Ist vegane Ernährung gesünder?
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Ist vegane Ernährung gesünder?

Neben ethischen Gesichtspunkten vertreten Veganer ihre Meinung für die vegane Ernährung meist mit der guten Nährstoffversorgung durch die vielfältige frische und bewusst gewählte Kost. Doch ist vegane Ernährung immer auch gesünder als vegetarische oder normale Kost? Oder birgt die Ernährung mit veganen Lebensmitteln auch Risiken für die Nährstoffversorgung?

Ist vegane Ernährung gesund? Kenntnisse zum Nährstoffhaushalt wichtig 

Auf die Frage, ob vegane Ernährung gesünder ist, lohnt sich ein Blick auf wissenschaftliche Fakten. Ernährungswissenschaftlich betrachtet bietet die vegane Ernährung viele Vorzüge: Viele Nährstoffe aus pflanzlichen Quellen gelten als leichter verdaulich und stehen durch die frische und vielfältige Auswahl an veganen Lebensmitteln ein reiches Nährstoffspektrum. Zwar sind viele vegane Lebensmittel ausgezeichnete Nährstofflieferanten, tatsächlich sind jedoch sind nicht alle Nährstoffe in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Deshalb sollte eine ausschließlich vegane Ernährung mit dem Wissen um ernährungswissenschaftliche Kenntnisse wie Nährstoffangebot und ausgewogene, abwechslungsreiche Lebensmittel ergänzt werden. Grundsätzlich ist vegane Ernährung gesund, doch kann es ohne die entsprechenden Kenntnisse und deren Berücksichtigung mit dem veganen Speiseplan zu Nährstoffdefiziten kommen. Damit vegane Ernährung gesund ist, müssen alle lebenswichtigen Nährstoffe abgedeckt werden. Deshalb ist es deshalb unter anderem oft notwendig, die Ernährung durch Nährstoffpräparate wie Vitamin-B12 zu ergänzen.

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Ist vegane Ernährung gesünder? Zur Gefahr der Unterversorgung 

Vegane Ernährung deckt in der Ernährungspyramide für Mischköstler weder Fleisch, Fisch und Eier noch Milchprodukte ab. Die Gefahr einer Unterversorgung besteht für Veganer und Veganerinnen also vor allem im Bereich von Eiweißen (Proteinen), Kalzium, Jod, Eisen sowie den Vitaminen B-12 und Vitamin D. Für die meisten dieser Nährstoffe gibt es pflanzliche Nährstofflieferanten, die entsprechend auf dem Speiseplan berücksichtigt werden müssen. Im Fall von Proteinen kann der Bedarf beispielsweise über Hülsenfrüchte, Nüsse und Sojaprodukte ergänzt werden, während Kalzium-Mangel mit grünem Gemüse wie Grünkohl, Brokkoli oder Bohnen vorgebeugt werden kann.

Mit vollständig veganer Ernährung kann der Vitamin-B12-Bedarf nicht angemessen abgedeckt werden. Deshalb sollte die Nutzung von passenden Nahrungsergänzungsmitteln, wie etwa Vitamin B12-Nährstoffpräparaten, zumindest in Betracht gezogen werden. Auch auf Vitamin K (engl.: Menaquinon) sollten Veganer und Veganerinnen achten. So ist eine Versorgung mit Vitamin K1 durch rein pflanzliche Ernährung problemlos möglich. Beispielsweise Hülsenfrüchte und Grünkohl beinhalten hohe Mengen Vitamin K1. Vitamin K2 kann dabei entweder supplementiert werden oder durch Lebensmittel wie Kimchi aufgenommen werden.

In diesem Artikel können Sie alles Wichtige zu Lebensmitteln mit Vitamin K nachlesen

Zudem sollte ein Auge auf die Versorgung mit ungesättigten Fettsäuren gehalten werden, welche sich jedoch mit pflanzlichen Ölen wie Lein- und Rapsöl gut decken lässt. Hier sprechen Sie sich am besten mit Ihrem Arzt ab. 

Veganer Lebensstil auch durch Bewusstsein für Bedürfnisse gesünder

Die Entscheidung für eine vegane Ernährung treffen Veganer und Veganerinnen meist sehr bewusst und nicht nur in Bezug auf die Nutzung von pflanzlichen Speisen. Die vegane Lebensweise umfasst selten nur die Ernährung, sondern in der Regel die vollständige Veränderung von Alltags- und Lebensgewohnheiten bis hin zum Verzicht auf tierische Produkte bei Kleidung, Alltagsprodukten und vielem mehr. Die bewusste Auseinandersetzung mit der Lebensphilosophie "vegan" sorgt dafür, dass sich die meisten Veganer und Veganerinnen auch über die gezielte Ernährung mit pflanzlichen Lebensmitteln hinaus deutlich gesünder Ernähren. 

Ist vegane Ernährung gesünder? Ausgewogene und abwechslungsreiche Zufuhr von Nährstoffen

Sie achten häufiger auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Zufuhr von Nährstoffen und verzichten auf ein Übermaß an ungesunden Lebens- und Genussmitteln. Auch unterstützen Veganer und Veganerinnen häufiger durch einen gesunden Lebensstil mit Bewegung und Entspannung ihre Gesundheit. Entsprechend ist nicht nur die vegane Ernährung ein zielführender Beitrag zu einem gesünderen Leben, sondern durch die bewusste Konfrontation mit den persönlichen Bedürfnissen von Körper, Geist und Seele kombiniert.

Hieraus resultiert auch das Erleben, dass Menschen, die sich vegan ernähren, häufig gesünder, fitter und weniger oft von Zivilisationskrankheiten betroffen sind als Menschen mit herkömmlichen Ernährungsweisen wie der Mischkost. So kann die vegane Ernährung als Basis einer Ernährungsumstellung zu einem gesundheitsförderlichen Gewichtsverlust bei Übergewicht führen und das Risiko für Krankheiten wie Rheuma, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen gesenkt werden. Dennoch sollte die Entscheidung für einen veganen Lebensstil gezielt getroffen und gegebenenfalls bei vorliegenden Erkrankungen oder besonderem Nährstoffbedarf mit einem Arzt oder einem Ernährungsberater abgesprochen werden. Für Säuglinge, Kinder, Schwangere, Frauen in der Stillzeit alte und kranke Menschen birgt die vegane Ernährung trotz ihrem Ruf als gesunde Ernährungsweise viele Risiken, die es im individuellen Fall abzuwägen gilt.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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