Selleriesaft: Wahrheit oder Mythos?
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Selleriesaft: Wahrheit oder Mythos?

Schon im Ayurveda wird Selleriesaft gegen Verdauungsprobleme oder altersbedingte Krankheiten angewendet. Der Saft aus dem Gemüse gilt als Wundermittel gegen vielerlei Beschwerden. Erfahren Sie hier, was wirklich hinter dem Superfood steckt.

Wie gesund ist Sellerie?

In der Küche sowie der Naturheilkunde ist Sellerie ein beliebtes Wundermittel. Das Gemüse, welches in Stangen- oder Knollenform vorkommt, enthält viele Vitamine und Nährstoffe, die lebenswichtig für unseren Körper sind. Darunter fallen die Vitamine A, B, C und E sowie die Mineralstoffe Natrium und Kalium. Das Besondere an dem gesunden Gemüse sind die enthaltenden ätherischen Öle, wie zum Beispiel Apiin, welches dafür zuständig ist, dass der Sellerie die Verdauung und den Stoffwechsel anregt. Dank der Öle und dem Kalorienwert von 26 Kilokalorien pro 100 Gramm eignet sich das Gemüse daher besonders gut zum Abnehmen und gilt als regionales Superfood.

Woher kommt der Sellerie-Hype?

Der Bestseller Autor Antony Williams schreibt seit Jahren Bücher über die Selleriesaftkur und wie diese sich positiv auf den Körper auswirkt. Als selbstbenanntes „Medical Medium“ (Medizinisches Medium) ist er Mitbegründer des sogenannten Selleriesaft-Movements und schwört auf das Wundermittel. Seine zahlreichen Bücher haben in den vergangenen Jahren einen riesen Hype ausgelöst. Die Wirkung von Sellerie ist jedoch seit Jahren bekannt und wurde schon in der jahrtausendalten Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sowie im Ayurveda angewandt.

Sellerie lässt sich in vielerlei Arten verwerten. Ob gekocht in der Suppe, gebraten als Schnitzelalternative oder roh als Saft, das gesunde Gemüse hat einen positiven Einfluss auf Ihren Körper. 

Was bewirkt Selleriesaft im Körper?

Geschmacklich gilt Selleriesaft als bitter und gewöhnungsbedürftig. Die Wirkung lässt jedoch über den Geschmack hinwegsehen. Durch die vorhandenen Inhaltsstoffe im Selleriesaft glänzt das gesunde Getränk als richtiges Wundermittel und lässt Sie morgens wacher, fitter und gestärkt in den Tag zu starten. Außerdem kann die Konzentrationsfähigkeit steigen, was zu besseren Leistungen im Beruf, aber auch im sportlichen Alltag führt. Die Ballaststoffe und Bitterstoffe in dem Gemüse können zudem Heißhunger vorbeugen und die Verdauung unterstützen. Zusätzlich hat Sellerie eine entwässernde Wirkung und kann dabei helfen unerwünschte Flüssigkeitsansammlungen loszuwerden. 

Selleriesaft wird aus Stangensellerie gewonnen

Da sich Knollensellerie zum Pürieren beziehungsweise entsaften weniger gut eignet, wird für Selleriesaft Staudensellerie verwendet. 

Wann Sie den Selleriesaft trinken, ist Ihnen überlassen. Empfohlen wird jedoch, den Saft morgens nach dem Aufstehen auf leeren Magen zu trinken, um die „Fit-in-den-Tag“-Wirkung zu erzielen. Wichtig ist, den Selleriesaft aus rohem und unverarbeiteten Staudensellerie zu gewinnen, damit die gesunden Inhaltsstoffe enthalten bleiben und der Körper sie vollständig aufnehmen kann. 

Selleriesaft selbst machen: Zutaten für den Saft

Um Ihren Selleriesaft selbst herzustellen, empfiehlt sich nach Möglichkeit biologisch angebaute Ware zu kaufen, da es sich bei Sellerie laut Greenpeace zu den am stärksten mit Pestiziden belasteten Lebensmitteln handelt. [1] Wer über Wochen täglich einen halben Liter oder mehr davon trinkt, tut sich und seinem oder ihren Körper damit keinen Gefallen. 

Wann hat Staudensellerie Saison?

In Deutschland können Sie von Juni bis einschließlich November Staudensellerie bei Ihrem regionalen Supermarkt des Vertrauens oder Bauern kaufen. Lesen Sie hier mehr über Sellerie in unserem Saisonkalender nach!

Wichtig für die Zubereitung ist ein Entsafter. Den Saft sollten Sie frisch trinken, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Sollten Sie mit Ihrer Selleriesaft-Kur starten wollen, tasten Sie sich langsam ran und erhöhen Sie im Laufe der Zeit die zunehmende Menge bis maximal einen halben Liter Selleriesaft am Tag. Für eine Portion von etwa 350 Milliliter Saft benötigen Sie 400 Gramm frischen Staudensellerie. Geben Sie das Gemüse gewaschen und kleingehackt in Ihren Entsafter. Et Voila, fertig ist Ihr Selleriesaft. Wer möchte kann mithilfe eines Filtertuches oder Siebes den reinen Saft erhalten. Das Wundermittel ist jedoch auch vor dem Sieben trinkbar. 

Wem der Selleriesaft geschmacklich gar nicht zusagt, kann bei Bedarf weiteres saisonales Gemüse oder Obst hinzugeben. Am besten dafür eigenen sich Zitronen, Karotten, Äpfel oder Rote Bete. Auch mit grünen Kräutern wie zum Beispiel Petersilie lässt sich Ihr Saft verfeinern.

Wie lange Sie Ihre Saftkur machen, ist Ihnen überlassen. Achtung! Es handelt sich bei der Selleriesaft-Kur um keine Mahlzeitalternative! Warten Sie nach Einnahme des Saftes 15-20 Minuten bevor Sie frühstücken, damit der Körper Zeit hat die Vitamine und Nährstoffe aufzunehmen.

Nebenwirkungen und eventuelle Risiken von Selleriesaft

Wer sich in regelmäßiger ärztlicher Behandlung befindet und zudem auf Medikamente angewiesen ist, sollte vor einer Selleriesaft-Kur die Einnahme mit seinem oder Ihrem Arzt oder Ärztin besprechen, ob der Selleriesaft in diesen Mengen angemessen ist. Zudem gibt es Menschen, die allergisch auf Sellerie reagieren, weshalb es wichtig ist, sich langsam an die empfohlene Menge heranzutasten. 

Für wen ist Selleriesaft nicht geeignet?

Aufgrund der entwässernden Wirkung wird Menschen mit Nierenvorerkrankungen von einer Selleriesaft-Kur abgeraten. Auch Schwangere oder stillende Mütter sollten auf große Mengen verzichten. Die Gebärmutter kann sich bedingt durch den Sellerie zusammenziehen und Fehlgeburten begünstigen. 

Sellerie gehört zu den kalorienärmsten Gemüsesorten und kann daher beim Abnehmen helfen. Auch eine entschlackende Wirkung wird dem Gemüse nachgesagt, indem es überschüssiges Wasser aus dem Gewebe entfernt. Sellerie und sein Saft kann Sie somit beim Abnehmen unterstützen, ist jedoch kein Diätprodukt, das Sie als Mahlzeitalternative nutzen sollten. 
Durch die entwässernde Wirkung sollte Selleriesaft nicht am Abend getrunken werden. Empfohlen wird die Zunahme direkt am Morgen nach dem Aufstehen auf leeren Magen, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.

[1]: https://www.ewg.org/foodnews/dirty-dozen.php

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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