Vitamin A: Alles Wichtige zum Augen-Vitamin
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Vitamin A: Alles Wichtige zum Augen-Vitamin

Vitamin A ist unentbehrlich für das Zellwachstum, die Funktion des Immunsystems, des Sehvorganges und ebenfalls wichtig für eine gesunde Haut- und Schleimhaut. Eine Überdosis kann jedoch schädlich sein. Wie hoch der Tagesbedarf ist und was Sie noch zu Vitamin A wissen sollten, lesen Sie hier.

Vitamin A, Retinol und Beta-Carotin

Vitamin A ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Stoffen, die im menschlichen Körper eine ähnliche Wirkung entfalten. Retinol, auch Vitamin A1 genannt, ist eine besonders wirksame Form, die beispielsweise für gesunde Haut und Schleimhäute von Bedeutung ist. Ebenfalls unter die Stoffgruppe Vitamin A fällt Beta-Carotin, auch als Provitamin A bezeichnet. Diese Vorstufe des Vitamins muss vom menschlichen Körper in Leber, Lunge und Dünndarm erst in Vitamin A umgewandelt werden und ist ausschließlich in pflanzlicher Kost enthalten.

 Vitamin A hilft dem Körper in vielerlei Hinsicht

Vitamin A ist ein für den Menschen unentbehrlich. Es unterstützt eine ganze Reihe von Körperfunktionen:

  • Es trägt zu einem normalen Eisenstoffwechsel bei.
  • Es ist an der Bildung von Knochengewebe beteiligt.
  • Es trägt zur Erhaltung normaler Haut- und Schleimhäute bei.
  • Es trägt zur Erhaltung normaler Sehkraft bei.
  • Es trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
  • Es hat eine Funktion bei der Zellspezialisierung.

Immer wieder wird vor allem die Bedeutung von Vitamin A für die Augen hervorgehoben, weshalb der Stoff umgangssprachlich auch als „Augen-Vitamin“ bezeichnet wird. Tatsächlich kann ein Vitamin-A-Mangel schwerwiegende Auswirkungen auf das Sehen haben:

  • Verringerung der Sehschärfe infolge von Hornhauttrübungen
  • Nachtblindheit aufgrund trockener Bindehaut
  • erhöhte Blendempfindlichkeit

Viele Lebensmittel enthalten Vitamin A

Der Bedarf an Vitamin A kann durch eine ausgewogene Ernährung gut gedeckt werden, da es in zahlreichen Lebensmitteln enthalten ist. Leber, Mohrrüben, Grünkohl und Spinat enthalten besonders viel davon. Zudem werden einige Lebensmittel wie Butter oder Limonaden mit Beta-Carotin angereichert, um eine gelbliche Färbung zu erhalten. Beachten Sie jedoch: Beim Kochen gehen zwischen zehn und 30 Prozent des Vitamins verloren. Eine detaillierte Übersicht über Lebensmittel verschiedener Kategorien, die besonders viel Vitamin A enthalten, finden Sie im Ratgeber „Vitamin A: Diese Lebensmittel enthalten am meisten“.

Tagesbedarf an Vitamin A

In der folgenden Tabelle finden Sie die empfohlene Tagesdosis an Vitamin A der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Dabei wird nicht zwischen nach den unterschiedlichen Stoffgruppen unterschieden. Stattdessen wird die Dosis in Retinol-Äquivalenten (RÄ) angegeben. Diese Einheit macht die Wirksamkeit der verschiedenen Vitamin-A-Stoffe besser vergleichbar. 1 Milligramm Retinol-Äquivalent entspricht 1 Milligramm Retinol beziehungsweise 6 Milligramm Beta-Carotin.

Alter in Jahren Retinol-Äquivalent pro Tag in Milligramm
0 bis 3 Monate 0,5
4 bis 12 Monate 0,6
1 bis 3 Jahre 0,6
4 bis 6 Jahre 0,7
7 bis 9 Jahre 0,7
10 bis 12 Jahre 0,9
13 bis 14 Jahre 1,1 (m), 1,0 (w)
15 bis 18 Jahre 1,1 (m), 0,9 (w)
ab 19 Jahren 1,0 (m), 0,8 (w)

 

Schwangere benötigen ab dem vierten Monat laut DGE-Empfehlung täglich 1,1 Milligramm Retinol-Äquivalent, Stillende sogar 1,5 Milligramm.

Typische Symptome bei Vitamin-A-Mangel

Auch wenn ein Vitamin-A-Mangel in Industrienationen wie Deutschland relativ selten ist, sollte Sie den Anzeichen einer Unterversorgung Beachtung schenken. Denn unbehandelt kann eine sogenannte Hypovitaminose zu gesundheitlichen Problemen führen. Sie sind meist anfälliger für Infekte, zudem können Nachtblindheit und Hautprobleme wie Akne auf eine Unterversorgung mit Vitamin A hinweisen. Wie Sie einen Vitamin-A-Mangel sicher erkennen und wann Sie gefährdet sind, lesen Sie in dem Ratgeber „Vitamin-A-Mangel erkennen und beseitigen“.

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Vorsicht bei Vitamin-A-Tabletten und Kapseln

Frei erhältliche Vitamin-A-Präparate sind oft hoch dosiert und bei ausgewogener Ernährung nicht nur überflüssig für gesunde Menschen, sondern auch risikobehaftet. Denn die Gefahr einer Überdosierung ist weit höher als die einer Unterversorgung. Vor allem Schwangere sollten die Einnahme mit einem Arzt besprechen. Der Ratgeber „Vitamin-A-Tabletten: Wann einnehmen und wann nicht?“ verschafft Ihnen einen detaillierten Einblick in das Thema.

Überdosierung kann schlimme Folgen haben

Die bereits erwähnte Gefahr einer Überdosierung mit Vitamin A ist nicht zu unterschätzen. Sie kann zum einen zu akuten Folgen wie Kopfschmerzen und Übelkeit führen, zum anderen auch zu chronischen Folgen wie Leberschäden. Warum eine Überdosierung durch die reine Zufuhr  pflanzlicher Kost allerdings nicht möglich ist, verrät der Ratgeber „Vitamin A Überdosierung: Wann sie droht und welche Folgen möglich sind“.

Vitamin A als Zusatz in Cremes, Masken und Peelings

Aufgrund seiner nachgewiesen positiven Eigenschaften auf das Hautbild verwenden Kosmetikhersteller Vitamin A gerne in ihren Produkten. Auch Hautärzte schwören auf den Wirkstoff zur Behandlung von Akne. Ganz unproblematisch ist die Zugabe von Vitamin A in Cremes, Masken und Peelings allerdings nicht, da es bei häufiger Anwendung zu einer Überdosierung kommen kann. In dem Ratgeber „Vitamin A für schöne Haut: Von Cremes und Säure-Peelings“ finden Sie weitere Informationen zu diesem Thema.

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Schwangere sollten genau auf ihren Vitamin-A-Spiegel achten

Schwangere sollten ihre Vitamin-A-Zufuhr im Blick behalten und einen möglichen Einsatz von Vitamin-A-Präparaten auf jeden Fall mit dem Arzt abklären. Auf der einen Seite haben Schwangere ab dem vierten Monat einen leicht erhöhten Vitamin-A-Bedarf, auf der anderen Seite kann zu viel Vitamin A eine fruchtschädigende Wirkung entfalten. Sollten Sie schwanger sein, lesen Sie auf jeden Fall den Ratgeber „Vitamin A in der Schwangerschaft: Das sollten Sie beachten“.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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