Tripper Symptome
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Tripper Symptome

Obwohl Gonorrhoe so weit verbreitet ist, wissen viele Menschen nicht, wie sich die Erkrankung zeigt. Tatsächlich ist es schon deshalb nicht einfach, die Symptome zu erkennen, weil sie sich je nach Infektionsort auf verschiedene Arten äußern kann. Wenn auch Sie wissen möchten, wie sich ein Tripper bemerkbar macht, können Sie hier die wichtigsten Anzeichen finden.

Tripper-Inkubationszeit äußerst unterschiedlich 

Die Inkubationszeit bis zum ersten Auftreten von Krankheitszeichen ist unterschiedlich, bei Männern beträgt sie zwei bis sieben, bei Frauen bis zu zehn Tagen. Das häufigste Symptom bei Tripper ist intensiver Ausfluss aus dem Penis beziehungsweise der Vagina, ausgehend vom Gebärmutterhals. In beiden Fällen kommt es zur Harnröhrenentzündung. Aufgrund dessen entstehen teils starke Schmerzen beim Urinieren sowie Rötungen des Penis und der Vorhaut, die ohne Therapie bis zu zwei Monate anhalten können. Bei Frauen kann sich auch die Schleimhaut des Gebärmutterhalses, seltener der Vagina entzünden.

Extragenitale Form von Tripper

Die extragenitale Form beschreibt eine Gonorrhoe, die nicht primär die Geschlechtsorgane betrifft, sondern den Enddarm oder den Rachen. Symptome eines Trippers des Rachens sind selten - wenn es doch zu Halsschmerzen kommt, werden diese gewöhnlich fehlinterpretiert. Betrifft die Infektion den After, entstehen Schmerzen bei der Entleerung, zudem sind auf dem Kot selbst oft Schleim oder Eiter zu sehen. Eine besondere Form stellt die Entzündung der Augen durch Gonokokken dar. Sie ist häufig bei Neugeborenen anzutreffen und kann unbehandelt zu Blindheit führen. Bei Erwachsenen entsteht sie durch das Reiben der Augen, wenn die Hände kurz vorher mit eitrigem Sekret kontaminiert wurden. 

Komplikationen bei Tripper

Es existieren verschiedene Komplikationen der Erkrankung in beiden Formen. Zu ihnen zählen beispielsweise die Entzündung der Prostata oder der Nebenhoden, die im schlimmsten Fall zu dauerhafter Unfruchtbarkeit führen können. Bei Frauen ist eine Ausbreitung ins Bauchfell mit daraus folgender Bauchfellentzündung eine gefährliche Komplikation. Weiterhin besteht die Möglichkeit einer Ausbreitung auf die Hirnhäute oder Bestandteile des Herzens in Form einer Meningitis (Hirnhautentzündung), beziehungsweise Endokarditis, die beide lebensgefährlich sind. Ein ebenso seltener, aber schwerwiegender Fall ist der Verlust des ungeborenen Kindes im 1. Trimester durch eine Entzündung angrenzender Gebewebestrukturen.

Gefürchtete Komplilkationen bei Tripper

Eine ebenfalls gefürchtete Komplikation bei Tripper ist die Gonokokken-Sepsis. Hierbei kommt es zu einer Ausbreitung der Erreger durch die Blutbahn im ganzen Körper. Zunächst infiziert sich oft die Haut unter Pustelbildung, auch die Gelenke können betroffen sein, häufig mehrere auf einmal. Dabei kommt es zu Schmerzen und Eiterbildung. Bildet sich die Sepsis, also Blutvergiftung, voll aus, überschwemmen tote und lebende Bakterienzellen sowie deren Gifte das Immunsystem. Eine Sepsis endet häufig tödlich. Die meisten Komplikationen sind seit Beginn des Antibiotikaeinsatzes stark zurückgegangen. Wichtig ist dafür jedoch, dass die Infektion rechtzeitig erkannt wird. Ein weiteres Problem besteht in der zunehmenden Entwicklung von Resistenzen gegen viele Antibiotika. Aufgrund dieser steigt auch die Wahrscheinlichkeit gefährlicher Konsequenzen. 

Keinerlei Symptome bei 5 Prozent der Betroffenen 

Bei ca. fünf Prozent aller Betroffenen treten keinerlei Symptome auf, besonders im Falle der extragenitalen Form im Rachen. Trotzdem sind Betroffene jedoch die gesamte Dauer der Infektion über ansteckend. Auch eine Re-Infektion ist möglich, da Gonorrhoe keine Immunität hinterlässt. Daher sollten Sie sich - wenn auch nur eine geringe Möglichkeit einer Infektion mit den Bakterien besteht - grundsätzlich testen lassen, selbst wenn bei Ihnen keines der hier genannten Symptome auftritt.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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