Geringer oder hoher Energieverbrauch – ein Vergleich in kWh zeigt's
Der Energieverbrauch einer Heizung hängt von mehreren Faktoren ab. Das sind die Art des Gebäudes sowie das Gebäudevolumen und natürlich der Energieträger, also zum Beispiel Gas, Heizöl oder Fernwärme. Großen Einfluss hat außerdem die Effektivität einer vorhandenen Wärmedämmung.
Den Verbrauch zeigt die Nebenkostenabrechnung. Ob dieser angemessen oder viel zu hoch ist, bringt ein Vergleich mit ähnlichen Wohnungen ans Licht. Dafür brauchen Sie jedoch die Fläche des gesamten Gebäudes, nicht nur bei Einfamilienhäusern, auch bei einem Mehrfamilienhaus. Der Grund: Wohnungen in größeren Häusern haben einen geringeren Energieverbrauch, weil sie in der Regel weniger Außenwände haben.
Aber wo finden Sie als Mieter die Gesamtfläche des Gebäudes? Häufig ist sie auf der Nebenkostenabrechnung angegeben. Ansonsten können Sie die Fläche bei Ihrem Vermieter erfragen. Ihren Verbrauch an kWh können Sie dann anhand der folgenden Übersicht mit dem durchschnittlichen Verbrauch anderer Heizungen vergleichen.
Durchschnittlicher Energieverbrauch einer Heizung (kWh) mit Erdgas
Der aktuelle durchschnittliche Gaspreis liegt bei 11,2 Cent pro Kilowattstunde (Stand: März 2023). Dies kann sich regional allerdings unterscheiden.
Gebäudewohnfläche 100 bis 250 Quadratmeter (qm) Wohnfläche
- niedriger Verbrauch: bis 94 kWh pro qm und Jahr
- mittlerer Verbrauch: bis 166 kWh pro qm und Jahr
- zu hoher Verbrauch: über 260 kWh pro qm und Jahr
Gebäudewohnfläche 251 bis 500 Quadratmeter (qm) Wohnfläche
- niedriger Verbrauch: bis 91 kWh pro qm und Jahr
- mittlerer Verbrauch: bis 160 kWh pro qm und Jahr
- zu hoher Verbrauch: über 247 kWh pro qm und Jahr
Gebäudewohnfläche 501 bis 1.000 Quadratmeter (qm) Wohnfläche
- niedriger Verbrauch: bis 88 kWh pro qm
- mittlerer Verbrauch: bis 153 kWh pro qm und Jahr
- zu hoher Verbrauch: über 234 kWh pro qm und Jahr
Durchschnittlicher Verbrauch einer Heizung (kWh) mit Heizöl
Der durchschnittliche Preis für Heizöl liegt derzeit bei etwa 13 Cent pro Kilowattstunde (Stand: März 2023). Auch hier gibt es regionale Unterschiede.
Gebäudewohnfläche 100 bis 200 Quadratmeter Wohnfläche (qm)
- niedriger Verbrauch: bis 108 kWh pro qm und Jahr
- mittlerer Verbrauch: bis 170 kWh pro qm und Jahr
- zu hoher Verbrauch: über 257 kWh pro qm und Jahr
Gebäudewohnfläche 251 bis 500 Quadratmeter Wohnfläche (qm)
- niedriger Verbrauch: bis 103 kWh pro qm und Jahr
- mittlerer Verbrauch: bis 165 kWh pro qm und Jahr
- zu hoher Verbrauch: über 259 kWh pro qm und Jahr
Gebäudewohnfläche 501 bis 1.000 Quadratmeter Wohnfläche (qm)
- niedriger Verbrauch: bis 99 kWh pro qm und Jahr
- mittlerer Verbrauch: bis 160 kWh pro qm und Jahr
- zu hoher Verbrauch: über 244 kWh pro qm und Jahr
Durchschnittlicher Verbrauch einer Heizung (kWh) mit Fernwärme
Der durchschnittliche Preis für Fernwärme liegt derzeit bei etwa 9,4 Cent pro Kilowattstunde. Regionale Unterschiede sind möglich.
Gebäudewohnfläche 100 bis 250 Quadratmeter Wohnfläche (qm)
- niedriger Verbrauch: bis 89 kWh pro qm und Jahr
- mittlerer Verbrauch: bis 142 kWh pro qm und Jahr
- zu hoher Verbrauch: über 240 kWh pro qm und Jahr
Gebäudewohnfläche 251 bis 500 Quadratmeter (qm) Wohnfläche
- niedriger Verbrauch: bis 83 kWh pro qm und Jahr
- mittlerer Verbrauch: bis 135 kWh pro qm und Jahr
- zu hoher Verbrauch: über 228 kWh pro qm und Jahr
Gebäudewohnfläche 501 bis 1.000 Quadratmeter (qm) Wohnfläche
- niedriger Verbrauch: bis 80 kWh pro qm
- mittlerer Verbrauch: bis 129 kWh pro qm und Jahr
- zu hoher Verbrauch: über 218 kWh pro qm und Jahr
Falls der Verbrauch Ihrer Heizung im Vergleich zu den Durchschnittswerten zu hoch liegt, sollten Sie einen Fachbetrieb zurate ziehen.
Geringer Energieverbrauch mit dem Energieeffizienzhaus
Der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eingeführte Begriff "Effizienzhaus" beschreibt im Grunde einen bestimmten energetischen Standard eines Gebäudes. Über den Jahresprimärenergiebedarf und den Transmissionswärmeverlust werden der Gesamtenergiebedarf und die Wärmedämmung festgelegt. Ein Energieeffizienzhaus wird je nach energetischem Standard mit unterschiedlichen Kennzahlen versehen. Das Energieeffizienzhaus 100 oder auch Niedrigenergiehaus gilt dabei als energetischer Standard und muss gesetzlich vorgegebene Mindestanforderungen bezüglich Wärmeverlust und Energiebedarf erfüllen. Energieeffizienzhäuser der Stufen 55 und 40 dürfen nur 55 bzw. 40 Prozent des Jahresenergiebedarfs verbrauchen.
Insgesamt ist der Begriff Energieeffizienzhaus vor allem für Neubauten relevant, denn gesetzlich sind Hausbauer:innen dazu verpflichtet, bestimmte energetische Standards zu erfüllen.