Symptome der Fehlgeburt: Bei diesen Anzeichen sollten Sie sofort zum Arzt
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Symptome der Fehlgeburt: Bei diesen Anzeichen sollten Sie sofort zum Arzt

Risiko Fehlgeburt: Sollten Ihnen während der Schwangerschaft ungewöhnliche Beschwerden zu schaffen machen, ist es allemal besser, diese vom Frauenarzt abklären zu lassen, als sich mit dem Schlimmsten konfrontiert zu sehen. Gerade in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen kommt es relativ häufig zu Fehlgeburten; später lassen sich viele mit medizinischer Hilfe verhindern. Wir schildern Ihnen die wichtigsten Anzeichen, bei denen Sie lieber zum Arzt gehen sollten.

Wichtig! Lieber einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig!

Jede Schwangerschaft stellt für die Frau eine ungewöhnliche Belastungssituation dar. Nicht immer muss gleich eine Fehlgeburt drohen. Ebenso können Gestosen, früher als Schwangerschaftsvergiftungen bezeichnet, teils lebensbedrohliche Ausmaße annehmen. Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom sind selten, aber gefährlich für Mutter und Kind. Machen Sie sich nicht wegen jeder Kleinigkeit verrückt. In der Schwangerschaft passiert vieles, was vor allem Mütter vor der ersten Geburt irritiert. Reden Sie trotzdem mit Ihrem Gynäkologen und lassen Sie ihn alles Ungewöhnliche abklären. Er hilft Ihnen weiter, wenn tatsächlich mal etwas nicht stimmt. Oft bringt eine einfache und unschädliche Ultraschalluntersuchung Klarheit.

Bei vorangegangenen Fehlgeburten ist besondere Vorsicht geboten

Hatten Sie schon einmal eine Fehlgeburt? Dann sollten Sie besonders wachsam sein, denn jede Fehlgeburt erhöht das Risiko für weitere. Behalten Sie alle neu auftretenden Symptome kritisch im Auge und unterziehen Sie sich vorsichtshalber einer engmaschigen Überwachung.

Vorsicht bei Blutungen!

Frühaborte äußern sich meistens durch Blutungen. Geringfügige Schmierblutungen sind zu Beginn einer Schwangerschaft nicht ungewöhnlich, in späteren Phasen sind Blutungen ein Zeichen für den Abbau von Gebärmutterschleimhaut. Daher finden sich im Blut häufig Brocken von Gewebematerial. Die schwangerschaftserhaltenden Hormone des Gelbkörpers verhindern normalerweise, dass die Schleimhaut wie bei der Menstruation abgestoßen wird. Gehen Sie im zweiten und dritten Trimenon schnellstens zum Arzt, egal ob schwache Schmierblutungen oder massive Blutungen auftreten.

Warnsignal Schmerzen und Krämpfe

Ähnliches gilt für Schmerzen, die Frau so von ihren Tagen kennt. Menstruationsschmerzen sind in der Schwangerschaft unüblich und zeigen, dass etwas nicht stimmt. Ebenso sollten Wehen erst gegen Ende der Gravidität auftreten. Daher gelten alle starken, krampfartigen und ziehenden Schmerzen im Unterleib als Warnsignal. Beachten Sie, dass diese bis in den Rücken ausstrahlen können. Kreuzschmerzen durch das schwerer werdende Kind sind im letzten Trimenon normal, im zweiten und vor allem ersten nicht.

Zurückgehende Schwangerschaftszeichen sind nicht immer begrüßenswert

Morgendliche Übelkeit mit Erbrechen, Hitzewallungen und eine durch das wachsende Gewebe gespannte Brust sind bei vielen Frauen im ersten Trimenon typisch. Sie lassen sich auf das Schwangerschaftshormon Choriogonadotropin (hCG) zurückführen.Üblicherweise bessern sich diese Schwangerschaftsbeschwerden im zweiten Trimenon, wenn der Körper die Produktion des hCG herunterfährt. Geschieht das bereits im ersten Trimenon, ist das unter Umständen ein Warnsignal: Denn Produktion von hCG und Schwangerschaftszeichen hören auch auf, wenn der Embryo abstirbt. Mitunter ist dieses Verschwinden das einzige Symptom, wenn die tote Leibesfrucht nicht abgeht und weder Schmerzen noch Blutungen auftreten.

Fieber und Ausfluss bedeuten nichts Gutes

Gelblich-grüner eitriger Ausfluss, womöglich in Verbindung mit Fieber, Schmerzen, Schüttelfrost und Kreislaufproblemen sollten Sie schleunigst zum Arzt gehen lassen. Denn das deutet auf eine Infektion im Unterleib hin. Eiter aus toten Bakterien und Abwehrzellen hat in einer tragenden Gebärmutter nichts zu suchen.Infektionen in der Scheide wandern in den Uterus mit dem Kind hoch.

Im Extremfall kommt es zu Infektionen von Gebärmutter, Eileitern und Eierstöcken und fieberhaften Aborten, bei denen sich Beckenorgane und Bauchfell entzünden und eine Blutvergiftung zum Tod durch septischen Schock führen kann.Je früher eine solche Infektion erkannt und behandelt wird, desto besser. Während der Schwangerschaft darf der Arzt nicht alle Antibiotika anwenden, sodass die Behandlung wesentlich schwieriger ist als unter Normalbedingungen.

Fruchtwasser sollte erst unmittelbar vor der Geburt austreten

In der Spätschwangerschaft ist austretendes Fruchtwasser häufiges Anzeichen einer Fehlgeburt. Eine Verletzung der Fruchtblase sollte erst unmittelbar vor der Geburt geschehen. Bemerken Sie einen verstärkten Austritt einer klaren Flüssigkeit, müssen Sie sofort notfallmäßig einen Arzt aufsuchen.

Keine Kindesbewegungen?

In einer fortgeschrittenen Schwangerschaft macht das Baby durch Bewegungen auf sich aufmerksam. Bleiben diese plötzlich aus, konsultieren Sie schleunigst einen Arzt! Es besteht die Gefahr eines verhaltenen Abortes - äußerst tückisch, denn die tote Frucht kann in der Gebärmutter verbleiben, ohne dass Schmerzen oder Blutungen auftreten. Wird der tote Fötus nicht rechtzeitig entfernt, drohen der Mutter massive Störungen der Blutgerinnung und bei langem Verbleib toxische Schäden durch die Zersetzung des Gewebes. Nachweisbar ist ein verhaltener Abort nur durch eine Ultraschalluntersuchung.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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