Gicht im Zeh: Was darauf hindeutet und welche Behandlung hilft
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Gicht im Zeh: Was darauf hindeutet und welche Behandlung hilft

Gicht zeigt sich oft zuerst im großen Zeh, besonders häufig sind Männer über 40 von der Krankheit betroffen. Doch nicht jeder Schmerz im Fuß deutet auf Gicht hin. Lesen Sie hier, welche Symptome bei einem Gichtanfall auftreten und was gegen die Stoffwechselstörung hilft.

Was ist Gicht?

Bei Gicht handelt es sich um eine Stoffwechselstörung des Körpers, in deren Folge die Harnsäuremenge im Blut ansteigt (Hyperurikämie). Dies führt zu einer Bildung von Harnsäurekristallen, die sich in Gelenken, an Sehnen, Schleimbeuteln und in den Nieren ablagern können.

Meist tritt ein erster Gichtanfall völlig überraschend auf. Eine schnelle Behandlung sorgt in den meisten Fällen dafür, dass Betroffene keine Folgeschäden zurückbehalten. Wird Gicht im Zeh oder an anderen Gelenken nicht, nicht ausreichend oder falsch behandelt, kann sich aus einem einzelnen Anfall eine chronische Erkrankung entwickeln.

Risikofaktoren für Gicht sind unter anderem:

  • Genetisch bedingte Störungen der Nieren
  • Übergewicht
  • Stress
  • Bewegungsmangel
  • Hoher Konsum purinreicher Lebensmittel wie Fleisch, Alkohol sowie von Fruktose in Säften

Symptome von Gicht im Zeh

In 60 Prozent aller Fälle ist der große Zeh von Gicht betroffen. Das Großzehengrundgelenk schwillt an, verfärbt sich rot-bläulich, wird heiß und schmerzt stark. Schon leichter Druck kann für Betroffene unerträglich sein. Typischerweise treten Gichtanfälle überraschend während der Nacht auf und lassen am Morgen wieder nach. Doch auch in den folgenden drei bis fünf Tagen nach einem akuten Gichtanfall kann es zu weiteren Beschwerden kommen.

Zusätzlich kommt es zu Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen. Gichtpatienten leiden unter einem allgemeinen Krankheitsgefühl. Entwickelt sich eine chronische Gicht, können die betroffenen Gelenke unwiderruflich geschädigt werden. Deformierungen und Bewegungseinschränkungen sind die Folge.

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Gicht im Zeh äußert sich unter anderem durch Schwellungen und starke Schmerzen.

Behandlung: Was hilft gegen Gicht im großen Zeh?

Direkt nach einem Gichtanfall helfen entzündungshemmende und schmerzlindernde Mittel mit Ibuprofen oder Diclofenac. Etwa zwei Wochen später kann mit einer Dauertherapie begonnen werden. Häufig wird hier der Wirkstoff Allopurinol eingesetzt. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen das für Sie passende Präparat empfehlen. Erste Hilfe: Umschläge mit Quark gelten als bewährtes Hausmittel. Seine kühlenden und entzündungshemmenden Eigenschaften sorgen für Linderung bei akuten Beschwerden. 

Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit wenig purinhaltigen Lebensmitteln verspricht ebenfalls Hilfe bei Gicht im Zeh. Betroffene sollten viel trinken, um die Ausscheidung der Harnsäure aus dem Körper zu unterstützen. Bewegung und eine Reduzierung möglichen Übergewichts trägt zusätzlich zu einer Senkung des Harnsäuregehalts im Körper bei.

Disclaimer: Dieser Text enthält nur allgemeine Hinweise und ist nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung geeignet. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Alle individuellen Fragen, die Sie zu Ihrer Erkrankung oder Therapie haben, besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt.
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