Nikotinvergiftung - was tun? So behandelt man eine Nikotinvergiftung
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Nikotinvergiftung - was tun? So behandelt man eine Nikotinvergiftung

Während beim Rauchen das Nikotin nur in geringen Mengen in den Körper gelangt und die Nikotinvergiftung erst bei extremem Rauchen entsteht, kann es bei der oralen Aufnahme des Nikotins, beispielsweise durch einen verschluckten Zigarettenstummel, sehr zügig zu Vergiftungserscheinungen kommen. Besonders bei Kindern ist höchste Vorsicht geboten. Neben der akuten Vergiftung kann es jedoch auch zu einer chronischen Nikotinvergiftung kommen, die zumeist bei starken Rauchern über einen langfristigen Zeitraum entsteht.

Akute Nikotinvergiftung: Ruhe bewahren und Notdienst informieren

Die wichtigsten ersten Schritte sind:

  1. Ruhe bewahren.
  2. Notarzt informieren.
  3. Den Betroffenen überwachen.

Zudem sollte ermittelt werden, wie es zur Nikotinvergiftung kam. Beengte Kleidung sollte geöffnet, der Patient warm zugedeckt und beruhigt werden. Kontaktieren Sie den Giftnotruf und beachten Sie die Handlungsempfehlungen der Experten. 

Nikotinvergiftung behandeln: Aktivkohle bindet Stoffe im Körper

Parallel dazu kann die Gabe von Aktiv-Kohle vorbereitet werden, wenn es zu einer Intoxikation mit Nikotin kommt. Diese wird bei Vergiftungen in Wasser aufgelöst und in kleinen Schlucken vom Patienten getrunken. Die medizinische Kohle besitzt die Eigenschaft, aufgenommene Stoffe noch im Magen zu binden und im besten Fall schnell aus dem Körper auszuleiten. Der eintreffende Notarzt muss dann entscheiden, ob zusätzlich zur Aktivkohle und einem gegebenenfalls auftretenden Erbrechen eine Magenspülung vorgenommen werden muss oder ob gar eine Blutwäsche erforderlich ist, um das Nikotin schnellstmöglich aus dem Körper herauszubekommen.

Frischluft, Flüssigkeit und Elektrolyte

Nikotin zählt zu den Substanzen, die sich vergleichbar schnell wieder im Körper abbauen. In der Regel lässt sich binnen vier und sechs Stunden nach der akuten Nikotinvergiftung eine Prognose über den Genesungsverlauf stellen. Unterstützen Sie den Abbau des Nikotins durch eine gute Frischluftzufuhr und viel Flüssigkeit zum Erhalt der Elektrolyte.

Chronische Nikotinvergiftung

Die chronische Nikotinvergiftung ist im Gegensatz zur akuten Vergiftung in der Regel die Folge von langfristigem und starkem Rauchen oder Passivrauchen. Die Behandlung der Intoxikation erfolgt in diesen Fällen entsprechend der auftretenden Symptome, die sowohl auf den Magen-Darm-Trakt, auf das Gehirn, auf Leber und Nieren sowie auf die Geschlechtsorgane wirken können. Die Behandlung erfolgt dabei über die Unterstützung auf dem Weg zur Abstinenz vom Nikotinmissbrauch, aber auch über die Behandlung der Symptome betreffend der angegriffenen Körperbereiche.

Da viele Aspekte der chronischen Nikotinvergiftung durch eine hohe Dosis Nikotin über Durchblutungsstörungen entstehen, kann die Durchblutungsförderung mittels Sport, Bewegung und gesunder Ernährung ein erster Schritt sein. Zudem ist es sinnvoll, die bisherigen Lebensgewohnheiten zu hinterfragen, wo möglich hin zu einem gesunden Lebensstil zu ändern und sich gegebenenfalls therapeutisch bei der Rauchentwöhnung unterstützen zu lassen.

Checkliste für die Behandlung einer Nikotinvergiftung
Diese Dinge sollten Sie bei einer Nikotinvergiftung tun
Die Menge schwankt dabei entsprechend der aktuellen Gewöhnung oder Nichtgewöhnung und kann bei einem Nichtraucher bereits nach dem Konsum weniger Zigaretten erfolgen, bei denen jeweils ein Milligramm aus dem enthaltenen Nikotin durch den Körper aufgenommen wird. Je häufiger der Konsum erfolgt, desto mehr Nikotin benötigt der Konsument, um das Wohlgefühl durch das Rauchen zu erhalten.
Langjährige und starke Raucher können eine chronische Nikotinvergiftung entwickeln, da der Körper durch den schnellen Abbauprozess zügig nach neuer Nikotinzufuhr verlangt. Die akute Nikotinvergiftung erfolgt hingegen nur in seltenen Fällen durch das Rauchen, sondern eher durch die orale Einnahme von Tabakprodukten wie Kautabak oder dem versehentlichen Verzehr von Zigaretten oder Zigarettenstummeln. Zudem können durch fehlerhaft dosierte E-Zigarettenliquids, den übermäßigen Genuss von Nikotinkaugummis oder die unsachgemäße Nutzung von Nikotinpflastern in Einzelfällen Vergiftungserscheinungen auftreten.
Ja, ist es. Durch fehlerhaft dosierte E-Zigarettenliquids, den übermäßigen Genuss von Nikotinkaugummis oder die unsachgemäße Nutzung von Nikotinpflastern, können in Einzelfällen Vergiftungserscheinungen auftreten.
Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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