Pro und Contra: Haushaltshilfe oder selbst putzen?
Allgemeine Überlegungen
Haushaltshilfe
Wer sich dafür entscheidet, eine Haushaltshilfe zu engagieren, darf sich über einige Vorteile freuen. Denn mit einer Putzhilfe sparen Sie selbst eine Menge Zeit mit Hausarbeit und werden im Alltag entlastet – das lohnt sich insbesondere bei einem stressigen Arbeitsalltag. Auch Rentner:innen, die den Haushalt nicht mehr selbstständig führen können, werden auf diese Weise entlastet. Neben den entlastenden Vorteilen profitieren Sie auch von der Expertise einer professionellen Haushaltshilfe. Fachlich ausgebildete Haushaltshilfen verfügen über Kenntnisse der professionellen Reinigung und sorgen für gründliche Sauberkeit und Hygiene. Mit vielen Reinigungskräften können Sie außerdem individuelle Terminvereinbarungen absprechen – und bleiben damit flexibel.
Selberputzen
Auch das Selberputzen hat Vorteile: Ein wichtiger und für viele ausschlaggebender Faktor ist die damit einhergehende Kostenersparnis. Auf Dauer kann ein solcher Reinigungsservice den Geldbeutel belasten – denn eine faire und angemessene Bezahlung der Reinigungskraft ist elementar. Wer eigenständig putzt, hat auch mehr Kontrolle über die Sauberkeit und Ordnung im eigenen Haushalt und kann ganz nach seinem:ihrem eigenen Bemessen saubermachen. Zudem fühlen sich viele Menschen wohler, wenn keine fremde Person Zugang zu ihrem Haus und dazu auch in sehr private Räume wie Bade- oder Schlafzimmer hat.
Kosten und Budget
Haushaltshilfe
Pauschal lässt sich nicht vorhersagen, wie viel eine Haushaltshilfe kostet. Meist werden sie allerdings stundenweise entlohnt – der Mindestlohn liegt aktuell bei 12 Euro pro Stunde (Stand: September 2023). Diesen Stundenlohn müssen Sie Ihrer Reinigungskraft also auf jeden Fall zahlen. In einigen Fällen müssen Sie zum Lohn auch die Reinigungsmittel stellen. Hinzu kommen je nach Beschäftigungsverhältnis Sozialabgaben und Versicherungen, die Sie als Arbeitgeber:in teilweise übernehmen müssen.
Selberputzen
Reinigen Sie Ihre Wohnung selbst, müssen Sie in der Regel nur die Kosten für die Reinigungsmittel und das Material berechnen. Wer zu hohe Budgeteinschränkungen durch eine Reinigungshilfe fürchtet, kann diese zumindest in unregelmäßigen oder weitauseinanderliegenden Terminen engagieren.
Der Zeitfaktor
Haushaltshilfe
Ein wesentlicher Vorteil einer Haushaltshilfe ist natürlich der Zeitfaktor. Schätzungsweise drei bis vier Stunden verbringen wir pro Woche mit Putzen. Die durch eine Haushaltshilfe gewonnene Zeit bedeutet für Sie weniger Stress und mehr Raum für Erholung sowie Freunde und Familie, was wiederum zu einer verbesserten Lebensqualität beiträgt.
Selberputzen
Der tatsächliche Zeitaufwand beim Reinigen kann je nach Wohnungsgröße und Sauberkeitsempfinden natürlich deutlich variieren. Ein großer Teil der Hausarbeit lässt sich allerdings einsparen, wenn einige Dinge sofort erledigt werden, statt sie aufzuschieben. Dazu gehört Geschirr spülen/Spülmaschine einräumen, Oberflächen abwischen und Gebrauchsgegenstände an ihren vorgesehenen Platz räumen. Ein gutes Zeitmanagement meint auch eine effiziente und sinnvolle Aufgabenverteilung an alle Haushaltsmitglieder. Wird der Haushalt gemeinsam erledigt, fällt der Zeitaufwand für alle geringer aus. Ein Putzplan kann dabei helfen.
Sauberkeit und Qualität
Haushaltshilfe
Wie bereits erwähnt, verfügt eine Haushaltshilfe über ein hohes Maß an Expertise und kennt sich mit professioneller Reinigung bestens aus. Daher ist in vielen Fällen auch eine bessere Qualität der Ergebnisse und mehr Sauberkeit zu erwarten als bei der Eigenreinigung.
Selberputzen
Allerdings gibt es auch Personen, die akribisch auf Sauberkeit achten und deren Reinigungsleistung nicht von der einer professionellen Putzkraft zu unterscheiden ist. Insbesondere Menschen mit individuellen Hygieneansprüchen bevorzugen oft eine eigenständige Reinigung, statt diese Aufgabe(n) an andere Leute abzugeben.
Weitere Überlegungen
Flexibilität und persönliche Bedürfnisse
Ein großer Vorteil bei Haushaltshilfen ist, dass in den meisten Fällen individuelle Anforderungen und Lebensumstände berücksichtigt werden können. In der Regel können Termine relativ flexibel, je nach den Bedürfnissen der Bewohner:innen gestaltet werden. Meist vereinbaren Sie dabei einen bestimmten Tag in der Woche sowie eine festgelegte Uhrzeit. Wer sich unsicher ist, ob eine Haushaltskraft zu den individuellen Lebensumständen passt, kann diese testweise für ein paar Reinigungsaufträge engagieren und herausfinden, ob das interpersonelle Verhältnis und die Arbeitsweise passen.
Soziale Aspekte
Eine Haushaltskraft verbringt ihren Arbeitstag im Privathaushalt ihrer Arbeitgeber:innen. Wer also eine Putzhilfe engagiert, muss mit einer Einschränkung der Privatsphäre – zumindest zeitweise am Tag – rechnen. Damit keine Auswirkungen auf das Familienleben und den persönlichen Alltag entstehen, sollte das Engagement einer Reinigungskraft mit allen Haushaltsmitgliedern besprochen werden.
Selberputzen und Reinigungskraft: Nachhaltigkeit und Umwelt
Sowohl das Selberputzen als auch das Engagieren einer Reinigungskraft kann nachhaltig und umweltfreundlich gestaltet werden. Ein wichtiger Faktor die Nutzung des richtigen Putzmittels. Viele chemische Reiniger gelten als schlecht bis gar nicht recyclebar und umweltschädlich. Verzichten Sie möglichst auf chlorhaltige und aggressive Reiniger und setzen stattdessen auf umweltfreundliche – und trotzdem effektive – Putzmittel.
Mehr zum ökologischen Reinigen erfahren Sie in diesem Artikel.
Rechtliche und versicherungstechnische Aspekte
Sie haben sich für eine Reinigungskraft in Ihrem Privathaushalt entschieden? Dann gelten Sie künftig als Arbeitgeber:in. So müssen Sie nun einige Arbeitgeberpflichten erfüllen, wie etwa die Bereitstellung von Arbeitsmitteln, Entgeltzahlung für geleistete Arbeit, Fürsorgepflicht und Arbeitsschutz sowie die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitszeiten.
Laut Arbeitszeitgesetz darf die werktägliche Arbeitszeit von 8 Stunden nicht überschritten werden. Sie kann auf 10 Stunden verlängert werden, wenn die durchschnittliche Arbeitszeit von 8 Stunden innerhalb von 6 Kalendermonaten oder 24 Wochen nicht überschritten wird. In den meisten Fällen arbeiten Reinigungskräfte ohnehin keine 8 Stunden an 5 Tagen die Woche nur in einem Haushalt. Der gesetzliche Mindestlohn liegt derzeit bei 12 Euro pro Stunde (Stand: September 2023). Dieser Stundenlohn darf keinesfalls unterschritten werden. Zudem müssen Sie dafür sorgen, dass sich Ihre Reinigungskraft ein sicheres Arbeitsumfeld aufhält.
Achten Sie darauf, dass Ihre Haushaltskraft einen Versicherungsschutz nachweisen kann. Vor allem beim Umgang mit privatem Eigentum anderer Menschen ist eine Haftpflichtversicherung unumgänglich. Diese greift zum Beispiel, wenn bei der Arbeit mal Dinge zu Bruch gehen – was durchaus passieren kann.
Alternativ können Sie auch eine Gebäudereinigungsfirma beauftragen, die Ihnen dann ihre eigenen Angestellten zuteilt.
Haushaltskraft oder nicht?
Ob Sie sich für eine Reinigungskraft in Ihrem Haushalt entscheiden oder nicht, hängt von Ihren individuellen Wünschen und Lebensumständen ab. Würde eine Putzkraft für Sie eine enorme Entlastung darstellen und können Sie es sich finanziell leisten, lohnt es sich in jedem Fall. Auch ältere, gebrechliche Menschen und Personen mit Behinderung können durch das Engagieren einer Haushaltskraft ein großes Stück an Lebensqualität dazugewinnen. Möchten Sie allerdings lieber eigenständig putzen und fühlen Sie sich mit einer fremden Person im Haus unwohl, können Sie durch smarte Haushaltgeräte wie Saugroboter für ein wenig Entlastung sorgen.