Der Herbst kommt - wie Sie Ihren Garten auch in der kalten Jahreszeit nutzen können
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Der Herbst kommt - wie Sie Ihren Garten auch in der kalten Jahreszeit nutzen können

Zugegeben, viele Gärten sehen nicht mehr besonders einladend aus, sobald der Wind überall Laub hinwirft, die Erde vom vielen Regen durchtränkt wird und die hübschen Farbtupfer der im Sommer noch so schön in Blüte stehenden Blumen längst verwelkt und vertrocknet sind.

Vielleicht gehörte Ihr Garten seither auch zu diesen traurigen Exemplaren: Hier und da erinnert noch ein herumliegendes Spielzeug, das leere Planschbecken oder eine nun nutzlos gewordene Gartendusche an die vergangenen heißen Sommertage. Je häufiger aber ab Ende September Unwetter und später dann der erste Schnee über die Landschaft fegen, desto trostloser erscheint das eigene Gartenstück, bis es irgendwann nur noch ein graues Fleckchen Natur darstellt, mit dem man nichts anzufangen weiß. Doch eigentlich total schade, oder?

Das ganze Jahr ist Gartenzeit

Die meisten Hausbesitzer haben sich mit dem Zustand abgefunden, dass es eben bis zum Frühjahr dauern wird, bis die Grünflächen, Gemüsebeete und Blumenrabatten wieder ausgiebig genutzt werden können und Freude bereiten. Und nehmen damit hin, dass ihr Garten das halbe Jahr mehr oder weniger brach liegt. Dabei muss das überhaupt nicht so sein, ganz im Gegenteil! Denn schließlich gibt es genügend Gewächse, die gerade im Herbst und Winter ihren großen Auftritt haben und mit der richtigen Bepflanzung und Pflege hat der eigene Garten auch in der regnerischen Jahreszeit durchaus Potenzial. Um das Beste aus ihm herauszuholen und es gar nicht erst zu dem anfangs beschriebenen Szenario kommen zu lassen, bedarf es allerdings etwas Vorbereitung und Arbeit.

Auf Webseiten wie Garten-und-Freizeit.de finden Sie dazu vielfältige Anregungen. Die wichtigsten Punkte wurden hier aber schon einmal für Sie zusammengefasst. 

Auf eine ausgewogene Bepflanzung achten

Das Dilemma ist häufig, dass hauptsächlich Baum-, Strauch- und Blumenarten gepflanzt wurden, die klassischerweise in den wärmeren Monaten blühen und dann ein wahrlich kunterbuntes Spektrum schaffen. Doch ebenso verwelken sie auch in ähnlichen Monaten wieder, womit nach und nach jeder fröhliche Farbklecks im Garten fehlt. Es ist daher entscheidend, auch Pflanzen zu ziehen, die nicht nur der Kälte trotzen, sondern darüber hinaus auch im Herbst und Winter in Blüte stehen, damit es durchgängig etwas zu bestaunen gibt.

Unsere Empfehlung für den Herbst

Für den Herbst bieten sich Spätblüher wie strahlend gelbe Topinambur-Pflanzen oder auch die allseits bekannten Chrysanthemen an, die man häufig auf Gräbern sieht. Sie sind winterhart und bleiben Ihnen daher im Normalfall viele Jahre erhalten. Die Korbblütler erhalten Sie inzwischen in einer Vielzahl von kräftigen Gelb-, Orange- Rot- oder Rosatönen, aber auch in Weiß können sie einen schönen Kontrast zu anderen Herbstpflanzen bilden – so zum Beispiel zur braunroten Fetten Henne, die einen besonders weitläufigen Blütenstand aufweist, oder auch zum kräftigen Blau des Eisenhuts.

Herbstzeitlose und Herbst-Astern ergänzen die Zusammenstellung währenddessen mit einem sanften Violett. An höher wachsenden Stauden, die Sie optimal als Hintergrundbepflanzung einsetzen können, bieten sich die rosa blühenden Herbst-Anemone oder die dichte Goldrute mit gelben Blütenständen an. Beide sind mehrjährig und bilden eine gute Nahrungsquelle für Insekten, so dass sie in dieser Jahreszeit auch gleichzeitig etwas zur Arterhaltung beitragen.

Alternativ oder in Ergänzung zur Dauerbepflanzung im Boden können Sie sich auch mit Topfpflanzen wie Alpenveilchen behelfen, die es von sich aus lieber kühler mögen. Damit lassen sich wunderbar der Hauseingang oder ein Fußweg schmücken. Die Pflanzen können je nach Temperatur bis in den November hinein draußen bleiben und dann ganz pflegeleicht in Garage oder Keller überwintern, solange sie dort etwas Tageslicht abbekommen.

Die ideale Zusammenstellung von Winterblühern

Kapitulieren Ihre Herbstblüher irgendwann doch vor den hereinbrechenden Niedrigtemperaturen, muss es dennoch nicht trist in Ihrem Garten werden. Denn dann übernehmen zahlreiche Winterblumen sowie manche Gehölze wie die Winterkirsche die Aufgabe, weiterhin für etwas Farbe zu sorgen, während sie erfolgreich in Frost und Schnee ausharren. Die meisten Wintergewächse haben ihre Blütezeit jedoch erst von Januar bis März, so auch Krokusse und Schneeglöckchen, die in keinem Vorgarten fehlen dürfen. Daher sollten Sie ebenfalls eine Schneeheide pflanzen, die schon im November ihre glockenförmigen Blüten in hellem Pink zeigt.

Auch der rosafarbene Winterschneeball geht mit etwas Glück um diese Zeit bereits auf. Der Strauch wird zurecht auch als Duftschneeball bezeichnet, denn die sich öffnenden Rispen verströmen ein himmlisches Vanillearoma in der Luft. Um die Weihnachtszeit gesellt sich dann die zarte Christrose hinzu, die je nach Klima ab Januar oder Februar von der leuchtend lilafarbenen Lenzrose abgelöst wird.

Ab Januar erstrahlen dann Vorfrühlings-Alpenveilchen in violett und unter den Wintersträuchern wird es asiatisch: Die Chinesische Winterblüte und die Japanische Zaubernuss präsentieren zugleich ihre gelbe Pracht. Für den Vorfrühling können Sie sich außerdem auch mit dem Echten Seidelbast einen echten Blickfang in den Garten holen, der ab Anfang März erstrahlt. Die Zierpflanze ist mit weißem, rosafarbenem und violettem Blütenstand erhältlich, allerdings leider auch giftig.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Um nicht nur über die kalte Jahreszeit Freude am Garten zu haben, sondern diesen im kommenden Jahr auch wieder in seiner ganzen Pracht genießen zu können, sind ein paar wichtige Schritte notwendig:

Zunächst einmal sollten Sie Spiel-, Gartengeräte und Außenmöbel säubern, trocknen und gut verstauen sowie Ihre Wasserleitungen winterfest machen. Rechen Sie Laub regelmäßig zusammen, denn unter den feuchten Blättern bilden sich schnell Schimmelsporen, die vor allem Ihrem Rasen großen Schaden zufügen können. Lassen Sie anschließend ein paar Laubhaufen auf der Erde liegen, anstatt diese komplett auf den Kompost zu werfen, so können Igel und andere Tiere darin einen Unterschlupf finden. 

Apropos Rasen – gönnen Sie diesem nochmals einen letzten, dafür aber wirklich kurzen Schnitt, bevor das miese Herbstwetter hereinbricht. So behält er seine Triebkraft, um bei wärmerem Wetter im Folgejahr wieder zu ergrünen.

Überprüfen Sie, welche Topfpflanzen draußen überwintern können und welche Sie rechtzeitig nach drinnen holen müssen. Gerade Zitruspflanzen sind sehr empfindlich und würden Ihnen unter der Einwirkung von Frost eingehen. Bei anderen hingegen reicht es aus, sie mit etwas Vlies zu umwickeln. Eine solche Schutzschicht ist auch für Gemüse- und Kräuterbeete empfehlenswert. Vorher sollten Sie dort aber nochmals umgraben und abgestorbene Pflanzenreste entfernen. Auch weitere Gewächse wie Rosensträucher freuen sich über eine wärmende Schutzschicht. Dazu können Sie den Boden rund um die Pflanzen mit Reisig auslegen oder etwas Rindenmulch ringsum verteilen.

Vorbereitung und Planung

Wer sich in der nächsten Saison über ein Tulpenbeet freuen möchte, sollte deren Zwiebeln bereits im Herbst einpflanzen. Andere Knollen, die sich sehr empfindlich gegenüber Frost zeigen, müssen im Gegensatz dazu aus dem Boden ausgegraben und zum Überwintern in einen kühlen Raum gelegt werden. Auch für junge Bäume und Sträucher ist nun die beste Pflanzzeit, sie nutzen den Herbst und Winter, um bereits fleißig Wurzeln auszubilden und sich gut zu verankern.

Ist Ihr Garten hingegen schon bewachsen, steht jetzt ebenfalls der halbjährliche Baumschnitt an. Warten Sie ab, bis alle Blätter abgefallen sind und stutzen Sie dann Obstbäume und Hecken um ein Drittel zurück. Nach der überstandenen Winterzeit folgt der zweite Schnitt schließlich etwa Anfang April, bei dem nochmals ein Drittel abgenommen wird. Ein Kalkanstrich am Stamm verhindert zudem, dass die Rinde aufgrund von Frost aufreißt.

Welche Aktivitäten sich trotz Kälte draußen anbieten

Wenn es darum geht, auch im eher ungemütlichen Zeitraum von Oktober bis etwa März Zeit im eigenen Garten zu verbringen, ist die eigene Einstellung dazu ganz entscheidend. Denn wie war das noch? Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung, richtig? Natürlich hat niemand Spaß daran, im strömenden Regen auf seiner Gartenbank zu sitzen. Aber solange es trocken bleibt und man ausreichend warm angezogen ist, lassen sich doch jede Menge Aktivitäten umsetzen. Und je mehr Mühe Sie sich zuvor mit der Gestaltung gegeben haben, umso lieber werden Sie sich auch bei Kälte in Ihrem Garten aufhalten.

Als Hundebesitzer dient Ihnen die Rasenfläche sicher, um dort mit dem Vierbeiner ausgelassen herumzutoben. Und auch Kindern macht das Wetter gut eingepackt meist wenig aus. Für Abwechslung mit Freunden oder der Familie bieten sich Outdoor-Spiele an, bei denen Sie in Bewegung bleiben. Wenn Ihr Rasen groß genug ist, können Sie es dort mit Krocket, Boule oder Wikingerschach probieren. Aber auch viele andere Werf- oder Kreisspiele wie Indiaca sorgen für Unterhaltung.

Warm im Garten trotz Winter und Kälte

Am Abend lässt sich mit aufgestellten Fackeln oder einer Feuerschale romantische Stimmung schaffen. Oder warum nicht mal den Freundeskreis zu einem Umtrunk einladen? Sorgen Sie einfach mit Kissen dafür, dass jeder warm sitzen kann und legen Sie zusätzliche Decken bereit. Das improvisierte Lagerfeuer kann sogar dienen, um darüber Würstchen oder Stockbrot zu grillen. Zum Aufwärmen tut es ansonsten aber auch ein Heizpilz, den Sie sich bei Bedarf ausleihen können.

Geht es in die Adventszeit, bietet sich natürlich an, in einem passend geschmückten und schön erleuchteten Garten Glühwein zu trinken. Inszenieren Sie einfach Ihr eigenes Weihnachtsmarkt-Feeling bei sich zuhause. Ein großer Topf Punsch kann auch im Freien auf einer Kochplatte aufgewärmt werden und wie wäre es, dazu noch eine Portion Waffelteig vorbereiten? Dann noch weihnachtliche Musik aufgelegt und schon ist das Ambiente perfekt.

Fällt der Schnee in Mengen, lässt sich daraus auch eine spektakuläre Eisbar draußen bauen, an der die ganze Nachbarschaft zusammenkommen kann. Und natürlich werden dann im Garten auch fleißig Schneemänner gebaut.

Sie sehen also, an Ideen wird es gar nicht fehlen, wenn das Drumherum einfach stimmt und die Wartezeit auf das Frühjahr damit wie im Flug vergeht.

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