Eisheiligen: Was ist dran an der bekannten Bauernregel?
Wer sind die Eisheiligen?
Die Eisheiligen sind jedes Jahr regional übergreifend vom 12. bis 14. Mai. In Norddeutschland wird außerdem der 11. Mai dazugezählt und in Süddeutschland der 15. Mai hinzugerechnet. Die Bezeichnung “Eisheilige” kommt daher, dass an den Namenstagen des heiligen Pankratius, Servatius und Bonifatius Mitte Mai noch mit Kälteeinbrüchen und Nachtfrost gerechnete werden muss. Am 11. Mai hat der heilige Mamertus, am 15. Mai, der “kalten Sophie”, die heilige Sophia von Rom Namenstag.
Was besagt die Bauernregel?
Die Bauernregel rund um die Eisheiligen bezieht sich auf die möglichen Temperaturstürze. Verschiedene Sprichwörter beschreiben die Gefahr der plötzlichen Kälte. Dazu gehören:
- “Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost”
- “Wenn’s an Pankratius friert, wird der Garten ruiniert”
- “Nach Servaz findet der Frost keinen Platz”
- “Pflanze nie vor der kalten Sophie”
- “Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz”
Die Kälteeinbrüche im Mai lassen sich meteorologisch erklären: Auf dem Festland steigen die Temperaturen tagsüber schon recht hoch, doch die Meere sind noch sehr kalt. Das Wasser braucht länger, um sich zu erwärmen, sodass es zu Tiefdruckgebieten kommt. Wenn die Luftmassen sich verschieben und die warmen Luftströme nach Norden wandern, kommen gleichzeitig eisige Luftströme aus den Polargebieten aufs Festland. Dadurch kann es zu plötzlicher Kälte kommen, in wolkenlosen Nächten sogar zu Bodenfrost.
Das bedeuten die Eisheiligen für Ihren Garten
Auch, wenn die Tagestemperaturen im Mai bereits Lust auf allerlei Blumen, Gemüse und andere Pflanzen im Garten machen, sollten Sie sich an die alte Bauernregel halten. Denn setzen Sie kälteempfindliche Pflanzen wie Roseneibisch, Schönmalve oder Sommerflieder bereits vor den Eisheiligen nach draußen, kann Nachtfrost im Mai die Pflanzen und jungen Triebe erfrieren lassen.
Doch Vorsicht, die Eisheiligen bedeuten heutzutage nicht mehr das Ende der Nachtfrostgefahr. Die Namenstage der Heiligen und die dazugehörige Bauernregel stammen aus der Zeit, als noch der Julianische Kalender gültig war. 1582 kam es zur sogenannten Gregorianischen Kalenderreform, wodurch sich die Tage verschoben haben. Wirklich sicher vor Bodenfrost und Kälteeinbrüchen sind Sie daher für gewöhnlich erst eine Woche nach den Eisheiligen, also um den 20. Mai herum.