häusersiedlung mit gründächern wiese moose
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Dachbegrünung: Planung, Anlage, Pflege und Kosten

Die Dachbegrünung ist längst fester Bestandteil ökologischen Bauens und leistet einen Beitrag zum Umweltschutz. Erfahren Sie alles Wichtige zu Planung, Anlage, Pflege und anfallenden Kosten der Dachbegrünung.
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Dachbegrünung Planung: Wichtige Überlegungen vorab

Wer sich für eine Dachbegrünung interessiert, sollte diese sorgfältig planen. In dieser Phase können Sie sich zunächst Gedanken machen, ob die Dachbegrünung überhaupt für Sie infrage kommt. So ist es sinnvoll, mögliche Vor- und Nachteile der Dachbepflanzung in Abhängigkeit zu Ihrem individuellen Bauvorhaben abzuwägen. Zudem gibt es für die Dachbegrünung weitere Voraussetzungen, welche Sie mit in Ihre Planung einbeziehen sollten.

Dachbegrünung: Vorteile

Das Gründach bringt neben seinem schönen Aussehen weitere, praktische Vorteile mit sich:

  • Wärmedämmung und Hitzeschutz: Ein Gründach gleicht klimatische Bedingungen in Ihrem Haus auf ganz natürliche Weise aus. Im Sommer schützt es das Haus vor Hitze, sodass die Innentemperatur auf einem angenehmen Niveau bleibt. Im kalten Winter hingegen wirkt die Dachbegrünung dämmend und hilft, die Wärme im Innenraum zu halten. Mit dem Gründach können Sie somit auch reichlich Energiesparen
  • Gute Ableitung von Regenwasser: Das Gründach fungiert zudem als natürliches Abwassersystem, denn die Pflanzen auf dem Dach nehmen Regenwasser gut auf. Dabei unterstützt es Ihre Regenwasserableitung am Haus.    
  • Klimaschutz: Begrünte Dächer tragen aktiv dazu bei, das Klima zu schützen. Im Zuge der Erderwärmung werden viele Pflanzen benötigt, die CO2 aus der Luft aufnehmen. Mit einem begrünten Dach unterstützen Sie dieses Vorhaben. Zudem erhalten zahlreiche Insekten einen Lebensraum, womit sie aktiv die Biodiversität fördern. Das Gründach als Ersatzlebensraum kann dem Problem schwindenden Lebensraums vieler Tierarten ein Stück entgegenwirken.
  • Schutz der Dachkonstruktion: Mit einem Gründach wird das Dach selbst vor Witterungseinflüssen wie Hagel, Starkregen und UV-Strahlung geschützt. Damit trägt die Dachbegrünung zu einer längeren Lebenszeit Ihres Dachs bei. 
  • Feinstaubreduktion: Gerade in dichtbesiedelten Städten trägt ein Gründach zur Reduktion von Feinstaub aus der Luft bei, denn die Pflanzen auf dem Dach binden den in der Luft liegenden Feinstaub.     

Dachbegrünung: Nachteile

Leider sind mit der Installation eines Gründachs auch ein paar Nachteile verbunden:

  • Nicht für jedes Dach geeignet: Ein Gründach bringt Gewicht mit. Ein bepflanztes Dach kann daher nicht einfach auf ein bestehendes Dach angebracht werden. Es gilt zunächst auszurechnen, ob die Dachkonstruktion dem Gewicht des Pflanzengartens standhalten kann.
  • Hoher Pflegeaufwand: Wer sich ein intensiv begrüntes Dach anschafft, sollte bedenken, dass die Pflanzen auf dem Dach ebenso Pflege benötigen, wie die Pflanzen in Ihrem Garten. Überlegen Sie im Vorfeld, ob Sie diesen Mehraufwand aufbringen können und wollen. Andernfalls bietet die pflegeleichtere, extensive Begrünungsart eine Alternative.  
  • Feuchtigkeitsansammlung: Da die Pflanzen eines Gründachs Wasser speichern, steigt das Risiko von Feuchtigkeitsschäden. Die gewissenhafte Arbeit eines professionellen Dachdecker-Betriebs ist also besonders wichtig, um möglichen Problemen vorzubeugen. 

Voraussetzungen für die Dachbegrünung

Wer sich für eine Dachbegrünung interessiert, sollte die Planung in Abhängigkeit zur eigenen Dachform setzen. Grundsätzlich sind Gründächer für verschiedene Dacharten geeignet, sowohl für ein Flachdach als auch für Schrägdächer bis zu einem Winkel von 45 Grad. Eine Dachneigung kann sogar Vorteile mit sich bringen, denn ein leicht geneigtes Schrägdach lässt Regenwasser leichter abfließen, was sich positiv auf das Gewicht des Gründachs auswirkt.

Unabhängig von der Art Ihres Daches müssen Sie immer im Voraus die Flächenlast berechnen, denn das Pflanzendach bringt – insbesondere, wenn Regenwasser gespeichert wird – ein enormes Gewicht auf die Waage. Hierbei kann Ihnen ein professioneller Dachdecker-Betrieb helfen. Bei einer stärkeren Dachneigung ist es wichtig, dass eine Schubsicherung installiert wird, welche verhindert, dass das Dachsubstrat abrutscht.  

Dachbegrünung: Extensivbegrünung vs. Intensivbegrünung

Bei der Planung Ihrer Dachbegrünung sollten Sie die verschiedenen Gründach-Formen im Blick behalten. Dabei wird häufig zwischen zwei Hauptarten unterschieden:

Bei einer extensiven Dachbegrünung werden pflegeleichte Pflanzen, Moose, Kräuter und Gräser auf dem Dach auf einer 15 Zentimeter hohen Dachsubstrat-Schicht gepflanzt. Einmal angebracht, besteht bei einer Extensivbegrünung kaum noch Pflegeaufwand, denn die Pflanzen gedeihen von allein. Wer also Kosten und einen hohen Pflegeaufwand sparen möchte und gleichzeitig mit einer „einfacheren“ Variante des Gründachs zufrieden ist, kann eine extensive Begrünung in Erwägung ziehen.

begrüntes dach mit moos vor blauem himmel mit wolken
© kievith/iStock/Getty Images Plus

Bei einem extensiv begrünten Dach kommen pflegeleichte Pflanzen, wie Moose zum Einsatz.

Eine intensive Dachbegrünung ist deutlich kostspieliger und bringt einen hohen Pflegeaufwand mit sich. Dafür bietet dieses Gründach ein echtes Gartenparadies: Die intensive Dachbegrünung eignet sich vor allem für begehbare Dächer, auf welchen vielfältige Pflanzen, Sträucher und sogar Bäume angepflanzt werden. Damit bringt die Intensivbegrünung deutlich mehr Gewicht mit sich als bei dem extensiven Gründach. Eine solche Dachbegrünung erfordert nicht nur die Installation von Sicherheitssystemen (wie beispielsweise Absturzsicherungen), sondern auch Expertise durch eine:n professionelle:n Dachdecker:in.

Dachterrasse mit Pflanzen Sträuchern Bäumen
© donkeyru/iStock/Getty Images Plus

Ein intensiv begrüntes Dach steht dem klassischen Garten in kaum etwas nach.

Dachbegrünung Anlage: Profi engagieren oder DIY?

Die Anlage eines Gründachs können Sie entweder selbst übernehmen oder Sie geben Ihr Vorhaben in die Hände eines:einer professionellen Dachdecker:in. Wer die Dachbegrünung eigenständig errichten möchte, muss sich allerdings im Voraus intensiv mit den baulichen Gegebenheiten des Dachs auseinandersetzen, um einerseits ein qualitativ hochwertiges Ergebnis und andererseits notwendige Sicherheitsvorkehrungen zu gewährleisten. Eine Absturzsicherung ist unverzichtbar.

Zumindest für die Beratung im Vorfeld kann es sich also auch bei DIY-Projekten lohnen, einen Dachdeckerbetrieb zu engagieren. Möchten Sie die Dachbegrünung professionell durchführen lassen, finden Sie hier die richtigen Betriebe in Ihrer Nähe.

Hier erhalten Sie einen Überblick zu den Vor- und Nachteilen, wenn das Gründach als DIY-Projekt gebaut wird oder wenn Sie einen Profi beschäftigen:

Gründach selbst bauen

Vorteile
Vorteile
  • Keine Kosten für Montage
  • nur Materialkosten
  • eigenes Projekt
Nachteile
  • Nachteile
  • Hoher Aufwand
  • Expertise hinsichtlich Statik, Aufbau und Sicherheitsvorkehrungen notwendig
  • bei Laien kein professionelles Ergebnis

Profi engagieren

Vorteile
Vorteile
  • Kompetente und professionelle Beratung
  • qualitativ hochwertiges Ergebnis
  • Möglichkeit, individuelle Wünsche zu äußern
  • hohe Sicherheitsvorkehrungen
Nachteile
  • Nachteile
  • Höherer Kostenaufwand

Dachbegrünung Anlage: So ist ein Gründach aufgebaut

Ein Gründach besteht in der Regel immer aus mehreren Schichten, die in dieser Reihenfolge aufeinandergeschichtet werden:

  1. Dachabdichtung und Wurzelschutzfolie: Die Dachabdichtung ist wichtig, um das Dach insbesondere vor den Wurzeln zu schützen. Sollte die Dachabdichtung nicht ohnehin wurzelfest sein, muss darunter eine spezielle Wurzelschutzfolie angebracht werden.
  2. Schutzmatte: Auf die Dachabdichtung folgt eine Schutzmatte, welche die Dachabdeckung vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit schützt. Gleichzeitig fungiert die Schutzmatte aber auch als Wasserspeicher. 
  3. Dränage: Darauf folgt die Drainageschicht, welche überschüssiges Wasser herausfiltert. So wird beispielsweise Staunässe für die Dachpflanzen vermieden. Zudem belüftet sie die Pflanzenwurzeln von unten. 
  4. Filtervlies: Das Filtervlies wird über der Dränage angebracht und gewährleistet dieser einen Schutz vor durchdringendem Dachsubstrat. Denn gelangt das Dachsubstrat in die Dränage, verstopft diese und kann ihre feuchtigkeitsregulierende Wirkung nicht mehr entfalten. 
  5. Dachsubstrat: Im nächsten Schritt wird eine Schicht Dachsubstrat angebracht. Das Substrat liefert den Wurzeln wertvolle Nährstoffe und gewährleistet, dass sie gesund wachsen und gedeihen. 
  6. Dachbepflanzung: Im letzten Schritt wird das Dach bepflanzt. Hierfür können Pflanzen einzeln gesetzt werden oder Sie nutzen Vegetationsmatten mit bereits angezogenen Pflanzen.        

Dachbegrünung Kosten: Womit Sie rechnen müssen

Die Kosten für eine Dachbegrünung variieren je nach individuellem Fall. Beispielsweise sind die Kosten für die Bepflanzung davon abhängig, ob Sie sich für ein DIY-Projekt entscheiden oder lieber einen Profi ranlassen. Auch die Begrünungs- (Extensivbegrünung oder Intensivbegrünung) sowie die jeweiligen Pflanzenarten spielen bei der Kostenfrage eine entscheidende Rolle. Somit lässt sich pauschal nicht sagen, wie hoch die Kosten für ein Gründach ausfallen werden. Anhand verschiedener Faktoren lässt sich allerdings eine grobe Richtung festlegen:

Die Extensivbegrünung ist meist deutlich kostengünstiger, da mit dieser Begrünungsart deutlich weniger Bau- und Pflegeaufwand einhergeht, zudem sind die eingesetzten Pflanzen (Moos, Gräser, Kräuter) günstiger. Grob geschätzt müssen Sie hier mit Kosten zwischen 20 und 50 Euro pro Quadratmeter Dachfläche rechnen. Dieser Wert kann allerdings variieren, je nach dem welches Unternehmen Sie für die Bepflanzung beauftragen. Hinzu kommen mögliche Kosten für Nacharbeiten, extra Materialien oder die Korrektur von baulichen Gegebenheiten Ihres Dachs, um die Begrünung anbringen zu können.

Bei der Intensivbegrünung müssen Sie mit deutlich höheren Kosten rechnen. Nicht nur der Bau- und Pflegeaufwand ist größer, auch die Pflanzen (Sträucher, Bäume, Stauden, Ziergräser usw.) sind kostspieliger. Hier kommen grob geschätzt Kosten zwischen 60 und 130 Euro pro Quadratmeter Dachfläche auf Sie zu. Auch dieser Wert kann je nach individuellem Fall deutlich variieren.  

Dachbegrünung Kosten: Wie setzen sich die Kosten zusammen?

Die Kosten für eine Dachbegrünung setzen sich in der Regel aus folgenden Faktoren zusammen:

  • Begrünungsart – intensiv oder extensiv
  • Montage – DIY oder Dachdeckerfirma
  • Materialkosten
  • Nacharbeiten
  • Größe der Dachfläche (m²)
  • Pflanzenarten
  • Pflege
  • Wartung und Instandhaltung

Dachbegrünung Kosten: Wie kann ich Kosten beim Gründach sparen?

Wer sich ein bepflanztes Dach wünscht und gleichzeitig Geld sparen möchte, sollte sich besser für eine Extensivbegrünung entscheiden. Hier kommen nicht nur im Aufbau weniger Kosten auf Sie zu, auch die Pflegekosten entfallen, da sich ein extensiv begrüntes Dach weitgehend eigenständig versorgt. Kosten sparen können Sie natürlich auch, indem Sie Ihr Vorhaben als DIY-Projekt umsetzen – hier muss allerdings beachtet werden, dass bei Baufehlern möglicherweise hohe Reparaturkosten aufkommen. Mit Blick auf mögliche Folgeprobleme kann es sich also auch kostentechnisch lohnen, eine:n Dachdecker:in zu engagieren.

Sie können die Preise unterschiedlicher Anbieter:innen miteinander vergleichen. Mit dem Vermittlungsservice von Gelbe Seiten haben Sie die Möglichkeit, eine kostenlose und unverbindliche Anfrage zu stellen. Wenn verschiedene Dienstleister Interesse an Ihrem Projekt zeigen, werden diese mit Ihnen in Kontakt treten. Weitere Informationen rund um unseren Vermittlungsservice erhalten Sie hier.

Dachbegrünung Kosten: Gibt es Förderungen?

Sie interessieren sich für eine Dachbegrünung? Dann sollten Sie unbedingt mögliche Fördermaßnahmen im Blick behalten, denn sowohl beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) als auch bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) können Sie diese beantragen.

Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können Sie einen Zuschuss von 15 Prozent der förderfähigen Kosten für Ihr Gründach beantragen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt Förderkredite mit Tilgungszuschuss für Effizienzhaus-Sanierungen (Programm 261). Maximal können Sie hier einen Förderkredit von 150.000 Euro für jede Wohneinheit erhalten. Beachten Sie, dass Sie in beiden Fällen die Förderung vor Beginn des Bauvorhabens beantragen müssen.

Quelle: Energie-Fachberater.de: KfW-Förderung für die Dachbegrünung

Gründach Pflege: Das müssen Sie beachten

Die Pflege eines begrünten Dachs unterscheidet sich je nach Begrünungsart. Eine Extensivbegrünung erfordert deutlich weniger Pflegemaßnahmen als eine Intensivbegrünung. Ein extensiv begrüntes Dach muss nur während der Anzuchtphase der Pflanzen regelmäßig bewässert werden (etwa 3 - 4 Mal pro Woche). Danach versorgt sich das Ökosystem weitgehend selbst. Eine zusätzliche Bewässerung ist nur in Dürreperioden notwendig. Einmal im Jahr sollten Sie die Bepflanzung jedoch düngen. Achten Sie auch darauf, unerwünschtes Unkraut regelmäßig zu entfernen.

Ein intensiv begrüntes Dach erfordert genauso viel Pflege wie ein herkömmlicher Garten. Je nachdem, für welche Pflanzen, Bäume, Sträucher und Co. Sie sich entschieden haben, ist unterschiedlich viel oder wenig Pflege notwendig. Regelmäßige Bewässerung, Düngung, Unkrautbeseitigung, Pflanzenabdeckung im Winter und mehr sind elementarer Pflegebestandteil. Wer keine Zeit für all diese Pflegemaßnahmen, dafür aber das nötige Geld hat, kann einen Gartenbaubetrieb für dieses Vorhaben engagieren.

Quellen:

Wohnglueck.de: Dachbegrünung Vor- und Nachteile

Energie-Fachberater.de: Dachbegrünung

Dachbegrunungtotal.de: Vor- und Nachteile eines Gründachs 

Musterhaus.net: Dachbegrünung: So plant man ein Gründach richtig

Mein-schoener-Garten.de: Extensive Dachbegrünung

Hornbach.de: Gründach selber machen

Obi.de: Dach begrünen

Energieheld.de: Begrünung

Dachbegruenung-ratgeber.de: Pflege und Wartung der Dachbegrünung

Bauder.de: Gründach Pflegemaßnahmen

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