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Erbbaurecht: Vorteile und Nachteile der Bauhilfe
Hausbau auf fremden Grund – das Erbbaurecht
Kirchen, Stiftungen und Kommunen greifen sozial schwachen Haushalten und Familien mit vielen Kindern bei der Verwirklichung ihres Traums durch das Erbbaurecht unter die Arme. Dahinter verbirgt sich das Recht, gegen Zahlung des Erbbauzinses auf einem Grundstück ein Bauwerk zu errichten und zu halten. Das Erbbaurecht gilt in der Regel für 60 bis 99 Jahre. Liegt der Erbbauzins unter dem Preis der Finanzierung eines Grundstücks, kann die sogenannte Erbpacht eine kostengünstige Alternative darstellen. Unter anderem bieten die katholischen Bistümer Bamberg, Freiburg, Passau und Osnabrück ein Erbbaurecht an. Bei den evangelischen Bistümern haben unter anderem die Evangelische Kirche der Pfalz und die Evangelische Kirche von Westfalen dieses Angebot.
Vorteile des Erbbaurechts
Grundstückspreise verändern sich mit den Schwankungen des Marktes. Hier liegt die große Stärke des Erbbaurechtes: Zukünftige Hauseigentümer zahlen beim Kauf mithilfe des Erbbaurechtes tatsächlich nur die Immobilie, das Grundstück wird für 99 Jahre nicht erworben, sondern gepachtet. Dadurch ergeben sich niedrigere Preise pro Quadratmeter Wohnfläche. Monatlich ergeben sich für den Käufer günstigere Zinsen, da durch den geringeren Kaufpreis weniger Fremdkapital für den Erwerb benötigt wird. Rechtlich und steuerlich stehen das Erbbaurecht und ein konventioneller Hauskauf auf einer Ebene. Die Vorteile im Überblick:
- Weniger Eigenkapital – der Erwerb des Grundstückes fällt weg. Dementsprechend fällt die Darlehenssumme geringer aus.
- Erbbauzins sollte geringer ausfallen als der Kaufpreis für ein vergleichbares Grundstück.
- Familien mit einem geringen Eigenkapital oder Einkommen können sich ein eigenes Haus leisten.
Nachteile des Erbbaurechts
Durch das Erbbaurecht erlangen Sie kein Eigentum. Das Grundstück bleibt in fremder Hand und Sie zahlen für die Dauer des Vertrages Erbbauzinsen. Ein weiterer Nachteil findet sich unter Umständen beim Verkaufserlös. Dieser könnte im Falle eines Verkaufs geringer ausfallen, da die Nachfrage nach der Immobilie aufgrund des Erbbaurechts sinken könnte. Je näher der Zeitpunkt rückt, zu dem der Erbpachtvertrag ausläuft, desto schwieriger wird es, das Haus zu verkaufen.
Sind es Kirchen oder Kommunen, von denen das Grundstück gepachtet wurde, ist es in der Regel kein Problem, das Erbbaurecht zu verlängern. Firmen oder Privatpersonen haben dagegen meist wirtschaftliche Interessen und möchten das Grundstück nach Ablauf des Vertrags oft lieber verkaufen.
Ein weiterer Nachteil dieser Art der Hausfinanzierung: Ein bei der Bank aufgenommener Kredit ist irgendwann getilgt – die Erbbauzinsen zahlt man dagegen konstant weiter. Werden die Zinsen über lange Zeit nicht angepasst, kann es dabei zu schlagartigen Erhöhungen kommen, die für den Pächter eine große finanzielle Belastung darstellen.
Bevor Sie sich für eine Erbpacht entscheiden, sollten Sie sich daher gründlich beraten lassen. Anlaufstellen für eine Baufinanzierungsberatung in Ihrer Nähe finden Sie zum Beispiel unter diesem Artikel.