Hautkrankheiten: Wenn das größte Organ unseres Körpers erkrankt
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Hautkrankheiten: Wenn das größte Organ unseres Körpers erkrankt

Die Haut ist das größte Sinnesorgan und zugleich eine wichtige Schutzhülle. Erkrankt die Haut, merken wir das rasch: Es bilden sich Rötungen, Schuppen, Pickelchen und Knötchen, Verkrustungen und Bläschen. Zudem macht die Haut mit Jucken, Brennen und Schmerzen auf sich aufmerksam. Einen Überblick über häufige Hautkrankheiten finden Sie in unserem Hautkrankheiten-Ratgeber.

Wunderwerk Haut: mehr als nur eine Schutzhülle 

Die Haut ist ein komplexes Sinnesorgan. Knapp zwei Quadratmeter ist die Schutzhülle unseres Körpers groß und wiegt etwa 14 Kilogramm. Sie besteht aus drei Schichten: Oberhaut, Lederhaut und Unterhaut. Ein Quadratzentimeter Haut enthält etwa 5000 Sinneszellen, 4 Meter Nervenbahnen, 100 Schweißdrüsen, 15 Talgdrüsen, 5 Haare, 150.000 Pigmentzellen und 1 Meter Blutgefäße. Die Haut bietet Schutz gegen mechanische Einflüsse wie Stöße, wehrt Krankheitserreger ab, hilft die Körpertemperatur zu regulieren und bewahrt den Körper vor Austrocknung.

Häufige Hautkrankheiten auf einen Blick 

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen, welche die Haut schwächen und unangenehme Symptome mit sich bringen. Zu den häufigen Hauterkrankungen zählen:

  • Akne: Pickel, Mitesser und Entzündungen – vor allem in der Jugend macht unreine Haut Probleme.
  • Ekzeme und Schuppenbildung: Trockene und juckende Haut kennen besonders Patienten mit Neurodermitis und Psoriasis.
  • Herpes: Die brennenden, juckenden und hoch ansteckenden Bläschen – meist im Mundbereich – zeigen sich oft bei Stress.
  • Warzen: Die ansteckenden Hautknötchen fallen vor allem an den Händen auf und die Behandlung braucht Geduld.
  • Rosazea: Die chronische Entzündung der Gesichtshaut zeigt sich durch rote Äderchen, Flecken und Knötchen.
  • Fußpilz: Der Pilzbefall bleibt oft lange unentdeckt und versteckt sich meist am kleinen Fußzeh.
  • Hautkrebs: Bösartige Tumoren der Haut lassen sich mit regelmäßigen Hautkrebsscreenings im Frühstadium entdecken und dann meist gut behandeln.
  • Hyperhidrosis: Das krankhafte Schwitzen wird von den Betroffenen als sehr peinlich empfunden und belastet die Psyche stark.
  • Aphten: Die schmerzhaften Bläschen im Mund bilden sich häufig immer wieder.

Bei Hautveränderungen zum Hautarzt gehen

Bei Veränderungen der Haut ist der Hautarzt (Dermatologe) der richtige Ansprechpartner. Dieser kann mit Hilfe verschiedener Untersuchungen herausfinden, um welche Hauterkrankung es sich handelt - und ob diese ein eigenständiges Krankheitsbild darstellt oder ein Symptom einer anderen Erkrankung ist, zum Beispiel einer Allergie, Rheuma oder Masern. Auch die Einnahme von Medikamenten kann das Hautbild beeinflussen.  

Hautkrankheiten erkennen: schauen, tasten, nach Juckreiz fragen

Das Erscheinungsbild der Haut gibt dem Dermatologen wichtige Hinweise für die Diagnose der Hautkrankheit. Im ersten Schritt schaut sich der Hautarzt die betroffene Hautstelle genau an. Ist sie gerötet, entzündet, schuppt sie, zeigt sie Eiter oder andere Auffälligkeiten? Lupe und Mikroskop sind hierfür wichtige Helfer. Sie kommen auch bei der Hautkrebsfrüherkennung zum Einsatz.

Im zweiten Schritt tastet der Arzt die Haut ab. Ist sie geschwollen oder verhärtet? Sind Knötchen zu spüren oder andere Auffälligkeiten erkennbar? Auch der Geruchstest verrät dem Arzt einiges über den Zustand der Haut: Entzündete Wunden, die unangenehm riechen, lassen auf eine Bakterieninfektion schließen.

Ebenfalls interessant ist, ob das Hautareal juckt oder nicht. Viele Hautkrankheiten gehen mit starkem Juckreiz einher, darunter Neurodermitis, Kontaktekzeme und Allergien. Auch trockene Haut ist meist von starkem Jucken begleitet. Ein Hautabstrich oder die Entnahme einer Gewebeprobe unterstützen den Weg zur Diagnose: Ein Hautabstrich entlarvt unter anderem Pilzinfektionen und Bakterienbesiedelungen. Eine Gewebeprobe kann helfen, einen Tumor auszuschließen.

Allergieverdacht? Das macht der Hautarzt

Besteht der Verdacht auf eine Allergie, stehen dem Dermatologen eine Reihe verschiedener Tests zur Verfügung, darunter:

  • Prick-Test: Beim Prick-Test gibt der Arzt entweder kleine Tropfen einer Allergen-Testlösung oder die Allergene selbst auf den Unterarm oder den Rücken des Patienten. Dann ritzt der die Haut mit einer Nadel leicht ein. Zeigen die Hautstellen nach etwa 30 Minuten Rötungen, Schwellungen und Juckreiz, ist das ein Hinweis auf eine Allergie.
  • Intrakutan-Test: Beim Intrakutan-Test bekommt der Patient die Testlösung mit einer dünnen Kanüle oberflächlich in die Haut gespritzt. Der Intrakutan-Test ist dann interessant, wenn der Prick-Test kein eindeutiges Ergebnis zeigt oder der Verdacht auf eine Insektengiftallergie besteht. Nach etwa 20 Minuten kann der Arzt das Ergebnis ablesen.
  • Reib-Test: Beim Reib-Test wird das Allergen in die Haut eingerieben. Über die Haarwurzeln dringt das Allergen in die Haut ein. Das Ergebnis des Tests kann der Arzt nach etwa 20 Minuten ablesen.
  • Epikutan-Test: Beim Epikutan-Test klebt der Arzt dem Patienten Pflaster auf den Rücken, die Testsubstanzen enthalten. Die Pflaster bleiben bis zu zwei Tage auf der Haut. Der Epikutan-Test kommt vor allem bei Verdacht auf eine Kontaktallergie zum Einsatz.

Abhängig von der Diagnose des Arztes gestalten sich anschließend Therapie und Behandlung der Hautkrankheit. Die genauen Schritte bespricht der Hautarzt mit dem Patienten und teilt ihm mit, was er selbst tun kann, um die Heilung der Haut bestmöglich zu unterstützen.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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