Wassergeburt
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Wassergeburt

Wassergeburten sind in Zeiten der modernen Medizintechnik etwas in Vergessenheit geraten. Bei komplikationslosen Schwangerschaften bietet eine Wassergeburt eine Reihe von Vorteilen und oft Entlastung für werdende Mutter und Kind. Wassergeburten müssen nicht nur im Krankenhaus, sondern können in den eigenen vier Wänden stattfinden. Die Vor- und Nachteile einer Wassergeburt haben wir für Sie zusammengestellt. 

Wassergeburt im Krankenhaus

Wer eine Wassergeburt in Erwägung zieht, sollte früh genug den Wunsch bei der Hebamme oder beim zuständigen Arzt äußern. Erstens, um abzuklären, ob eine Wassergeburt aus medizinischer Sicht infrage kommt. Zweitens, es gibt meist nur ein Gebärbecken, bzw. eine Geburtswanne im Krankenhaus und das muss terminlich koordiniert werden.

Die werdende Mutter kann das Entbindungsraum besichtigen und das Gebärbecken ausprobieren. Die Hebamme klärt über die Voraussetzungen für eine Wassergeburt und den Ablauf auf. Nicht jede Frau fühlt sich in der Position in der Wanne wohl oder im Wasser. Aus dem Grund ist es ratsam, die Gebärwanne vorher auszuprobieren. Die Frau wird in der Regel rasch feststellen, ob diese Variante für sie infrage kommt. 

Mobile Wassergeburt zuhause

Was vielen nicht bekannt ist: Wassergeburten können zuhause gemacht werden. Allerdings nicht in der eigenen Badewanne, sondern in speziellen mobilen Gebärwannen. Sie sind tiefer, anders in der ergonomischen Form und Ausstattung und entsprechen den hygienischen Anforderungen einer Entbindung unter Wasser. Sie muss von allen Seiten der Hebamme zugänglich sein und darf nicht an einer Wand stehen.

Vorteile einer Wassergeburt

Wassergeburten werden oft bevorzugt, weil sie den Geburtsvorgang erleichtern können. Durch die warme Temperatur des Wassers (30 - 35 Grad Celsius) und den Schwebezustand empfinden viele Frauen die Wehen weniger stark und entspannen sich leichter. Für das Kind bedeutet eine Wassergeburt einen sanften Übergang vom Mutterleib in die Welt, bevor es aus dem Wasser gehoben wird.

Es hat einen angeborenen Reflex, um nicht irrtümlich Wasser einzuatmen. Natürlich ist Schmerzwahrnehmung und Wohlgefühl im Wasser sehr individuell und kann nicht pauschal für alle Schwangeren gelten. Es gibt Frauen, die sich spontan umentscheiden. Ihnen sind Position im Gebärbecken und das Wasser während der Wehen unangenehm, weil ihnen der Auftrieb des Wassers das Gefühl von Halt und Kontrolle nimmt. Am besten ist es, auf sein Gefühl zu hören.

Die Vorteile einer Wassergeburt zusammengefasst:

- Verringerter Geburtsstress für Mutter und Kind

- Entspannter Zustand durch Wärme und Schwebezustand des Wassers

- Verringerte Schmerzwahrnehmung

- Vermindertes Risiko von Dammrissen und Dammschnitten (warmes Wasser fördert die Elastizität der Haut)

- Ist ein Dammschnitt notwendig, kann er auch unter Wasser durchgeführt werden

- Schwangere können schon bei den Eröffnungswehen ins Becken- Verkürzte Wehendauer- Wehen und Herztöne des Babys können auch unter Wasser überwacht werden (CTG - Kardiotokographie)

- Nachgeburt (Planzentalösung) kann im Wasser stattfinden

- Sanfter Übergang für das Neugeborene (mutterleibähnliche Umgebung)

Nachteile und Risiken einer Wassergeburt

- Keine PDA (Periduralanästhesie) während einer Wassergeburt mehr möglich

- Nicht bei Risikoschwangerschaften (problematische Fruchtwasser-Diagnostik, Kaiserschnitt-Indikation, Früh- oder Fehlgeburt-Risiko, komplizierte Lage des Kindes, Vorliegen einer Sauerstoff-Unterversorgung)

- Nicht geeignet bei Erkrankungen und Infektionen der Mutter 

- Erschwerter Zustand bei spontanen Komplikationen (Gebärende muss aus dem Becken gehoben und getrocknet werden)

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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