Teppichboden selbst entfernen: Darauf sollten Sie achten
Über die Jahre haben sich intensive Laufspuren abgezeichnet, größere und kleinere Verschmutzungen lassen sich nicht mehr richtig entfernen oder die Optik passt einfach nicht mehr zu Ihrer Einrichtung. Und manchmal wollen Sie einfach auch nur ganz auf den Teppichboden verzichten. Was bleibt ist die Entscheidung: Der Teppichboden muss raus! Wie Sie das selbst machen können, was Sie dabei beachten müssen und was Sie dazu brauchen, zeigen wir Ihnen im folgenden Beitrag.
Teppichboden entfernen: Die ersten Schritte
Wenn vorhanden, lösen Sie als erstes die Teppichleisten an den Wänden und eventuell vorhandene Abdeckschienen an den Übergängen zu anderen Räumen oder Bereichen. Die Teppichleisten lassen sich zumeist einfach mit einem Spachteln abhebeln. Sind sie verschraubt, lösen Sie alle Schrauben und nehmen Sie dann die Teppichleisten ab. Gleiches gilt für die Übergangsschienen, die entweder geschraubt, geklebt oder als Klemmschienen mit Profil ausgeführt sind.
Nach dem Entfernen der Leisten und Schienen untersuchen Sie die Verlegeart des Teppichbodens. Wenn Sie diesen selbst verlegt haben, können Sie sich vielleicht auch noch daran erinnern, wie Sie den Teppichboden fixiert haben. Grundsätzlich unterscheiden wir in Verklebung mit doppelseitigem Teppichklebeband, in Vollverklebung mit wasserlöslichem Kleber oder Vollverklebung mit nicht wasserlöslichem Kleber. Entsprechend unterscheiden sich auch die Möglichkeiten der Entfernung des Teppichbodens.
Untersuchen Sie am besten in einer Ecke des Raumes, wie der Teppichboden verklebt wurde. Davon hängt dann auch die Technik zum Entfernen des Teppichbodens ab. Egal, wie der Teppichboden fixiert wurde empfehlen wir, den Teppichboden parallel zu einer Wand in 30 bis 50 Zentimeter breite Streifen zu schneiden. Das erleichtert alle nachfolgenden Arbeiten erheblich.
Ist der Teppichboden einfach verklebt, dann zumeist mit doppelseitigem Klebeband an den Wänden entlang und an Nahtstellen und Übergangen.
Ist der Teppichboden wasserlöslich verklebt erkennen Sie das daran, dass sich der Teppichboden nach dem Anfeuchten des Klebers und einiger Wartezeit vom Boden lösen lässt. Anders bei nicht wasserlöslichem Teppichkleber. Damit bleibt der Teppichboden auch nach Durchfeuchtung fest an seinem Platz. Hier hilft nur viel langwierige Arbeit mit dem Spachtel oder besser der Einsatz des Teppichstrippers.
Tepppichboden entfernen: Das sind die Werkzeuge, die Sie benötigen
In den meisten Fällen werden Sie zur Entfernung des Teppichbodens einige Werkzeuge benötigen. Wir empfehlen folgende Ausstattung:
- Teppichmesser/Cuttermesser, am besten mit Hakenklinge
- breiten Spachtel
- eventuell Teppichstripper zur Entfernung alter Bodenbeläge
- feste Müllsäcke
Der Teppichstripper ist eine Maschine, die Sie sich in vielen Baumärkten oder im Bodenbelags-Fachhandel ausleihen können. Einen Teppichstripper brauchen Sie in aller Regel dann, wenn der Teppichboden vollflächig mit nicht wasserlöslichem Kleber verlegt wurde.
Ist der Teppichboden mit wasserlöslichem Kleber verlegt, benötigen Sie zusätzliche eine Gießkanne mit Brause-Aufsatz oder Flächensprüher.
Mit Klebeband fixierten Teppichboden entfernen
Beginnen Sie am besten an einer Wandseite und arbeiten Sie in Richtung der Verklebung. In einzelnen, nicht zu breiten Streifen lässt sich der Teppichboden relativ einfach vom Boden und Klebeband abziehen. Rückstände vom Teppichklebeband entfernen Sie vorsichtig und möglichst restlos mit dem Spachtel.
Der Teppichboden ist mit nicht wasserlöslichem Kleber verlegt
Dann sollten Sie nach Möglichkeit einen Teppichstripper einsetzen. Dieser fährt mit seiner flachen Schiene unter den Belag und trennt diesen mechanisch vom Kleber beziehungsweise vom Boden. Bei sorgfältiger Arbeit sollte auch hier eine ebene Fläche entstehen, die für weitere Bodenbelagsarbeiten geeignet ist.
Schneiden Sie vor dem Einsatz des Teppichstrippers den Teppichboden in Streifen, die etwa so breit sind, wie die Schiene des Strippers. Beginnen Sie an der Tür, einmal durch den Raum. Von der entstandenen "Gasse" her arbeiten Sie sich dann jeweils zu den Wänden vor.
Sollte der alte Teppichboden auf einem Holzboden verklebt gewesen sein, lohnt sich oftmals ein anschließendes gutes Abschleifen und das Neuversiegeln des Bodens.
Wenn Ihnen der ganze Aufwand zu groß wird, können Sie selbstverständlich auch einen Fachmann mit dem Entfernen des Teppichbodens beauftragen.
Eine andere Möglichkeit, die Ihnen Stress und Arbeit abnimmt, ist die Beauftragung eines Fachmannes. Dieser entfernt Ihnen ohne Rückstände den Teppich und übernimmt auch noch die Entsorgung.
Alten Teppichboden richtig entsorgen
Der alte Teppichboden besteht aus unterschiedlichen Materialien, die zumeist nicht unproblematisch zu entsorgen sind. Wir empfehlen, die Teppichstreifen aufzurollen und in Müllsäcken verpackt bei einer öffentlichen Entsorgungsstelle, beispielsweise im nächsten Wertstoffhof abzugeben. Dort können Sie den Teppichboden sehr preisgünstig und manchmal auch zum Nulltarif entsorgen. Bei kleineren Flächen können Sie die Teppichreste auch in der Restmülltonne entsorgen. In vielen Kommunen werden Teppichböden auch über den Sperrmüll entsorgt. Informieren Sie sich vorab über die Möglichkeiten in Ihrem Ort.