Pille Danach: Wirkung der Notfallverhütung
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Pille Danach: Wirkung der Notfallverhütung

Wer die Pille Danach aufgrund einer Verhütungspanne nehmen möchte, sollte sich vorher über Ihre Wirkung informieren. Hier erfahren Sie, wie und wann die Pille Danach wirkt.

Wie wirkt die Pille Danach?

Die Pille Danach wirkt, indem sie den Eisprung zu verschiebt. Ohne Eizelle kann es zu keiner Befruchtung und somit auch zu keiner Schwangerschaft kommen. Die Pille Danach ist keine Abtreibungspille; das heißt, eine bereits bestehende Schwangerschaft kann nicht mit der Pille Danach abgebrochen werden.

Rechtzeitig eingenommen kann das Präparat den Eisprung um etwa fünf Tage verschieben. Etwa solange sind Spermien im weiblichen Körper überlebens- und befruchtungsfähig. Es kann aber auch passieren, dass der Eisprung durch die Einnahme komplett unterdrückt wird.

Zwei Formen der Pille Danach mit verschiedenen Wirkstoffen

Die Pille Danach ist mit zwei verschiedenen Wirkstoffen erhältlich:

  • Ulipristalacetat (UPA)
  • Levonorgestrel (LNG)

Die beiden Wirkstoffe unterscheiden sich vor allem darin, wie lange sie den Eisprung, also den Beginn der fruchtbaren Tage, noch beeinflussen können:

  • Präparate mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat (UPA) wirken noch bis ganz kurz vor dem Eisprung.
  • Die Pille Danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel (LNG) wirkt dagegen nur zwei bis drei Tage vor dem Eisprung – danach nicht mehr.

Wirkt die Pille Danach ganz sicher immer?

Wenn es bereits zum Eisprung kam, hat die Pille Danach keine Wirkung. Das bedeutet: Die Frau kann trotz Pille Danach schwanger werden, wenn sie bereits einen Eisprung hatte. Der genaue Zeitpunkt des Eisprungs lässt sich nicht so leicht bestimmen. Entgegen der häufigen Behauptung muss dieser nicht immer in der Zyklusmitte stattfinden, sondern kann auch früher oder später einsetzen.

Deshalb ist es so wichtig, das Präparat nach einer Verhütungspanne so schnell wie möglich einzunehmen, wenn kein Kinderwunsch besteht. Die Pille Danach ist in Deutschland mittlerweile ohne Rezept in der Apotheke erhältlich.

Wichtig: Die Pille Danach ist kein reguläres Verhütungsmittel, sondern dient lediglich der Notfallverhütung. Nach der Einnahme des Präparats ist eine zusätzliche Verhütung mit Kondom bis zur nächsten Monatsblutung wichtig. Andernfalls besteht durch den verschobenen Eisprung weiterhin das Risiko einer Schwangerschaft.

 

Mögliche Nebenwirkungen

Wie fast alle Medikamente kommt auch die Pille Danach nicht ohne Nebenwirkungen aus. Ob und wie stark diese auftreten, ist allerdings von Frau zu Frau unterschiedlich. Möglich sind unter anderem folgende Begleiterscheinungen:

  • Schmerzen im Unterleib
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Rücken- und Muskelschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit, Erbrechen
  • Spannungsgefühl in den Brüsten
  • Müdigkeit
  • Stimmungsschwankungen
  • Verschiebung der Regelblutung

Die Nebenwirkungen der Pille Danach können durchaus bis zu zwei Tage andauern. Die Beschwerden sind übrigens kein Anzeichen dafür, ob die Pille danach gewirkt hat oder nicht.

Besonders tückisch ist als Nebenwirkung Durchfall: Wenn das binnen drei Stunden nach der Einnahme der Pille Danach passiert, kann es notwendig sein, eine zweite Pille einzunehmen, um die Wirkung zu gewährleisten. Das sollte aber nur nach Rücksprache mit einem Frauenarzt geschehen!

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
GS
Gisèle Schneider
Autor/-in
Gesunde Ernährung und Sport sind für Gisèle Schneider nicht nur im Alltag wichtige Themen. Seit Jahren behandelt Sie in Ihren Artikeln Fragen rund um Sport, Ernährung und Medizin.
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