratmeterpreis liegt in der Regel zwischen 30 Euro und 60 Euro; inklusive der Montage sind Ausgaben von bis zu 100 Euro pro Quadratmeter einzukalkulieren. Zur Minimierung von Wirkungsgradverlusten durch Wärmebrücken sollte eine fachgerechte Montage und Abdichtung der Dämmstoffbahnen erfolgen.
- Untersparrendämmung – Vor allem in Kombination mit einer Zwischensparrendämmung kann eine Untersparrendämmung die Dämmwirkung insgesamt verbessern. Ideal ist ein solcher Verbund bei älteren Bauten mit einer eher nur schwach ausgeprägten Dämmung. Durch die Anbringung eines zusätzlichen Dämmmaterials kann die Wirkung deutlich verstärkt werden. Gerne werden dazu Platten verwendet, welche im Nachgang verputzt werden. Die Preise variieren unter anderem nach Art und Dicke des Plattenmaterials. Für eine Untersparrendämmung mit der empfohlenen Mindestdicke von 20 bis 30 Millimetern entstehen Kosten in der Größenordnung von 50 Euro pro Quadratmeter.
- Aufsparrendämmung – Bei dieser Methode wird das Dämmmaterial auf die Sparren befestigt. Die Dämmwirkung ist relativ hoch. Der Montageaufwand und die Kosten allerdings auch: Vor der Befestigung muss das Dach abgedeckt werden – und im Anschluss erneut eingedeckt. Eine damit verbundene Dämmvariante ist die sogenannte Dachaufschalung. Das Dämmmaterial wird dabei oberhalb der Dachsparren, jedoch überwiegend unterhalb der Lattung angebracht. Dieses Vorgehen ist mit Blick auf die Dichtwirkung optimal. Besonders hervorzuheben ist die thermische Isolationswirkung. Auch ermöglicht die Form einer Schalungsdämmung ein Höchstmaß an konstruktiver Flexibilität, beispielsweise für Fenster und Belüftungselemente. Die Kosten für eine Aufdachdämmung liegen in der Größenordnung von 100 Euro pro Quadratmeter, auch weitaus darüber. Unter Umständen kommen zusätzliche Kosten für vorbereitende Maßnahmen, wie beispielsweise dem vorherigen Abdecken des Daches, hinzu.
Die beschriebenen Dämmverfahren können bei Bedarf auch teilweise oder komplett miteinander kombiniert werden. Mit einer Vollsparrendämmung lassen sich die Wärmedämmwerte (zum Beispiel für ein Passivhaus) und damit auch die Heizkosten deutlich reduzieren. Aufgrund der relativ hohen Ausgaben für Material und Montage ist eine vorherige energetische Fachberatung zur passenden Dämmmethode ratsam.
Von staatlichen Förderzuschüssen profitieren
Im Rahmen des sogenannten Gebäudeenergiegesetzes und der Energieeinsparverordnung (EnEV) ist die Dämmung eines Daches zur Verbesserung der Energieeffizienz grundsätzlich förderfähig. Dabei gilt es, die bautechnischen Vorgaben zur Dämmwirkung einzuhalten. Zum Beispiel muss mit dem gewählten Dämmkonzept ein Wärmedurchgangswert von 0,24 W/mK oder darunter erreicht und nachgewiesen werden. Andere Förderprogramme definieren deutlich straffere Kriterien: So darf für eine Inanspruchnahme von Subventionen zur Effizienzhausförderung (BEG) ein U-Wert in von 0,14 W/mK nicht überschritten werden.
Zu den Fördermöglichkeiten zählen Direkt- beziehungsweise Tilgungszuschüsse von bis zu 20 Prozent der Gesamtausgaben für die jeweilige Einzelmaßnahme, zumindest bis zu einem Maximalbetrag von 12.000 Euro. Dies umfasst auch die energetische Fachberatung im Vorfeld sowie in Begleitung zu den jeweiligen Baumaßnahmen. Darüber hinaus stehen zinsgünstige KfW-Kredite zur Verfügung. Weiterführende Informationen zu den einzelnen Förderprogrammen und dem Antragsverfahren erhalten Sie beim Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), bei der KfW-Bank und von entsprechend Bauunternehmen.