Schneidebrett aus Holz oder Kunststoff – welches ist hygienischer?
Studien zur Keimbelastung verblüffen
Ein Schneidebrett aus Holz nimmt leichter Gerüche und Verfärbungen an als eines aus Kunststoff. Entsprechend logisch erscheint es, dass sich hier auch Keime wohlfühlen.
Mehrere Studien beweisen aber das Gegenteil: Direkt nach der Benutzung ist die Keimbelastung bei beiden Materialien recht hoch, doch nach der Reinigung und Trocknung ist das Schneidebrett aus Holz sogar sauberer als das aus Kunststoff. Das liegt daran, dass die Umgebung im getrockneten Holz für die Bakterien lebensfeindlich ist, während sie sich in Scharten im Kunststoff besser festsetzen können.
Schnitte im Holz quellen im Wasser wieder etwas zu, während Schnitte im Kunststoff einen guten Nährboden für Bakterien bilden. Ist Ihr Schneidebrett aus Kunststoff also schon älter und weist Macken auf, sollten Sie es entsorgen. Anders als beim Schneidebrett aus Holz steigt hier die Keimbelastung mit wachsenden Makeln an.
Mehrere Hölzer, darunter zum Beispiel Kiefernholz, bringen sogar antibakterielle Eigenschaften mit. Die in ihnen enthaltenen Gerbstoffe machen den Keimen zuverlässig den Garaus. Auch, wenn Ihr Schneidebrett aus Holz mit der Zeit ein bisschen mitgenommen aussieht, können Sie es ohne Bedenken weiterverwenden.
Schneidebrett reinigen – so gehen Sie vor
Möchten Sie ein Holz-Schneidebrett hygienisch reinigen, sollten Sie es von Hand spülen. Verwenden Sie heißes Wasser, Spülmittel und die raue Seite eines Schwamms. Nachdem Sie Fleisch geschnitten haben, sollten Sie das Brett in 60 Grad heißes Wasser legen – das tötet die Bakterien auf jeden Fall ab.
Wichtig ist, dass Sie das Brett nach dem Spülen an der Luft komplett trocknen lassen. Stellen Sie es dagegen feucht in den Schrank zurück, können die Bakterien sich vermehren.
Ein Kunststoff-Schneidebrett reinigen Sie am besten in der Spülmaschine. Natürlich können Sie es auch von Hand säubern. Danach trocknen Sie es mit einem Tuch ab und stellen es sofort wieder in den Schrank. Eine Lufttrocknung ist hier nicht nötig.
Drei Schneidebretter sind das Minimum
Egal, ob Sie Schneidebretter aus Holz oder aus Kunststoff bevorzugen: Kaufen Sie immer mindestens drei. So haben Sie eines nur für Fleisch, eines exklusiv für stark riechende und färbende Lebensmittel sowie eines für Gemüse und Brot. Nun gelangen keine Fleischkeime in den Salat, Ihr süßes Weißbrot schmeckt nicht nach Zwiebeln und der Rote-Bete-Saft färbt nicht alle Ihre Lebensmittel bonbonrosa.