Propolis: Wie Bienenharz Keime bekämpft
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Propolis: Wie Bienenharz Keime bekämpft

Man nennt es auch Bienenharz oder Kittharz, Stopfwachs oder Bienenleim. Gemeint ist immer Propolis, eine Masse, mit der Bienen sich und ihre Stöcke gegen Krankheitserreger verteidigen. Propolis war schon im Altertum ein beliebtes Desinfektions- und Heilmittel.

Woraus besteht Propolis?

Die Bienen sammeln von Blütenknospen und verwundeter Baumrinde eine harzartige Substanz. Diese vermengen sie dann mit Pollen, Wachs, Speichelsekret und ätherischen Ölen. Insgesamt sind bereits mehr als 200 Inhaltsstoffe von Propolis unterschieden worden. Es enthält Vitamine, Mineralstoffe, Flavonoide sowie Spuren von Zucker und Eiweißbausteine. Die genaue Zusammensetzung ändert sich von Stamm zu Stamm und mit den Jahreszeiten.

Es ist durch mehrere Studien belegt, dass Propolis eine antivirale, antibiotische und antimykotische Wirkung hat. Das bedeutet, dass es gegen Viren, Bakterien und Pilze wirksam ist. Die Bienen verstopfen damit Löcher in ihren Stöcken, kleiden die Waben damit aus und bringen es am Eingang an.

Die positive Wirkung auf den Menschen

Abgesehen von den genannten Wirkungen gegen Krankheitserreger bringt Propolis noch weitere Vorteile mit sich. Dazu zählt, dass es

  • die Wundheilung beschleunigt.
  • entzündungshemmend wirkt.
  • das Immunsystem stärkt.
  • den Stoffwechsel ankurbelt.
  • antioxidativ wirkt.
  • eine antidepressive Wirkung hat.

Bei welchen Beschwerden kann Propolis helfen?

Cremes und Lotionen mit Propolis werden zur Hautpflege, bei verschiedenen Hautkrankheiten, bei Sonnenbrand und zur Wundheilung eingesetzt. Tropfen oder Tabletten helfen bei Entzündungen in Mund, Hals, Rachen, Magen oder Blase. Umschläge lindern bei Gelenkrheuma die Schmerzen, und es kann die Beschwerden bei Krampfadern lindern. Als Nahrungsergänzungsmittel wird es häufig angeboten, um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern und das Immunsystem und den Stoffwechsel anzuregen.

Ist Propolis Medizin?

Tinkturen, Pulver, Tabletten, Tropfen und Salben mit Propolis gelten nicht als Medikamente. Sie werden in der Homöopathie oft eingesetzt und können auch von Ärzten verschrieben werden. Allerdings bekommen Sie sie auch rezeptfrei in den Apotheken. Je nach Zusammensetzung und Dosierung wirken die Produkte natürlich unterschiedlich.

Wer sollte Propolis-Produkte nicht einnehmen?

Forscher raten dazu, dass Schwangere und Stillende auf den Gebrauch von Produkten mit Propolis verzichten. Nicht etwa, weil der Stoff dem Kind schaden könnte, sondern weil es bislang keine Studien darüber gibt, dass es eben keine schädigende Wirkung hat.

Menschen, die zu heftigen allergischen Reaktionen neigen und allergisch sind gegen Bienen- und Wespengift oder gegen Honig und Gelée royale, sollten auf Mittel mit Propolis ebenfalls lieber verzichten. Gleiches gilt, wenn Sie gegen einen der auf der Packung aufgeführten Inhaltsstoffe allergisch reagieren: Die Zusammensetzung ist bei allen Herstellern von Propolis-Produkten unterschiedlich, daher ist Vorsicht geboten.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
GS
Gisèle Schneider
Autor/-in
Gesunde Ernährung und Sport sind für Gisèle Schneider nicht nur im Alltag wichtige Themen. Seit Jahren behandelt Sie in Ihren Artikeln Fragen rund um Sport, Ernährung und Medizin.
Gisèle Schneider
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