Was ist Kleie?
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Was ist Kleie?

Ist Kleie ein Getreide? Welche Sorten gibt es und gehört Kleie zu einer gesunden Ernährung? Um Kleie ranken sich viele Fragen, da sie es keine Pflanze an sich ist, sondern ein Produkt, das beim Mahlen von Getreide unterschiedlicher Art entsteht. Der folgende kompakte Überblick informiert Sie über alles Wichtige rund um dieses ballaststoffreiche Nahrungsmittel.

Kleie: Was genau ist das?

Kleie ist kein eigenes Getreide, sondern ein Nebenerzeugnis der Getreideverarbeitung. Sie entsteht durch das Mahlen des Mehls, bei dem Schalen gelöst und ausgesiebt werden. Auch der Keimling und die Aleuronschicht, die zwischen dem eigentlichen Mehlkörper und der Schale des Getreidekorns angesiedelt ist, zählen neben der Schale zur Kleie. Optisch kommt die Kleie als winzige goldbraune Körnchen daher.

Welche Nährstoffe bietet uns Kleie?

Kleie enthält, wie die meisten anderen Lebensmittel auch, Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Der genaue Prozentanteil hängt von der Getreidesorte ab, aus der Kleie gewonnen wurde. Zu unterscheiden sind unter anderem Kleie aus Weizen, Roggen und Gerste sowie Hafer- und Reiskleie. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Kohlenhydrate einen Stärkeanteil aufweisen, der bei Hafer bis zu 45 Prozent einnehmen kann. Wie Sie weiter unten lesen, ist dies für die gesundheitsfördernden Wirkungen der Kleie eine wichtige Voraussetzung. 

Kleie enthält einen Cocktail aus Mineralstoffen und Vitaminen, die für die gesundheitsbewusste Ernährung gut eingesetzt werden können. Zu den Vitaminen in der Kleie gehören vor allem die B-Vitamine als Nervennahrung, aber die Vitamine A und E sowie Folsäure. Zu den wichtigsten Mineralstoffen für den Organismus zählen Magnesium, Kalium und Zink.

Welchen positiven Effekte kann Kleie haben?

Die positiven Wirkungen der Kleie beziehen sich vor allem auf die Verdauung und den Stoffwechsel. Bei Diabetikern ist das Getreideprodukt geschätzt, weil es den Blutzuckerspiegel regulieren hilft. Dies ist durch die Stärkeanteil in der Kleie möglich. Auch auf das Cholesterin im Körper kann die Kleie günstig einwirken. Da Cholesterin die Gefäße mit Ablagerungen verengen kann, ist es Vorbote von Zivilisationskrankheiten wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Kleie kann einen wertvollen Beitrag leisten, wenn solchen Erkrankungen durch eine bewusste Ernährung vorgebeugt werden soll.

Wie und warum wirkt Kleie bei Verstopfung?

Kleie ist ein typisches Beispiel für eine ballaststoffreiche Ernährung. Dies liegt an dem hohen Anteil von Bestandteilen, die durch Zugabe von Wasser oder anderer Flüssigkeit aufquellen und Schleim bilden. Dies hat gleich zwei positive Auswirkungen auf die Verdauung. Zum einen regt ein voluminöser Stuhl die Peristaltik des Darms, also dessen Bewegung an.

Dies führt dazu, dass die Nahrung weitertransportiert und einer Verstopfung so entgegengewirkt werden kann. Die Beförderung der Nahrung durch den Darm wird durch die schleimbildenden Anteile der Kleie noch verstärkt. Einen ähnlichen Effekt erreichen Sie mit Flohsamenschalen. Wer Verstopfung durch Kleie bekämpft, kann auch Hämorrhoiden vorbeugen oder lindern, die durch starkes Pressen beim Stuhlgang entstehen. Das Gleiche gilt auch für Analfissuren. Hierbei handelt es sich um kleine Risse am After, die durch die Kombination von trägem und harten Stuhl entstehen können.

Die Einnahme von Kleie ist unbedingt mit ausreichend Wasserzufuhr zu verbinden. Nur dann entfaltet sie ihre Wirkung gegen Verstopfung. Wird sie trocken eingenommen, wird das Gegenteil erzielt.

Wie wird Kleie eingesetzt?

Kleie kann einfach in Wasser eingerührt und nach einer Quellzeit von zehn bis 20 Minuten getrunken werden. Kleie gibt es jedoch nicht nur in der Urform aus dem Päckchen. Sie ist beispielsweise in Graham- und Knäckebrot eingebacken und dient auch hier der ballaststoffhaltigen und vollwertigen Ernährung. Auch im Müsli kann Kleie fester Bestandteil werden. In der Küche ist Kleie eine gesunde Zutat, vor allem beim Backen. Kuchen und Muffins erhalten durch Kleie ein gesundes Extraplus. Kleie kann also unterschiedlichen Produkten verwendet und kreativ in Rezepte eingebaut werden. Wichtig bei allen Varianten ist eine ausreichende Trinkmenge!

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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