Online oder offline: Warum Menschen Spiele lieben
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Online oder offline: Warum Menschen Spiele lieben

Die Beliebtheit von Spielen ist bei Menschen seit Anbeginn ihrer Zeit ein interessantes Phänomen. Forscher haben sogar herausgefunden, dass der Spieltrieb nicht nur bei Menschen selbst, sondern auch bei Säugetieren vorhanden ist.

Wer schon einmal ein junges Kätzchen mit einer Papierkugel beobachtet hat, kann diese Ansicht bestätigen. Aber woher kommt der Spieltrieb, der Menschen immer wieder zu verschiedenen Spielarten, wie zum Beispiel den bei eggertspiele.de vorgestellten Brettspielen, führt? Der Ansatz ist durchaus psychologisch.

Vergnügen ohne Ziel – das Spiel entspannt und erhöht die Flexibilität

Familiäre Weihnachtsspiele unter dem Christbaum stehen seit Jahrzehnten höher im Kurs als die Beschäftigung mit Büchern oder Fernsehern. Sich zu vergnügen bedeutet, in eine andere Welt abzutauchen und das ganz ohne dabei ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Längst nicht jedes Spiel muss einen Sieg zur Folge haben, der Spaßfaktor spielt eine sehr viel bedeutendere Rolle.

Schon kleine Kinder beginnen zu spielen, sie müssen es nicht beigebracht bekommen, sie lernen es ganz von selbst. Ein Klassiker ist das Rollenspiel, welches Mädchen und Jungen schon ab einem Alter von drei Jahren mit Freude beginnen. So wird aus der kleinen Puppenmutter plötzlich eine real agierende Person, die sich mit liebevoller Hingabe um ihr Puppenkind kümmert und sich dabei stundenlang beschäftigen kann.

Im Spiel lassen sich Herausforderungen meistern, Situationen bewältigen, Konflikte bereinigen. Ein Puzzle legen, ein Spiel spielen, einer aktuellen Krise entfliehen, all das ist möglich durch das Spiel. Die Annahme, dass Menschen in Notsituationen nicht spielen könnten, ist schlichtweg falsch. Es kann für viele Personen sogar die Rettung aus einer schweren Notlage sein, wenn sie die Möglichkeit finden, abzutauchen und für eine kurze Zeit eine andere Welt wahrzunehmen.

Der Spieltrieb ist über den gesamten Globus verbreitet

Es könnte angenommen werden, dass Menschen nur dann spielen, wenn sie in bestimmten Gesellschaften aufwachsen, doch das ist falsch. Mit der Geburt beginnt die Entwicklung des Menschen und dabei sind die Muster global immer gleich. Das Baby entdeckt seine Welt, findet im explorativen Spiel zu seiner Umgebung und lernt sie besser kennen. Schon ab dem ersten Lebensjahr beginnt die Zielsetzung und noch ein Jahr später beginnen Kinder das Konstruktionsspiel.

Kulturelle Einflüsse spielen im ersten Lebensjahr eines jungen Menschen noch keine große Rolle, sie begreifen die Umstände um sich herum noch nicht ausreichend, um Ängste, Sorgen und Nöte einer Gesellschaftsschicht wahrzunehmen. Doch genau während dieses ersten Lebensjahrs erlernen Kinder ihre Spielkompetenzen. Selbst wenn die Situation, das Umfeld, die persönliche Lage im späteren Kindesalter nur wenig Spielmöglichkeiten bereithält, werden die Kinder immer wieder darauf zurückgreifen, wenn sie die Möglichkeit finden.

Das Belohnungszentrum beim Spiel

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Ein ganz anderer Sektor ist das Spiel von und für Erwachsene, was sich auch heute durch alle Gesellschaftsschichten zieht. Glücksspiel, aber auch Computerspiele und handelsübliche Brettspiele sind längst nicht nur für Kinder interessant. Bei Spielen, die auf einen bestimmten Effekt ausgelegt sind, spielt das Belohnungszentrum eine wichtige Rolle.

Betrachten Sie als Beispiel ein rasantes Computerspiel, dessen Ziel es ist, einen bestimmten Weg zu überwinden. Maximale Konzentration, der Wille, den Weg zu bewältigen und die Lust, das Spiel zu gewinnen, dominieren den Spielprozess. Ist es gelungen, macht sich ein erleichterndes Wohlgefühl breit, Endorphine fluten den Körper, das Belohnungszentrum wird angeregt.

Das gleiche Schema zeigt sich außerdem beim Glücksspiel, mit jedem Gewinn wird das Belohnungszentrum weiter angeregt, es kann förmlich expandieren. Experten sehen bei einigen Arten von Computerspielen die Gefahr für ein hohes Suchtrisiko, bei anderen hingegen aber sogar Potenzial zur geistigen Entfaltung.

Spielen macht für einen Moment lang glücklich

Entscheidend ist der Effekt, den Spiele jeglicher Art auf den Menschen haben. Es macht glücklich, allein oder mit anderen ein Spiel zu beginnen, eine neue Welt kennenzulernen und die alten Sorgen für einen begrenzten Zeitraum vergessen zu können.

Vor allem das Verkleidungsspiel wird in der Psychologie sehr oft genutzt, um innere und äußere Konflikte zu bewältigen. „Verkleidet“ in der Rolle einer fremden Person, fällt es leichter, die eigenen Bedürfnisse zu erkennen, von außen auf das Ich zu schauen und dabei Probleme zu analysieren und folglich zu lösen.

Verkleidungsspiele sind im Übrigen nicht nur bei Menschen bekannt, sondern auch bei Primaten. Die Vielfalt und Varianz ist bei den menschlichen Fortfahren aber nicht so stark ausgeprägt wie bei einem jungen und heranwachsenden Mensch, der sich über verschiedene Spiele weiterentwickelt.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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